Delmenhorst und umzu: CDU-Bundestagsabgeordneter Bastian Ernst besucht Seemannsmission Unterweser im Braker Hafen
Im Rahmen seiner Gespräche zu den Plänen der Nationalen Hafenstrategie hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Bastian Ernst die Seemannsmission Unterweser im Braker Hafen besucht. Die Strategie betont die gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern und sieht die Entwicklung von Finanzierungskonzepten für nationale Aufgaben bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode vor. Ein zentrales Anliegen des Treffens war es, den präventiven Aspekt in der Seefahrt – also die Unterstützung und Fürsorge für die Seeleute – stärker in die strategischen Überlegungen einzubeziehen. Die Seemannsmission Unterweser, die neben Brake auch die Häfen in Elsfleth, Oldenburg und Nordenham betreut, leistet mit Seelsorge, Beratung und praktischer Unterstützung einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Seeleute.
Im Austausch mit Seemannspastor Dirk Jährig informierte sich Ernst über die Arbeit der Mission und die Situation der Seeleute vor Ort. Ernst betonte, dass beim Ausbau des Hafens nicht ausschließlich materielle Aspekte im Fokus stehen dürften: „Beim Hafenausbau dürfen wir nicht nur an logistische und verteidigungspolitische Aspekte denken, sondern dürfen die betroffenen Menschen, die für die tägliche Arbeit zuständig sind, nicht vergessen.“ Eine Besonderheit der Seemannsmission in Brake ist, dass sie ökumenisch betrieben wird. Hier arbeiten evangelische und katholische Christen Hand in Hand, um den Seeleuten unabhängig von ihrer Herkunft oder Konfession zur Seite zu stehen.
„Die Bedeutung für Seeleute abseits ihres Arbeitsplatzes und der festen Hierarchiestrukturen einen Raum zum Abschalten und für Gespräche zu finden, haben wir in der Corona-Zeit sehr deutlich gespürt. Wenn Menschen bis zu 16 Monate auf einem Schiff festsitzen, wirkt sich das auf die Psyche und damit auch auf die Arbeitsleistung aus“ erläuterte Pastor Jährig. Ernst unterstrich, dass die Menschen, die täglich im Hafen arbeiten, bei allen Planungen und Investitionen nicht aus dem Blick geraten dürften. Nur so könne eine nachhaltige und zukunftsorientierte Hafenentwicklung gelingen.
Die Nationale Hafenstrategie wurde am 20. März 2024 vom Bundeskabinett beschlossen und verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen See- und Binnenhäfen zu stärken und sie fit für aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, geopolitische Krisen und Veränderungen im Welthandel zu machen. Die Strategie enthält knapp 140 konkrete Maßnahmen, darunter die Unterstützung der Defossilisierung der Schifffahrt, den Ausbau von Ladeinfrastruktur für alternative Antriebe und die Förderung der digitalen Transformation, auch für kleine Häfen.
Ein zentrales Thema ist die Finanzierung: Bislang stellt der Bund jährlich 38 Millionen Euro für alle deutschen Seehäfen bereit, was die Branche wie etwa die Bremische Hafen- und Logistikvertretung als auch der Bremer Senat seit Jahren als „Witz“ bezeichnen. Die Branche sowie die Länder fordern, die Seehäfen als für ganz Deutschland systemrelevant anzuerkennen und den Hafenlastenausgleich auf eine Beteilung des Bundes von minimal 500 Millionen Euro zu erhöhen.
Die CDU setzt sich laut Bastian Ernst für deutlich mehr Bundesmittel ein und fordert, die Hafenpolitik als nationale Aufgabe zu verstehen. Die Finanzierung solle künftig durch einen erhöhten Hafenlastenausgleich und gezielte Projektförderungen mit bundespolitischer Relevanz gesichert werden. Und im Gespräch mit der Seemannsmission Unterweser wurde ihm nochmals deutlich, dass die Menschen dahinter keinesfalls vergessen werden dürfen.
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((Beitragsbild oben – v.lks: Christine Freytag , Leiterin der katholischen Seemannsmission Stella Maris in Bremen, Seemannspastor Dirk Jährig, Bundestagsabgeordneter Bastian Ernst, Seemannsdiakonin Antje Zeller ))
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