Delmenhorst setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Der Ursprung des Gedenktages liegt im Jahr 1960, als zwei Schwestern und Regimegegnerinnen aus der Dominikanischen Republik ermordet wurden. Die Gleichstellungsstelle Delmenhorst hat aus diesem Anlass eine Plakataktion ins Leben gerufen, an der sich zahlreiche Menschen beteiligt haben.
Nicht zuletzt die aktuellen Geschehnisse im Iran zeigen, wie wichtig es ist, auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und sich dieser solidarisch entgegenzustellen. Frauenrechte sind Menschenrechte – und doch erlebt jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens physische und/oder sexualisierte Gewalt. Sie gilt laut WHO für Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken und wird doch so wenig gesehen: Die Ergebnisse der Befragungen einer Dunkelfeldstudie des Landeskriminalamtes Niedersachsen zeigen, dass im Jahr 2020 nur etwa jede 215. Tat durch Opfer angezeigt wurde – darunter fällt auch Gewalt durch (Ex-)Partner.
Jeden dritte Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-) Partner getötet
Geschlechtsspezifische Gewalt beginnt, anders als oft angenommen, nicht erst mit körperlicher Gewalt. Sie hat viele Facetten, zu denen auch Belästigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen gehören – sei es im eigenen Zuhause, im öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz oder im Internet. Angefangen bei Sexismus, endet sie für Frauen zu oft mit dem Tod. Laut Statistiken aus dem Jahr 2020 wird in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Auch in Delmenhorst wurde 2021 im Durchschnitt alle 1,5 Tage ein Fall im Bereich der häuslichen Gewalt registriert. Statistiken zeigen dabei, dass etwa 80 Prozent der Betroffenen von häuslicher Gewalt Frauen sind.
Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen hat die Gleichstellungsstelle Delmenhorst eine Plakataktion ins Leben gerufen. Sie soll für das Thema sensibilisiert und Menschen dazu anregen hin- statt wegzuschauen. Ziel ist es außerdem, Betroffene zu ermutigen, sich Unterstützung zu holen. Hierzu werden auf den Plakaten die Nummern des Hilfetelefons, des Delmenhorster Frauenhauses und der örtlichen Gewaltberatungsstelle ausgewiesen. „Es freut mich, dass neben Oberbürgermeisterin Gerlach so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen und Institutionen an der Aktion teilgenommen haben. Bedanken möchte ich mich auch bei allen, die die Plakate bei sich aushängen werden. So werden die Plakate beispielsweise durch die Busse der Delbus hoffentlich viele Menschen erreichen“, sagt Darja Petrosjan, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Delmenhorst.
Beratungsstellen für Betroffene
- Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen
Kirchplatz 13 | 27749 Delmenhorst
Telefon: (04221) 99-2450 | E-Mail: fachstelledelmenhorstde - Beratungs- und Interventionsstelle Delmenhorst
Lahusenstraße 9 | 27749 Delmenhorst
Telefon: (04221) 968182 | E-Mail: bissawo-delmenhorstde - Frauenhaus Delmenhorst – Awo Kreisverband Delmenhorst
Geschäftsstelle | Lahusenstraße 9 | 27749 Delmenhorst
Telefon: (04221) 968181
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