Coronakrise: Spendenpool für Innenstadtgeschäft Gameground eingerichtet

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Die Corona-Krise sorgt für außergewöhnliche Maßnahmen, damit die Geschäfte die derzeitige Krise überleben. Kunden des Videospiele- und Sammelkarten-Ladens Gameground in der Langen Straße in Delmenhorst schlugen dem Inhaber die Gründung eines Online-Spenden-Pools vor. Nach anfänglichem Zögern des Betreibers Christian Wüstner sind inzwischen mehr als 3.000 Euro innerhalb von vier Tagen zusammengekommen.

Geschäftsinhaber Christian Wüstner tat sich zuerst schwer mit der Idee. „Spenden kannte ich bisher als Zuwendungen für gemeinnützige Initiativen wie Stars for Kids“, sagt er, „für ein Geschäft fand ich das bislang ungewöhnlich.“ Nur schwer konnte er sich mit der Idee anfreunden, dass andere Leute seinem Geschäft Geld spendeten. Wüstner wollte nicht wie ein Bettler wirken. „Doch die Leute haben mir gesagt, dass sie das weniger als eine Spende, sondern mehr als ein Investment sehen, dass der Laden bestehen bleiben kann“, sagt er.

Wegbruch der Sammelkarten-Treffen

Denn seit den Corona-Maßnahmen sind die für den Umsatz des Ladens wichtigen Turniere und Treffen der Sammelkartenspieler wegegefallen. Und ohne solche Treffen gibt es für die Spieler natürlich keinen Anreiz, solche Karten zu kaufen. Ein Einnahmeausfall, den Wüstner nicht anders kompensieren kann.

Über 3.000 Euro gespendet

Inzwischen wurden von Spendern über 3.000 Euro in  den eingerichteten Paypal-Moneypool für das Geschäft eingezahlt. Christian Wüstner will das Geld zurücklegen, um die laufenden Kosten decken zu können. Einen kleineren Beitrag will er auch für den Aufbau eines Online-Shops verwenden, um die Krise besser meistern zu können.

„Großer Vertrauensbeweis“

Christian Wüstner ist sehr dankbar, dass ihn die Kunden nicht fallen lassen, sondern ihn unterstützen. „Ich sehe das als großen Vertrauensbeweis“, sagt Wüstner in Bezug auf das Moneypool-Projekt.

„Die Krise zeigt, wie gut wir als Gesellschaft zusammenhalten“

Nun während der Corona-Krise werde viel Kreativität freigesetzt, um die Ware zu den Kunden zu bringen, so Wüstner. „Die Krise zeigt auch, wie gut wir als Gesellschaft zusammenhalten.“ Wüstner habe schon viele positive Rückmeldungen und Aufmunterungen durch seine Kunden erhalten. Diesen Tenor bekomme er auch von seinen örtlichen Kaufmannskollegen vermittelt, sagt Wüstner, der zugleich Sprecher der Innenstadtkaufleute ist. „Auf der anderen Seite ist der Kunde auch dankbar, dass er momentan etwas bekommt. Ich hoffe, dass diese Symbiose weiter bestehen bleibt.“ So kann sich Christian Wüstner für sein Geschäft vorstellen, dass der aktuell angebotene Lieferservice womöglich auch nach der Krise noch Bestand haben wird.

„Wir müssen die Ärmel hochkrempeln“

Wüstner sagt, die momentane Situation erinnere ihn finanziell an seine einstige Geschäftsgründung vor 15 Jahren. „Da wusste man auch nicht, ob man den nächsten Monat übersteht. Die Karten werden neu gemischt.“ Den Kopf in den Sand stecken will er aber nicht. „Wir sind Unternehmer und müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln.“ So beschreitet er derzeit mit einem Lieferservice neue Wege und macht über tägliche Videos auf Facebook und Instagram intensiver als zuvor auf sein Geschäft aufmerksam.

Auf Nachfrage gibt er zu, dass bei ihm und etlichen seiner Geschäftskollegen auch Versäumnisse der Vergangenheit in puncto Digitalisierung zu einer Verschärfung der aktuellen Situation führen: „Der Einzelhandel hier und überhaupt in Deutschland ist hinten dran, was die Digitalisierung anbelangt. Das hängt damit zusammen, dass ein Online-Shop sehr viel Arbeit, Pflege und Geld benötigt.“ Wer von morgens bis abends im Laden stehe, habe gewöhnlich nicht die Ressourcen, anschließend oder am Wochenende sich noch um einen Online-Shop zu kümmern, so Wüstner.

 

Link zum Paypal-Moneypool für Gameground

Bild oben: Christian Wüstner ist Inhaber des Geschäfts Gameground und Sprecher der Delmenhorster Innenstadtkaufleute

(Videoscreenshot von Facebook/Gameground)

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