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Computermuster in Stoffform – Neue Ausstellung im Industriemuseum verbindet Webkunst mit Moderne – Foto-Galerie

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Neben der Dauerausstellung zur Geschichte der Delmenhorster Textilfabriken, besonders der Nordwolle, zeigt das Nordwestdeutsche Museum für Industriekultur immer wieder auch Sonderausstellungen. Die Nächste heißt „Farbstoff“ startet diesen Sonntag, 24. März. Dann zeigen große Stoffwerke, wie sich uraltes Weberhandwerk und moderne Computer in Handarbeit gegenseitig verbinden.
 
Verantwortlich für die Werke zeichnen Textildesignerin Barbara Esser und Architekt Wolfgang Horn. Die beiden arbeiten nach eigener Aussage seit 25 Jahren zusammen und haben schon über 80 Ausstellungen im In- und Ausland durchgeführt. Während Esser dazu auf einem klassischen Webstuhl in Handarbeit Stofffäden zu Mustern verwebt, steuert Horn plastische Installationen bei.
 

Motive wie auf alten Computerbildern

Im Delmenhorster Museum sind jetzt 30 Arbeiten und mehrere Video-Animationen des Duos zu sehen. Das älteste Stück stammt von 1995, das jüngste hat hingegen erst zwei Monate auf dem imaginären Buckel. Esser fertigt sie selbst auf einem klassischen Webstuhl per Hand. Als Material verwendet sie merzerisierte Baumwolle. Esser findet, das Material sei fast wie Seide, glänze leicht und sorge für glatte Ränder.
 
„Ich versuche, die Technik mit zeitgenössischen Themen zu bespielen“, sagt Esser. Unter anderem lässt sie sich von Computermustern aus kleinen Quadraten – sogenannten Pixeln – inspirieren. Das verleiht ihren Bildern ein Aussehen wie Computerbilder aus der Anfangszeit der Rechenmaschinen. Aber auch die tiefstehende Sonne am Meer findet sich in gelb, blau und gelben Strichen in blau in einem Werk.
 

Video zeigt Esser beim Weben

Damit auch jüngere Menschen nachvollziehen können, wie ihre Arbeitsweise abläuft, hat sie sich selbst bei der Arbeit mit einer Helmkamera gefilmt. Das Video ist in der Ausstellung und im Internet zu sehen. Mehrere Monate arbeitet Esser an einem einzelnen Werk, vier bis fünf stellt sie pro Jahr fertig.
 

Farbenfrohe Installationen mit Etikettenhaltern

Ergänzt werden die großen Stoffwerke von räumlichen Installationen. Auf einer haben Esser und Horn die Plastikhalter von Preisetiketten farblich sortiert an eine Leinwand geheftet. Flankiert werden die von zwei weiteren Bildern, auf denen die Halter mit kleinen Etiketten versehen wurden. Die zeigen Ausschnitte aus dem Fernsehprogramm, die zufällig ausgewählt wurden. Nachrichten und Unterhaltung mischen sich dabei wild durcheinander. Auch einen alten Computermonitor hat Esser mit bunten Haltern versehen.
 
Dass die Arbeiten in sein Museum passen, findet dessen Leiter Dr. Carsten Jöhnk: „Es ist wichtig, auch solche Projekte zu machen, weil Delmenhorst einst eine Textilstadt war. Der Bezug der Arbeiten zur Stadt ist eindeutig.“
 

Eröffnung Sonntag um 11 Uhr

Wer sich selbst ein Bild von den genannten und weiteren Werken machen will, hat dazu ab Sonntag Gelegenheit. Um 11 Uhr wird die Ausstellung eröffnet. Danach ist sie bis zum 30. Juni im Museum zu sehen. Weitere Information zum Künstlerduo Esser und Horn gibt es auf deren Homepage.
 
Ausstellung „Farbstoff“
Ort: Nordwestdeutsches Museum für Industriekultur; Am Turbinenhaus 12, Delmenhorst
Datum: 24. März bis 30. Juni 2019
Zeit: dienstags bis freitags 10 bis 17 Uhr, sonntags 10 bis 17 Uhr
Tickets: Erwachsene 4 Euro (ermäßigt 3), Familienkarte 10 Euro

 
Foto oben: Das Künstlerduo Wolfgang Horn und Barbara Esser zeigt ab Sonntag seine Ausstellung Farbstoff im Nordwolle-Museum. Hier ist ein Monitor zu sehen, den sie mit zahllosen bunten Etikettenhaltern beklebt haben.
 


 

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