Circus Krone: Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“

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Vom Donnerstag, den 24. September bis zum Dienstag, den 29. September kommt der größte Circus Europas, Circus Krone, nach 12 Jahren wieder nach Delmenhorst. Im Rahmen der Jubiläums-Tournee „110 Jahre Circus Krone“ wird es auf dem Festplatz auf den Graftwiesen täglich Vorstellungen geben. In einem offenen Brief an Herrn Oberbürgermeister Axel Jahnz geht es um das Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“.

Laut dem Schreiben an Herrn Jahnz handelt es sich bei dem Aktionsbündnis um eine Gruppe biologisch interessierter Circusliebhaber, die mit viel Herzblut und selbstverständlich ohne finanzielle Unterstützung durch die Circusunternehmen versuchen, einen Beitrag zur Erhaltung des klassischen Circus mit Tieren zu leisten. Wer mehr darüber erfahren möchte, hat hier die Möglichkeit dazu:

Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“

„Sehr geehrter Herr Jahnz, vom 24.09.2015 bis zum 29.09.2015 gastiert Circus Krone, der größte Circus Europas, in Delmenhorst. Wir bedanken uns ausdrücklich dafür, dass Sie es dem Circus Krone ermöglicht haben, seine Zelte in Delmenhorst aufzubauen. Den Bürgern Ihrer Stadt haben Sie dadurch die Gelegenheit gegeben, in den nächsten Wochen einen der bedeutendsten und vorbildlichsten Tiercircusse Europas zu erleben. Da wir wissen, dass fanatische
Tierrechtler das bevorstehende Gastspiel nutzen werden, um den Circus Krone mit haltlosen Vorwürfen zu überziehen und dessen Tierhaltung in einem falschen Licht erscheinen zu lassen, möchten wir uns als Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ mit dem vorliegenden Brief an Sie wenden.

Zunächst möchten wir uns kurz vorstellen. Wir sind eine Gruppe biologisch interessierter Circusliebhaber, die mit viel Herzblut und selbstverständlich ohne finanzielle Unterstützung durch die Circusunternehmen versuchen, einen Beitrag zur Erhaltung des klassischen Circus mit Tieren zu leisten. Das Aktionsbündnis gehört zu der „Gesellschaft der Circusfreunde e. V.“, die mittlerweile mehr als 2000 Mitglieder in ganz Deutschland umfasst und jeden Monat eine weltweit anerkannte Fachzeitschrift herausgibt. Die Gesellschaft der Circusfreunde pflegt einen guten Kontakt zu renommierten Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema „Tiere im Circus“ ausführlich beschäftigt haben. Circus Krone betreibt heute für das Wohlergehen seiner Tiere einen enormen personellen, materiellen, logistischen und finanziellen Aufwand. Im Einzelnen möchten wir Sie auf die folgenden Punkte hinweisen:

Allen Krone-Tieren stehen in jeder Gastspielstadt großzügige Freigehege zur Verfügung. Hinzu kommt, dass den Tieren vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden (z. B. Sandbad, Scheuerbaum und frischer Laubschnitt für die Elefanten, Kratzbäume für die Raubkatzen usw.). Die Seelöwen können sich in einem sehr großen Wasserbecken aufhalten. Besonders bemerkenswert ist der Pferdestall, mit dem Krone neue Maßstäbe für die Pferdehaltung im Circus setzte. Für jedes Pferd gibt es eine sehr geräumige Box mit Innen- und Außenbereich. Zudem wird den Tieren direkter Körperkontakt zueinander ermöglicht. Im letzten Jahr hat Circus Krone für seine Pferde sogar eine mobile Führ-Anlage angeschafft. Mit der Haltung seiner Tiere übertrifft Circus Krone die gesetzlichen Vorgaben bei weitem.
In Städten mit kleinen Messe-/Festplätzen mietet Circus Krone einen weiteren Platz (oder mehrere weitere Plätze) an, um dort sein technische Material abzustellen. Das gibt dem Circus die Möglichkeit, auch in Städten mit ungünstigen Platzverhältnissen alle Freigehege in voller Größe aufzubauen.
Circus Krone besitzt seit kurzem ein zweites Elefantenstallzelt. Am letzten Tag jedes Gastspiels wird dieses Zelt am nächsten Gastspielort aufgebaut. Wenn die Elefanten dann (nach kurzem Transport, siehe unten) in der neuen Stadt ankommen, können sie das bereits aufgebaute Zelt sofort, also ohne Wartezeiten, beziehen. Der Einsatz des zusätzlichen Elefantenzelts macht also das Reisen von Stadt zu Stadt noch tierfreundlicher.
Alle Tiere des Circus Krone befinden sich in einem hervorragenden Pflege- und Ernährungszustand.
Der gute Zustand der Krone-Tiere ist nicht zuletzt auf die tiermedizinische Betreuung durch die renommierte Wildtierexpertin Dr. Christine Lendl und den Pferdeexperten Dr. Claudius Krieg zurückzuführen. Für das Wohl der Krone-Pferde ist außerdem der orthopädische Hufschmied Michael Bauer zuständig.
Die Tiere im Circus Krone erreichen fast regelmäßig ein hohes bzw. sehr hohes Alter (siehe unten). Ein hohes durchschnittliches Sterbealter gilt in der Tiermedizin als deutlicher Hinweis für gute Lebensbedingungen.
Auch für die Tiere, die aus Altersgründen nicht mehr auftreten können, wird im Circus Krone bestens gesorgt. So verbringen alte Pferde und Ponys ihren Lebensabend im betriebseigenen Gestüt Wessling in der Nähe von München.

In Anbetracht dieser vorbildlichen Verhältnisse ist es nicht verwunderlich, dass der Circus Krone in den letzten Jahren unzählige positive Beurteilungen von den kontrollierenden Amtstierärzten bekommen hat. Die (Wild)- Tierhaltung des Circus Krone bewegt sich heute auf dem gleichen Niveau wie in einem gut geführten zoologischen Garten. Es ist ein Gebot der Fairness, dass die Politiker und die Medien dies endlich zur Kenntnis nehmen und entsprechend würdigen. Aber nicht nur Circus Krone, sondern auch die meisten anderen deutschen Circusunternehmen haben ihre Tierhaltung in den letzten Jahren enorm verbessert, so dass heute fast überall vorbildliche Verhältnisse vorliegen. Nach unserer Überzeugung sprechen u. a. die folgenden Argumente dafür, den traditionellen Circus mit (Wild-)Tieren zu erhalten und zu fördern:

Deutschland ist Vorreiter in Sachen Tierschutz im Circus. Schon 1990 ließ das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten durch ein Expertengremium „Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben“ erarbeiten. Diese Leitlinien werden von Zeit zu Zeit an den veränderten Wissensstand angepasst – eine erneute Überarbeitung findet zurzeit gerade statt. Für jede Tierart sind darin die Mindestanforderungen an Haltung, Transport, Ernährung, Klima und Ausbildung genau beschrieben. Als weiteres Überwachungsinstrument kommt auch das mittlerweile eingeführte Circuszentralregister zum Tragen. Keine andere Tierhaltung wird in Deutschland so regelmäßig durch die Veterinärämter kontrolliert wie die im Circus.
Die Dressur der Circustiere beruht auf einem engen wechselseitigen Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier (und nicht etwa auf brutalem Zwang, wie von den Tierrechtlern gerne behauptet wird). Wäre dies anders, könnten die Tierlehrer niemals hautnah mit ihren Tieren zusammenarbeiten. Man denke nur an die folgenden Darbietungen: Ein Elefant trägt seinen Tierlehrer im Maul, mehrere Tiger legen sich über ihren Tierlehrer, ein Leopard springt von einem Postament auf den Rücken seines Tierlehrer und von dort weiter auf das nächste Postament. Wer einmal zugeschaut hat, wie z. B. der berühmte Raubtierlehrer Martin Lacey (Circus Krone) seine Löwen ausbildet, der wird nicht mehr daran zweifeln, dass der Lernprozess in der Manege den Tieren Freude bereitet und ihnen in jeder Hinsicht gut tut.
Circustiere nehmen den Transport von Stadt zu Stadt ohne jedes Anzeichen von Unbehagen auf. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Tiere von klein auf an die Transporte gewöhnt sind. Ein Circus-Elefant steigt so selbstverständlich in seinen Transportwagen ein wie ein Hund in das Auto seines Herrchens. Eine vor wenigen Jahren durchgeführte Studie des Freiburger Verhaltensforschers Immanuel Birmelin bestätigt eindrucksvoll diese Beobachtung. Birmelin untersuchte die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel von Circustieren und fand dabei heraus, dass Löwen und Elefanten durch die Transporte offensichtlich nicht gestresst werden (Quelle: siehe Broschüre „Tiere gehören zum Circus“, Download auf http://www.tiere-gehoeren-zum-circus.de). Vor kurzem wies der Tierarzt Andreas Fey durch Cortisol- Messungen ebenfalls nach, dass Circuselefanten beim Transport nicht unter Stress stehen. Schließlich muss man noch Folgendes bedenken: Die Circusunternehmen sind aus Kostengründen bestrebt, ihre Tourneen so zu planen, dass die Gastspielstädte nicht zu weit auseinander liegen. Deshalb dauern die Tiertransporte in der Regel nicht länger als zwei Stunden (häufig auch kürzer). Die Bewegungsfreiheit der Tiere wird also durch die Transporte bei weitem nicht so stark eingeschränkt, wie die Tierrechtler behaupten.
Wissenschaftliche Studien bestätigen immer wieder, dass es den Tieren im Circus gut geht. Bereits 1961 stellte Prof. H. Hediger, der Begründer der Tiergartenbiologie, die These auf, dass das Training in der Manege eine stimulierende Wirkung auf die Tiere hat und somit deren körperliche und geistige Fitness fördert. Dabei stützte er sich auf seine langjährigen Beobachtungen im Zoo, im Circus und in freier Wildbahn. Diese Erkenntnis wurde seither immer wieder von Wissenschaftlern für richtig befunden. Ende der 80er Jahre untersuchte die britische Verhaltensforscherin Dr. Marthe Kiley-Worthington im Auftrag von zwei Tierschutz-Organisationen (!) die physische und psychische Gesundheit von Circustieren (über 3000 Beobachtungsstunden in 14 britischen Circussen und im Schweizer Nationalcircus Knie). Sie kam u. a. zu dem Ergebnis, dass fast alle Circustiere (ca. 90%) während des Reisebetriebs eine gute Verfassung aufweisen. Ein weiteres Ergebnis: Der im Circus übliche enge Tier-Mensch-Kontakt bereichere das Leben der Tiere. Außerdem setze ein solcher Kontakt einen bestimmten Umgang mit dem Tier voraus; denn durch Grausamkeiten ängstlich oder unberechenbar gemachte Tiere seien für eine enge Zusammenarbeit mit dem Menschen nicht geeignet. Weiter stellt Kiley-Worthington fest, dass für das Befinden der Tiere vor allem deren Vorerfahrung und nicht so sehr der Unterschied Haustier/ Wildtier entscheidend ist. Für einen Boykott der Tiercircusse sieht sie keinen Grund, vielmehr hält sie es für sinnvoll, die Circusse dazu zu ermuntern, die Lebensbedingungen der Tiere weiter zu verbessern. Dabei muss man bedenken, dass sich die Circustierhaltung damals noch nicht auf dem gleichen hohen Niveau bewegte wie heute. Im Jahre 2007 ergab eine Untersuchung, die vom britischen Parlament in Auftrag gegeben wurde, dass es den Tieren, auch den Wildtieren, in einem gut geführten Circus nicht schlechter geht als ihren Artgenossen in Zoos, Safariparks oder Wildgehegen. Zwei Jahre später wurde in den Niederlanden eine Studie durchgeführt, die ebenfalls zu dem Ergebnis kam, dass die Haltung der Circustiere sich nicht negativ auf deren Gesundheit auswirkt (sofern bestimmte Standards eingehalten werden). Seit 2012 beschäftigen sich die Diplombiologen Immanuel Birmelin und Tessy Albonetti intensiv mit der Frage, ob sich Wildtiere im Circus wohl fühlen. Eines der Ergebnisse: Löwen zeigen im Circus – gute und moderne Haltung vorausgesetzt – keinerlei Verhaltensstörungen oder Stress-Symptome; offensichtlich können sie sich an die Lebensbedingungen im Circus anpassen. (Quellen: siehe Broschüre „Tiere gehören zum Circus“.)
Circustiere werden bei guter Pflege sehr alt. So erreichen z. B. die Löwen des Circus Krone fast regelmäßig ein Alter von mehr als 20 Jahren. Frei lebende Löwen sterben im Durchschnitt deutlich früher (mit ca. 13 Jahren). Bei Asiatischen Elefanten liegen ähnliche Verhältnisse vor. Während sie im Circus ca. 40,7 Jahre alt werden, liegt ihre Lebenserwartung in der Wildnis (nach einer von Prof. Fred Kurt durchgeführten Untersuchung) bei nur 31 bis 35 Jahren (Durchschnittswerte). Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie viele alte bzw. sehr alte Wildtiere man im Circus antrifft. Im Circus Krone z. B. leben zurzeit die folgenden tierischen Senioren: die Löwin Jan mit 24 Jahren, die Asiatische Elefantenkuh Mala mit 50 Jahren, das Flusspferd Poppäa mit 52 Jahren und das Breitmaulnashorn Tsavo mit 39 Jahren. Ein Blick in den berühmten Circus Ringling in den USA zeigt ein ähnliches Bild: Von den 43 Elefanten, die zurzeit in den verschiedenen Einrichtungen dieses Circus leben (drei reisende Unternehmen und ein stationäres Elefantenzucht-Zentrum), haben elf das 45. Lebensjahr erreicht bzw. (z. T. deutlich) überschritten. Die zur Ringling-Herde gehörende Elefantendame Mysore zählt mit stolzen 67 Jahren zu den ältesten Elefanten in Menschenobhut. (Quellen und weitere Informationen: siehe Broschüre „Tiere gehören zum Circus“.)
Circusunternehmen (und zoologische Gärten) haben u. a. die Aufgabe, bei ihren Besuchern – vor allem bei den Kindern – Interesse und Sympathie für Tiere zu wecken. Damit leistet der Circus einen indirekten Beitrag zum Natur- und Artenschutz; denn wer sich für Tiere interessiert, wird auch eher bereit sein, sich für ihre Erhaltung in freier Wildbahn einzusetzen. Das Engagement für die Erhaltung der Arten war noch nie so wichtig wie heute. Führen doch Lebensraumzerstörung und Wilderei dazu, dass jeden Tag viele Tierarten für immer aussterben. In der Diskussion über die Circustierhaltung hat sich übrigens der Verband Deutscher Zoodirektoren vor kurzem klar auf die Seite des Circus mit (Wild-)Tieren gestellt (Quelle: siehe Broschüre „Tiere gehören zum Circus“)
Der klassische Circus mit (Wild-)tieren zählt zu den beliebtesten Unterhaltungsformen in Deutschland. Bundesweit besuchen täglich Tausende von Zuschauern Circusunternehmen und stimmen damit sozusagen mit den Füßen ab. Besonders erfolgreich sind die sog. Weihnachtscircusse, die Jahr für Jahr wahre Besuchermassen anziehen und fast immer vor vollem Haus spielen. Von der Stimmigkeit unserer Argumente können sie sich bei einem Besuch des rollenden Zoos und der angekündigten kommentierten Dressurproben selbst überzeugen. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die Tierlehrer des Circus Krone, die Ihnen gerne Rede und Antwort stehen. Auch wir stehen Ihnen jederzeit zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.“

Mit freundlichen Grüßen
Dirk Candidus (Kirchheimbolanden)

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