Caritas beklagt Fehlen von Hebammen – Fast zwei Drittel der Delmenhorster Klientinnen unzufrieden

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Der Landesverband der Caritas beklagt heute, 3. Mai, ein Fehlen von Hebammen für die Babyversorgung nach der Geburt im ganzen Oldenburger Land. Besonders schlimm sei die Lage in Delmenhorst: 60 Prozent der Klientinnen würden keine Hebamme für die Nachsorge finden. Laut Ruth Bock-Janik, beim Caritasverband Delmenhorst für Fragen zu Schwangerschaften zuständig, sei auch ein Platz in einem Geburtsvorbereitungskurs „nur schwer zu ergattern“.
 
Auch an den übrigen 13 Caritas-Standorten im Oldenburger Land gibt es laut Rita Schule, Referentin für Schwangerschaftsfragen beim Landesverband, ähnliche Erfahrungen: „Eine flächendeckende Versorgung mit Hebammen ist nicht mehr gegeben.“ Ihr Verband versuche, dass mit Kursen wie „ElternWerden – ElternSein“ zumindest etwas aufzufangen.
 

Weiter hohe Nachfrage trotz Flüchtlingsrückgang

Zwar sind laut Caritas letztes Jahr 2.438 Frauen (acht Prozent) weniger in ihre Einrichtungen gekommen. Gegenüber dem Stand vor der Flüchtlingskrise 2015 seien das aber immer noch 100 mehr. Häufigster Grund für das Aufsuchen einer Beratungsstelle seien finanzielle Probleme. Daher reichte die Caritas für gut 1.500 Anträge 740.000 Euro aus Mitteln der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ weiter. Dazu seien 80.000 Euro aus kirchlichen oder kirchennahen Stiftungen gekommen.
 
Ebenfalls eine Belastung stellt laut Caritas das immer kleiner werdende soziale Umfeld für die Frauen dar. Zudem hätten 55 Prozent der Klientinnen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Und 47 Prozent besäßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Delmenhorst liege hier mit 57 Prozent sogar über dem Durchschnitt im Oldenburger Land. Für viele dieser Kundinnen sei das deutsche Sozialsystem unbekannt und müsse erst mit einem Übersetzer vermittelt werden.
 

Beratung der Caritas kostenfrei

Laut Bock-Janik bereiten nicht nur Sprachbarrieren Schwierigkeiten: „Manchmal übernehmen wir einen regelrechten Lotsendienst.“ Typische Anlaufstellen von Klientinnen seien etwa Wohnungsbaugesellschaften oder die Migrationsberatung – die die Caritas im eigenen Haus unterhält. Einige Klientinnen seien mit 14 schon schwanger, andere 46. Dabei seien Fragen nach finanzieller Unterstützung oft nur der Anlass, um mit den Frauen über deren allgemeine Sorgen ins Gespräch zu kommen.
 
Die Schwangerschaftsberatung der Caritas erfolgt kostenfrei und unabhängig von der Staatsbürgerschaft und Religion. Sie kann nach der Geburt bis zum dritten Lebensjahr des Kindes fortgesetzt werden. Auch sexualpädagogische Kurse werden angeboten.
 
Symbolbild: Viele Kundinnen würden keine Hebammen für die Babyversorgung nach der Geburt finden. Das beklagt die Caritas.
 

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