Business Breakfast steht im Zeichen des Cybercrime – Markus Böger klärt Unternehmer auf

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Rund 60 Delmenhorster Unternehmer nahmen heute (22. Mai) am Business Breakfast beim GES Sorrentino statt, der auch als Feinkosthändler „La Piazza“ bekannt ist. Zur 15. Ausgabe hielt Polizeioberkommissar Markus Böger vom Niedersächsischen Verfassungsschutz einen Impulsvortrag über Cybercrime, wie der Kommunikationsmanager der dwfg Eyke Swarovsky bekannt gab.
 
Obwohl das Thema Cyberkriminalität auf den ersten Blick trocken erscheinen mag, habe Markus Böger ein halbe Stunde lang locker und höchst unterhaltsam seine Kenntnisse darüber vermittelt.
Zusammen mit drei anderen Kollegen sei er Teil der Fachabteilung Wirtschaftsschutz des Niedersächsischen Verfassungsschutzes und berate Unternehmen.
 

Nicht die Größe des Unternehmens ist entscheidend, sondern seine Daten

Selbst kleinste Unternehmen würden Daten verarbeiten, die für Hacker von hohem Wert seien. Damit auch diese Unternehmen über Cyberkriminalität informiert und entsprechend sensibilisiert würden, böten Böger und seine Kollegen Informationsveranstaltungen und Vorträge an. Viele Hackerangriffe seien auf Anhieb gar nicht als solche zu erkennen. „Trojaner stellen ein Massenproblem dar und keinen gezielten Einzelangriff“, teilt Böger mit.
 

Vorsicht vor E-Mails

Zum Teil würden Unternehmen E-Mails erhalten, die zunächst wie interne Nachrichten wirken. Bei genauerem Hinsehen könne jedoch erkannt werden, dass diese Mail von einem externen Server versendet wurde. Dann sei es meistens schon zu spät. Häufig genüge bloß ein Klick eines Mitarbeiters, um dem Trojaner Zugriff auf das Netzwerk zu ermöglichen.
„Die Hacker haben dazugelernt. Es gibt nicht mehr nur die klassischen Trojaner, die versteckt in Word-Dokumenten stecken“, merkt Böger an. Inzwischen seien die Angreifer stattdessen auch darauf spezialisiert, durch einfachen Email-Verkehr Zugriff auf zum Beispiel Adressbücher und den gesamten Mailverkehr zu erhalten. Dazu würden die Kriminellen sogenannte „Phishing-Mails“ verwenden, die oftmals an Administratoren des Unternehmens verschickt werden.
 

Keine Zahlungen leisten

Meist beginne die Emailkonversation mit simplen, alltäglichen Floskeln, wie beispielsweise „Sind Sie verfügbar?“. An deren Ende würden laut Böger nicht selten große Geldbeträge überwiesen, weil der Absender als seriös eingestuft werde. Es ist demnach nicht einfach, „gute“ von „bösen“ Mails zu unterscheiden. „Da hilft nur sensibilisieren und Hirn einschalten“, empfiehlt Böger.
Teilweise würden Unternehmen nach einem Hackerangriff vom Angreifer aufgefordert, einen drei- oder vierstelligen Betrag zu zahlen, um wieder Zugang auf das blockierte Betriebssystem zu bekommen. Böger zufolge funktioniere das auch tatsächlich recht zuverlässig. Wenn dieser Zahlungsaufforderung einmal nachgegeben werde, wüssten die Kriminellen, dass an dieser Stelle auch ein weiteres Mal Geld zu holen wäre. Somit sei das für diese ein lukratives Geschäftsmodell.
 

Faktor Mensch ist größtes Risiko

Vorbeugend würden sich viele Unternehmen schützen wollen. Zwar installiere eine Vielzahl an Firmen dann Sicherheitsmaßnahmen, wisse aber oft gar nicht, wogegen sie sich überhaupt schützen wollen. „Was will ich schützen?“, sei die erste Frage, die ein Unternehmen für sich beantworten müsse, ehe Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen eingeführt werden sollen.
Stets bilde der Mensch die größte Schwachstelle in der IT-Sicherheit. „Es gibt keine technische Lösung für ein menschliches Problem“, ist Böger überzeugt. Menschliches Versagen sei normalerweise für erfolgreiche Angriffe verantwortlich.
„Die theoretisch beste Lösung wäre, das Internet abzuschaffen und mit einer entsprechenden Sicherheitsinfrastruktur versehen wiederaufzubauen“, erklärt Böger. Auf praktischer Ebene empfehle der Experte, die Schwachstellen des Unternehmens zu erkennen und diese zu schützen. Er plädiere dafür folgende Herangehensweise: „die Chancen der Digitalisierung nutzen und die Risiken der Digitalisierung kennen“.
 

Fortsetzung im August

Im Anschluss an den Vortrag hätten sich die Gäste beim Frühstück ausgetauscht und untereinander Netzwerke geknüpft. Zudem hätten sich vorab angemeldete Teilnehmer an einer Verkostung beteiligt, um mit einer „kulinarischen Matrix“ herauszufinden, welche Weine sich zu bestimmten Speisen eignen. Aller Voraussicht nach wird das nächste Unternehmerfrühstück im August veranstaltet.
 
Bild: Gastredner Markus Böger vom Verfassungsschutz sensibilisierte die Teilnehmer unterhaltsam für das Thema Internetkriminalität und Wirtschaftsspionage.
Bildquelle: dwfg/Eyke Swarovsky

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