Bürgerin fühlt sich vom Gesundheitsamt ungerecht behandelt – Anlass ist ein Corona-Fall beim IWK

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In der vergangenen Woche wurde eine Teilnehmerin einer Schulung zur Betreuung und Pflege im Altenheim am Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK), Lahusenstraße 5, positiv auf das Coronavirus getestet. Drei weitere Kursteilnehmer wurden nach Angaben einer Betroffenen in Quarantäne geschickt. Als unfair empfindet sie die Reaktion des Gesundheitsamtes, weil für die Lehrkraft, die engeren Kontakt zur Infizierten gehabt und keinen Mund-Nasen-Schutz getragen haben soll, keine Quarantäne angeordnet wurde.
 
Obwohl sich eine Kursteilnehmerin einem Corona-Test unterzogen hatte, kam sie am Dienstag, 10. November, zur Schulung ins IWK, als noch kein Resultat vorlag. Tags darauf am Mittwoch, 11. November, wurde ihr dann ein positives Testergebnis bescheinigt. Aufgrund dessen wurde der Unterricht dann unverzüglich eingestellt und alle Teilnehmer mussten vorsorglich nach Hause. Von insgesamt 16 Teilnehmern erhielten drei einen Anruf.
 

Quarantäne trotz negativem Test sorgt für Unmut

Es handelte sich um die Personen, die links, rechts und hinter der Infizierten saßen. Das betraf auch eine Frau, die sich vor kurzem mit dieser Angelegenheit an Delmenews wandte und anonym bleiben möchte. Für das Trio wurde nach ihren Angaben die häusliche Quarantäne verfügt, die nach wie vor Bestand hat. „Ich habe mich direkt testen lassen und bin negativ“, teilt die Mutter eines fünfjährigen Kindes mit.

Sie kann angesichts ihres Testergebnisses nicht nachvollziehen, dass sie weiter in Quarantäne bleiben muss. Eine Lehrkraft, die den Kurs am Montag, 9. November, leitete, wurde ebenfalls unter Quarantäne gestellt. Nicht so aber die Lehrkraft, von der sie am Dienstag unterrichtet wurden. Gerade das sorgt bei der Bürgerin für Unverständnis.

Erst hatte die Schulung, die vom 26. Oktober bis Mitte Januar dauert, demnach in einem großen Raum stattgefunden, ehe in der zweiten Woche in einen sehr kleinen Raum gewechselt wurde.
Das kritisierten die Kursteilnehmer auch. Jeder Teilnehmer saß an einem Einzeltisch und jeweils eine Tischbreite betrug der Abstand zu allen Seiten. Allerdings soll die Lehrkraft Tisch an Tisch mit der Infizierten gewesen sein.
 

Ärger entzündete sich vor allem an einer Lehrkraft, die nicht in Quarantäne musste

Zu allem Überfluss habe die Lehrkraft nach Aussage der Bürgerin die gesamten fünf Stunden über keinen Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt. Über eine WhatsApp-Gruppe der Kursteilnehmer erfuhr die Frau, dass die Lehrkraft am vergangenen Dienstag, 17. November, erneut im IWK lehrte, worüber sie sich aufregt: „Das ist meiner Meinung nach ein Unding.“

Sie sagt: „Ich rief beim Gesundheitsamt an und fragte, wie das möglich sein kann, dass sie raus kann und unter anderem ich, die sich sofort testen lassen hat und negativ ist, zu Hause bleiben muss.“ Geantwortet wurde ihr, dass vom Amt mit der Leitung des IWK gesprochen wurde, die diesem bestätigte, dass die Lehrkraft den Abstand eingehalten und Maske getragen hat.

Für das Gesundheitsamt war die Angelegenheit damit geklärt. „Es gibt mindestens 16 Personen, die das Gegenteil bezeugen können“, beteuert die Bürgerin. Aus der Gruppe war eine andere Person der Überzeugung, auch in Quarantäne zu müssen, weil diese mit etwas in Berührung kam, dass von der Infizierten ebenso berührt wurde. Vom Gesundheitsamt wurde das als unbegründet erachtet. Zudem bekam die Frau zu hören, dass das Gesundheitsamt nicht jedem pauschalen Anruf nachgehen kann.
 

Kontaktkategorien werden von Fall zu Fall ermittelt

Allem Anschein nach machte jemand bewusst falsche Angaben, denn die Betroffene bezichtigt die Lehrkraft oder die Leitung des IWK der Lüge. Stellung wollte auf Delmenews-Anfrage niemand vom IWK dazu nehmen.

Das Gesundheitsamt lässt auf Nachfrage verlauten: „Die Festlegung der Kontaktkategorien erfolgt nach sorgfältiger Prüfung des Einzelfalles unter Berücksichtigung der Angaben aller Betroffener. Nach Auswertung aller Sachstände werden auf Grundlage der Empfehlungen des Landes (NLGA – Niedersächsisches Landesgesundheitsamt) und des Robert Koch-Instituts (RKI) Maßnahmen und Kategorien festgelegt.“
 

Anschuldigungen werden von einer weiteren Kursteilnehmerin gestützt

Eine andere Kursteilnehmerin, die ebenso in die 14-tägige Quarantäne geschickt wurde und auch anonym eiben möchte, bestätigte Delmenews gegenüber die Anschuldigungen ihrer Kameradin. Die Lehrkraft habe der Infizierten ihr zufolge unmittelbar gegenüber gesessen und die ganze Zeit auf das Tragen einer Mund-Nasenbedeckung verzichtet.

Obwohl die Mutter einer dreijährigen Tochter die Bereitschaft zu einem Test hatte, sei ihr vom Hausarzt gesagt worden, dass dies nur auf Anweisung des Gesundheitsamtes erfolgen kann. Sie hätte diesen selbst bezahlen müssen. Vom Gesundheitsamt werde dieser jedoch nicht anerkannt, wie es bei ihrer Kameradin der Fall sei. Begründet werde das von Seiten des Amts damit, dass ein Test jetzt negativ aber zu einem späteren Zeitpunkt positiv ausfallen kann.
 

Verfahrensweise des Gesundheitsamtes wirkt uneinheitlich

Infrage stellt sie daher, was ein Test dann überhaupt bringt. Dem Hörensagen nach sollen andere Kursteilnehmer nun für sieben Tage unter Quarantäne gestellt worden sein, weshalb sie die fehlende Einheitlichkeit bemängelt. Ihre Kameradin, die sich testen ließ, ergänzt, dass sich bisher fünf Teilnehmer einem Test unterzogen hätten, und dabei drei positive Ergebnisse herausgekommen seien. Aus diesem Grund falle der Unterricht bis zum Freitag, 27. November, aus.
 
Bild: Über die Ungleichbehandlung des Gesundheitsamtes beim Anordnen der Quarantäne nach einem Corona-Fall beim IWK beklagt sich eine Kursteilnehmerin. Bildquelle: Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege gemeinnützige GmbH

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