Brigitte Nicoleys Fantasie in Bildern schmückt die VHS – Neue Ausstellung ist nur freitags zu besichtigen

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Ab kommenden Freitag, 6. November, wartet die Volkshochschule (VHS) Delmenhorst mit einer neuen Ausstellung auf. Den Lichthof der Kultureinrichtung zieren 49 Gemälde und Zeichnungen von Künstlerin Brigitte Nicoley. Beim Malen lässt die 80-jährige gebürtige Rheinländerin, die seit 2015 in Delmenhorst wohnt, ihrer Fantasie freien Lauf. Wegen der Corona-Pandemie können bloß an Freitagnachmittagen Blicke auf die Werke geworfen werden. Möglich ist das bis zum 5. Februar.
 
„Wir freuen uns, dass die VHS in diesen Zeiten geöffnet bleiben kann und wir eine neue Ausstellung präsentieren können“, versprüht Eva Fischer, Programmbereichsleiterin für Kultur an der VHS, Optimismus. Im Anschluss übernimmt sie es, die Künstlerin Brigitte Nicoley vorzustellen. Diese entstammt dem Jahrgang 1940 und kam in Düren am Nordrand der Eifel in Nordrhein-Westfalen zur Welt. Nicoley ist schon seit geraumer Zeit in der Region beheimatet, war jahrelang in Syke und zog 2015 nach Delmenhorst.
 

Der Malerei widmet sich Nicoley seit knapp 30 Jahren

Als Klischographin arbeitete sie viele Jahre für die Syker Kreiszeitung. Im Jahr 1984 passierte Nicoley ohne eigenes Verschulden ein Arbeitsunfall, bei dem ihre rechte Hand einen Trümmerbruch erlitt. Letztlich zwang sie ein irreparabler Schaden, den sie davontrug, ein Jahrzehnt später dazu, ihren Beruf an den Nagel zu hängen. Zu Beginn der Neunzigerjahre fand sie einen Zugang zur Malerei.

Übrigens malt die Künstlerin, die Rechtshänderin ist, nach eigenen Angaben ausschließlich mit ihrer rechten Hand. „Nur wenn ich meinen Arm ablege, kann ich zeichnen“, gibt Nicoley preis. Angesichts der Schwere der Verletzung meint sie: „Ich habe großes Glück gehabt.“ Zunächst malte Nicoley farbenfroh auf Holz und Karton und stellte ihre Werke an diversen Orten in Syke und Umgebung aus. Intensiv setzt sie sich schon länger mit Phantasieformen und Farbkombinationen auseinander.
 

Fantasie sowie Mix aus Farben und Stilen sind kennzeichnend

Daraus gewann die Künstlerin die Idee, Fantasiefiguren zu kreieren, zu zeichnen und mit Kurzgeschichten zu verknüpfen, was speziell für Kinder gedacht ist. „Ich male nur in der Fantasie. Ich kann nicht abmalen. Ich bin Autodidakt“, verrät Nicoley. Passend dazu trägt die Ausstellung den Namen „Phantasieformen“.

Besonderes Merkmal von Nicoleys Werken ist der Rückgriff auf eine Mischtechnik, denn sie wagt sowohl Kombinationen unterschiedlicher Farben als auch Stile. Acryl-, Öl- und Aquarellfarben kommen genauso zum Einsatz wie Wachskünstler- oder Bleistifte. So entstehen laut Fischer farbintensive Bilder, die eine hervorstechende Leuchtkraft und Struktur entfalten.

Zunächst lässt Nicoley ihren Dank an Jürgen Beckstette, den Geschäftsführer der VHS, dafür zukommen, dass die Ausstellung überhaupt stattfindet. Auch bei den Eheleuten bedankt sie sich, weil Diplom-Fotoingenieur Hans Münch, der selbst schon zweimal in der VHS ausstellte, ihr eine Webseite gratis einrichtete. Erst daraufhin bewarb sich die Künstlerin bei der VHS darum, dort mit ihren Bildern eine Ausstellung durchzuführen.
 

Unter den ausgestellten Bildern hat Nicoley einen klaren Favoriten

Münch gründete vor viereinhalb Jahren die Webseite www.neuer-sinn-des-Lebens.de, als er nach einem Schlaganfall bei einer Operation infolge einer Gehirnblutung vor neun Jahren fast schon aufgeben wollte, aber sich doch ins Leben zurückkämpfte. Über einen Flyer wurde Nicoley bei ihrem Hausarzt darauf aufmerksam, wodurch der Kontakt zu Münch entstand.

Darüber hinaus schickt sie eine Danksagung an die Syker Bürgermeisterin Suse Laue, der sie einen großen Teil ihre Sammlung vermacht hat. Immerhin sind fünf der insgesamt 49 Bilder Leihgaben aus Syke, für deren Transport Laue die Verantwortung übernahm. Zehn große Gemälde, darunter Nicoleys persönliches Lieblingsbild „Wassermühle“ aus dem Jahr 1993, befinden sich im Erdgeschoss.

Sie sagt dazu: „Darin habe ich viel Zeit investiert. Es sind verschiedene Schichten. Ich hab es immer wieder weggepackt, wieder herausgeholt und neu angesetzt.“ Ihren Schätzungen zufolge kann es zwei bis drei Monate oder sogar länger gedauert haben. Da es ihr so sehr gefällt, hängt davon auch ein Exemplar in ihrem Wohnzimmer. Im ersten Stock sind an den Wänden Zeichnungen angebracht. Die zweite Etage füllen drei Kurzgeschichten und die dazugehörigen Zeichnungen aus.
 

Familie sprüht vor Kreativität

„Ich bin 80 Jahre und freue mich, dass das ein schöner Abschluss wird“, lässt Nicoley verlauten. Dass sie danach noch eine große Ausstellung macht, kann sie sich nicht vorstellen. Von der Künstlerin wird ergänzt: „Ich zeichne noch für mich selbst zu Hause und habe noch große Freude am Zeichnen.“ Gern besucht sie auch Museen, was die Corona-Krise erst einmal nicht mehr zulässt.

Die Hoffnung darauf, es in ein bis zwei Jahren wieder tun zu können, lässt sich Nicoley nicht nehmen. Zusätzlich merkt sie an: „Ich habe eine sehr kreative Familie.“ So ist ihre Schwester auch Malerin und Töpferin. Mit dem Gießen und Anziehen von Porzellanpuppen beschäftigte sich ihre Mutter, die ebenfalls Ausstellungen in Syke gab. Nicoley befasste sich des Weiteren mit Fotografie, nachdem ihr 1981 ein Redakteur bei der Syker Kreiszeitung sein Kamera überlassen hatte.
 

Bei Besichtigungen gilt Maskenpflicht

Sogar einen Kurs bei der VHS in Bassum belegte sie. Im Verein „Kunst in der Provinz“ war Nicoley bis zu ihrem Umzug nach Delmenhorst Mitglied. Besuche ihrer Ausstellung können ausschließlich freitags im Zeitraum von 13 bis 18 Uhr erfolgen. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist dabei obligatorisch.

Fischer begründet das damit, einen möglichst guten und genauen Überblick über den Publikumsverkehr zu bewahren, weil in Corona-Zeiten stets die Kontakte zurückverfolgt werden müssen. Die Ausstellung „Phantasieformen“ von Brigitte Nicoley läuft bis zum 5. Februar des kommenden Jahres.
 
Veranstaltung: Ausstellung „Phantasieformen“

Veranstaltungsort: Volkshochschule Delmenhorst; Am Turbinenhaus 11
Uhrzeit: freitags 13 bis 18 Uhr
Datum: 6. November 2020 bis 5. Februar 2021

 
Bild oben: Bei ihrer Ausstellung „Phantasieformen“ in der VHS zeigt Brigitte Nicoley auch die Kurzgeschichte „Kiki und Kauto auf Schatzsuche auf dem Hohen Berg in Syke“ und die dazu von ihr angefertigten Zeichnungen.

Bild unten: Die Künstlerin präsentiert auch ihr persönliches Lieblingsbild „Wassermühle“.

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