Bettelshow der Rumänen – Spenden Delmenhorster für Bedürftige oder Gauner?

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Bettelbanden breiten sich auf den Straßen in der Delmenhorster Innenstadt aus. Ihre Mitglieder kommen aus Rumänien, eines der ärmsten Länder der EU. Mit Tricks und aufdringlichem Betteln versuchen sie an das Geld der Stadtbewohner zu kommen. Oft sieht man einige Rumänen auf dem Boden sitzen. Vor sich platzieren sie ein Foto eines Kleinkindes.
 
Täglich sitzt Nicolai auf dem Fußboden in der Delmenhorster Innenstadt. Vor einem Monat kam er mit seiner Familie aus Rumänien und ist nach seinen Angaben seitdem obdachlos. Auf die Frage, warum er hier nach Geld bettelt, antwortet der 44-Jährige: „For hungry“. Seine Englischkenntnisse reichen nur aus, um die Passanten nach Geld für den Kauf von Essen zu fragen. „In Bremen schlafe ich auf der Straße. Meine gesamte Familie ist auf der Straße verteilt“, erklärt er seine momentane Lebenssituation in seiner Muttersprache Rumänisch.
 

Angeblicher Bedarf an Arzneimitteln

50 Meter weiter sitzt seine Schwester auf dem Fußboden. Vor ihr liegt ein Foto, auf dem ihr Kind abgebildet sein soll. Das Kind soll krank sein und benötige Medikamente. Auch Nicolai brauche Medikamente. Kopfschmerzen habe er und sein Bein schmerze. Zu sehen ist nur eine leere Hülle seines einen Hosenbeins. Ob er wirklich ein Bein verloren hat oder es nur abgeklemmt hat, ist ungewiss.
 

Kinderfotos erwecken Mitleid

Bei einigen Passanten sorgt der teils mitleiderregende Anblick der vermeintlich schweren körperlichen Behinderung des Obdachlosen sowie die Kulleraugen auf den Kinderfotos andere dafür, dass sie ihnen Geldstücke herunterwerfen. In der Psychologie appelliert bei einigen Obdachlosen der Hund an das Mitgefühl der Menschen, bei den Rumänen soll es ein Kinderfoto schaffen.
Vom Jobcenter erhalte Nicolai keine finanzielle Unterstützung für sich und seine Familie, da ihnen die Ausweispapiere fehlen würden. So führen sie täglich von Bremen nach Delmenhorst, um hier durch betteln etwas Geld für Nahrung und Medikamente zu erhalten. Dass das Betteln in Deutschland seit 1970 nicht mehr strafbar ist, hilft Nicolai und seiner Familie. Er agiert dabei schon recht aufdringlich. Gegen aggressives Betteln versuchen einige Städte vorzugehen.
 

Bettler werden von Delmenhorstern weitgehend ignoriert

Die Delmenhorster scheint die Armut um sie herum noch nicht zu stören, denn auf Nachfrage bei der Pressestelle der Polizei Delmenhorst, berichtet Polizeisprecherin Lorena Lemke, dass es in diesem Jahr noch keine polizeilichen Einsätze mit Bettlern in der Innenstadt gegeben habe. „Weiterhin sind diesbezüglich seitens der Delmenhorster Bürger keine Beschwerden eingegangen. Demnach ist die Thematik ‚Betteln‘ aktuell kein polizeiliches Problemfeld“, erklärt Lemke.
 

Stadt ist für Bettler verantwortlich

Die Zuständigkeit für die rumänischen Bettler liege bei der Stadt Delmenhorst und die Polizei könne nur Amtshilfe für die Stadt betreiben. „Davon ausgenommen kann die Polizei jedoch tätig werden, wenn die Bettler durch ihr Handeln gegen Strafvorschriften verstoßen oder die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden. Das reine Betteln an sich erfüllt jedoch keinen Straftatbestand nach dem Strafgesetzbuch“, heißt es weiter in Stellungnahme der Polizeisprecherin.
 

Geld fließt nicht zwangsläufig zu den Bedürftigen

Außerdem merkt sie noch folgendes an: „Seitens der Polizei kann allgemein darauf hingewiesen werden, dass es unter den Bettlern durchaus auch Personen gibt, die zu einer organisierten Täterbande gehören. In diesen Fällen wird das erwirtschaftete Geld an das Oberhaupt der Gruppierung abgegeben und kommt nicht bei Menschen an, die tatsächlich Hilfe benötigen. Da jedoch nicht jeder Bettler einer kriminellen Organisation angehört, ist es jedem Bürger selbst überlassen, zu beurteilen, ob eine Notlage vorliegt und zu entscheiden, ob man Geld spenden möchte oder nicht.“
 
Bild: Einige Passanten stören sich an den Bettlern in der Innenstadt, da sie penetrant nach Geld fragen.

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1 Kommentar
  1. M. Schlüter sagte:

    Das kennt man doch, dass das, was man sieht, nicht der Realität entspricht. Dass dahinter mit hoher Wahrscheinlichkeit Kriminelle stecken, weiß man auch.
    Generell gebe ich niemandem mehr Geld, denn ich unterstütze weder den Alkoholismus noch irgendwelche A…löcher, die andere zum Betteln auf die Straße schicken.
    Ich biete an, etwas zu Essen und Trinken zu kaufen, wurde bisher immer abgelehnt, mit der Begründung, dass es daran nicht mangelt.

    Antworten

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