Becerra neuer Vorsitzender des Integrationsbeirates – Linke kritisiert Zusammensetzung

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Am gestrigen Mittwoch, 8. März, wählte der Integrationsbeirat der Stadt Delmenhorst einen neuen Vorsitzenden. Pedro Benjamin Becerra, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Delmenhorst, übernimmt diese Position. Die Linke kritisiert unterdessen die Zusammensetzung des Integrationsbeirates.
„Der Integrationsbeitrat ist eine Möglichkeit für gesellschaftliche Gruppen, sich in die Kommunalpolitik einzubringen“, erklärte Becerra. So entsendet der Rat Vertreter zu den Sitzungen der städtischen Fachausschüsse, wo diese den Politikern beratend zur Seite stehen. Stimmrechte üben sie allerdings nicht aus. Alle fünf Jahre, nach der jeweiligen Kommunalwahl, wird der Integrationsbeirat neu zusammengestellt.
 
Becerra übernimmt für diese Wahlperiode den Vorsitz des Rates von seinem Vorgänger Matthias Matay Gabriel. Becerra setzte sich gegen mehrere andere Kandidaten durch. Er vertritt die jüdische Gemeinde seit Jahren im Integrationsbeirat. Da er früher Mitglied im Stadtrat war, konnte er nicht gleichzeitig als Vorsitzender des Integrationsbeirates tätig sein. Da er inzwischen nicht mehr im Stadtrat sitzt, bot sich nun die Möglichkeit, für den Vorsitz anzutreten. Jetzt muss die Verwaltung noch ein Protokoll über seine Wahl erstellen, damit diese rechtskräftig wird.
 

22 Mitglieder vertreten ausländische Delmenhorster

Der Integrationsbeirat besitzt 22 Mitglieder. Diese werden von verschiedenen Organisationen in der Stadt entsandt. Dazu gehören unter anderem drei Vertreter (oder Vertreterinnen) der muslimischen Gemeinden und Vereine, einem Sportverein mit Integrationserfahrung, der syrisch-orthodoxen Gemeinde und der jüdischen Gemeinde. Die Stadt schickt zudem einen Integrationsbeauftragten zu den Sitzungen des Integrationsbeirates.
 

Linke fordert Wahlrecht für ausländische Mitbürger

Für die Partei Die Linke ist der Einfluss religiöser Gruppen im Integrationsbeirat zu groß. „Integration ist nicht nur mit Religion verbunden“, sagte Ratsfrau Edith Belz. Religiöse Gruppen seien im Verhältnis zu anderen Gruppen zu stark vertreten. Zwar habe die Stadt unter anderem den türkischen Arbeiterverein und den griechischen Verein angefragt. Doch sahen sich diese nicht im Stande, einen Vertreter zu entsenden.
 
Lieber wäre es der Linken, wenn der Beirat direkt gewählt würde. Noch lieber wäre es der Partei, wenn Ausländer – nicht nur jene aus EU-Staaten – ein Wahlrecht in Deutschland erhalten würden. „Das wäre eine Alternative“, erklärte Belz. Dabei ist ihr bewusst, dass sich diese Forderung nicht auf kommunaler Ebene umsetzen lässt.
 
Foto: Pedro Benjamin Becerra (Mitte), hier Archivaufnahmen vom Chanukka-Fest 2016, ist neuer Vorsitzender des Integrationsbeirates der Stadt Delmenhorst.
 

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