Baugebiet am Heidkamp mit Gegenwind im Bauausschuss – Anwohner weiter dagegen

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Nicht nur beim Thema einer möglichen Bebauung am Pultern-Areal gab es am gestrigen Dienstag, 12. Dezember, heftige Diskussionen im Bauausschuss. Auch ein weiteres Thema erwies sich als umstritten: Das neue Baugebiet zwischen den Straßen Am Heidkamp und dem Hermann-Allmers-Weg. Dabei zeigte sich die Politik uneins.
 
Viele Anwohner nutzten nicht nur die Gelegenheit, den Ausschuss als Zeugen zu verfolgen. Sondern sprachen auch in der „Einwohnerfragestunde“. Neben Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft fürchten sie, dass eine weitere Bebauung samt Flächenversiegelung den Wasserabfluss Am Heidkamp behindert. Das könne zu mehr Wasser auf Grundstücken führen. Auch eine mögliche Beteiligung an den Erschließungskosten treibt die Anwohner auf die Barrikaden.
 

Urban verteidigt Vorhaben

Stadtbaurätin Bianca Urban verteidigte das Baugebiet. Diskussionen um die Bebauung von Flächen im städtischen Außenbereich gäbe es an vielen Stellen. Der Bedarf für neue Wohnhäuser sei aber da. Und nur über die Entwicklung von Innenflächen sei der nicht zu decken. Zumal viele private Grundstückseigentümer auch ihre Flächen nicht für Bebauung zur Verfügung stellen würden. Beiträge für einen möglichen Straßenausbau Am Heidkamp stünden nicht zur Debatte. Dort könne ein gutes Baugebiet entstehen.
 
Bürgermeisterin Antje Beilemann (SPD) sah das neue Baugebiet dagegen kritisch. „Die Entwicklung des Außenbereiches ist für jede Gemeinde schwierig“, fand sie. Das liege an den engen, gesetzlichen Vorgaben. Zudem befänden sich bereits mehrere Bebauungspläne in der Umsetzung. Daher gäbe es in der Stadt schon genug Bauland. Sie zitierte auch Urban, die öffentlich gesagt hatte, dass die Stadt genug Bauland habe. Urban erklärte, dass sich die Aussage nicht auf neue Baugrundstücke Am Heidkamp bezog.
 

NABU lehnt Baugebiet ebenfalls ab

Dr. Yvonne Ingenbleek (NABU) meinte, dass Am Heidkamp wegen Eingriffen in die Natur und hohen Summen zur Erschließung nicht so gut als Baugebiet geeignet sei. Zudem habe es 1.000 Unterschriften gegen die Bebauung gegeben. Dem entgegnete Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD), dass er leicht 1.000 Unterschriften dafür sammeln könne, so viele Bauwillige gäbe es in Delmenhorst.
 

Baugebiet schon im Januar beschlossen

Heinrich-Karl Albers (CDU), Vorsitzender des Ausschusses, betonte, dass das Baugebiet bereits beschlossen sei. Bei dem Antrag gehe es nur darum, den Flächennutzungsplan zu ändern. Der stammt noch von 1979 und sieht für die Fläche die nie realisierte Nutzung als Friedhof vor. Der Verwaltungsausschuss hatte am 17. Januar 2018 bereits für die Einrichtung des Baugebietes gestimmt. Urban hatte ihr Bauland-Zitat am 5. Dezember geäußert – als Heidkamp bereits zu den bestehenden Baugebieten gehörte. Auch Murat Kalmis (FDP) wunderte sich daher über die erneute Diskussion.
 
Schließlich stimmte eine knappe Mehrheit von sieben zu sechs Ausschussmitgliedern dafür, das Vorhaben um ein Jahr zu verschieben, um die Entwicklung beim Bauland abzuwarten. Ob der Verwaltungsausschuss, der heute Abend tagt, ebenfalls diesem Vorschlag folgt, steht noch nicht fest. Schon im Januar hatte es bei einer Ausschusssitzung viele Bürgerstimmen gegen das neue Baugebiet gegeben.
 
Bild unten: So sieht das Baugebiet Am Heidkamp laut Plan der Stadt aus.
 

 

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