Bauchredner Sebastian Reich und Amanda liefern im Club M des El Mariachi „Pure Zufälle“
Christoph und Michaela Becker hatten mal wieder ihre Kontakte spielen lassen und einen der derzeit angesagten humoristischen Künstler am Donnerstag, den 25. September 2025, in den „Club M“ im El Mariachi geholt. Korrekter ausgedrückt, gleich mehrere: Nämlich den Bauchredner und Comedian Sebastian Reich und sein flapsig niedliches Nilpferd Amanda, den süßen Donut, das Schwein PigNic und den blinden Maulwurf Schorsch. Natürlich war er – typisch Bauchredner – an allen charmant verbalen Entgleisungen vollkommen unschuldig. Und von denen gab es im positiven Sinne reichlich.
Der Termin war lange zuvor ausverkauft, mit rund 80 Gästen war der Club M bis auf den letzten Platz belegt. Die Gäste kamen eben nicht nur aus Delmenhorst, waren stattdessen teils sehr weit angereist, so etwa aus Leer, Aurich oder Ankum, aber auch aus den umliegenden Orten. Einer mit seiner Familie beispielsweise aus Bösel. „Wo kommst du her? – „Aus Bösel.“ – „Tut mir leid …“ – „Aus Bösel!“ – „Ich hab’s verstanden, aber es tut leid.“ Reingefallen, die Lacher hatte Sebastian Reich sich gesichert.
Reich ist bereits seit Anfang 2024 mit seinem inzwischen fünften Programm „Purer Zufall“ auf Deutschland-Tour. Schon zu Beginn war klar: Es wird musikalisch, zauberhaft, emotional, romantisch, interaktiv und vor allen Dingen lustig. Während Amanda gerne mal improvisiert, überlässt Sebastian nichts dem Zufall, so ist zumindest sein Plan. Dass diverse „Zufälle“ durchaus geplant waren, zeugte von der Professionalität mit der Sebastian seine außergewöhnliche Performance vorantrieb. Nilpferd Amanda deckte das Paradoxon schnell auf.
Die Begrüßung war herzlich komödiantisch. Sebastian Reich erzählte, dass es seine mittlerweile 80. Show der „Purer-Zufall-Tour“ sei. Die Gäste hätten immer viel Spaß gehabt und es sei noch niemand vorzeitig abgehauen. „Auch weil wir die Türen immer von innen abschließen.“ Nilpferd Amanda wollte offensichtlich erstmal warmwerden: „Was heißt hier hopp, hopp, hopp? Ich bin doch kein Rennpferd. Ich bin ein Nilpferd.“ Auch musste Reich es zunächst motivieren: „Wir machen das hier nicht für Geld, wir machen das wegen dem Spaß.“ Eine Steilvorlage für Amanda: „Machen wir Halbe/Halbe? Du kriegst den Spaß, ich das Geld.“
Natürlich ging es im Laufe des Programms auch immer wieder um die alltäglichen Kuriositäten und Ärgernisse. So übte Sebastian mit Amanda für ihren großen Ausflug, ihre erste Bahnreise. Dabei spielten sie die erwartbare Szenerie auf dem Bahnsteig und den Bahnsteigen nach. Selbst nachdem die Ansage kam, der Zug habe zwei Tage Verspätung, meinte Amanda noch: „Allzu lange kann’s ja nicht dauern, die Gleise liegen schon.“ Nachdem sie mehrfach die Gleise wechseln mussten, bekam die Deutsche Bahn dann endgültig ihr Fett weg: Amanda richtete ihren Tipp an erwachsene Bahnreisende: „(…) Die sollen sich am besten ein günstiges Kinderticket kaufen. Und wenn der Schaffner kontrolliert, können sie sagen: Daran sehen Sie, wie lange ich hier schon warte.“
Das Schwein schwärmte davon, zum ersten Mal in die Saune zu gehen. Das hatte sich so bislang nie ergeben. Doch es habe ja eine Einladung bekommen, aus der „Delmenhorster Sauna El Mariachi“. Sebastian Reich klärte es darüber auf, dass sich eine Einladung in eine Sauna bei 250 Grad mit Thymian-Aufguss doch eher nach einem Backofen anhört.
Der Donut blickte allzu niedlich aus der Comedy-Tüte, anfangs nur mit den Kulleraugen durch eine winzige Öffnung. Und dann lieferte er Wortkaskaden, die kurioser nicht sein könnten. Eigentlich wollte er ja Bäcker werden. „(…) Die heiraten auch nicht, die werden vermehlt.“
Spontaneität war das Stichwort der Show, bei der Sebastian Reich und seine Puppen stets auch Freiraum für ungeplante Momente ließen. So spielte er mit Nilpferd Amanda und einer Dame aus dem Publikum die Geschichte nach, wie und wo die ihren Partner kennengelernt hatte. Die beiden lieferten sich wechselnd die Vermutungen, die Dame musste das mit Pro- oder Contra-Geräuschen kommentieren. Bei den Ergebnissen brüllten die Gäste vor Lachen.
Sebastian hatte es auf die „fünfte Reihe“ abgesehen. Die dort sitezenden Gäste konnten schon ahnen, dass da noch einiges kommen sollte. Und so holte er einen Herrn auf die Bühne, der nach dem Motto „Pure Zufälle“ kaum wusste, wie ihm geschah. Nach amerikanischem Vorbild legte er ihm eine fernbedienbare Maske an, deren Mundbewegungen der Bauchredner somit unter Kontrolle hatte. Und das nutzte er zum schallenden Gelächter des Publikums vollends aus. Er verlieh ihm „Talente“, von denen er wohl selbst kaum etwas wusste, vom Singen über das Tanzen bis zum Zaubern. Auch Amanda ließ es sich auch nicht nehmen, mit dem Publikumsprotagonisten Heiner auf flirtende Tuchfühlung zu gehen: „Ich bin vom ADAC, ich kann dich abschleppen.“
Im Club M hatte der Bauchredner und Comedian höchste Kunst und Perfektion bewiesen, erst recht, da der „pure Zufall“ ihm so einiges an Reaktionsschnelligkeit abverlangte. Dass er dabei sämtliche Fäden des Ablaufs im Griff hatte, mit seiner Stimme und eben auch den Stimmen seiner Puppenfreunde einen Gag nach dem anderen landete, war tatsächlich ganz großes Kino. Zum großen Finale bekam er Standing Ovations, auch hatte er kurz zuvor für Handy- und Social-Media-Fots noch „Feuer frei“ gegeben.
Gerade weil die Show im Comedy-Club restlos ausverkauft war, wird es am Samstag, den 07. November 2026, einen Zusatztermin geben, wo Sebastian sein Programm „Purer Zufall“ erneut präsentiert. Bereits der Titel besagt, dass das keine 1:1-Kopie sein wird, zumal immer wieder interaktive Elemente einfließen. Im nächsten Jahr können ihn dann mehr Gäste erleben, zumal das Event aufgrund der größeren Kapazitäten im Theater Kleines Haus stattfinden wird. Tickets sind bereits jetzt erhältlich unter diesem Link.





Sebastian Reich / DelmeNews









Bundnis 90/Die Grünen - DelmeNews
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