Bauausschuss streitet über Bauland – Verwaltung lehnt Erstellung von Bauübersicht ab

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Im gestrigen Bauausschuss (11. September) ging es nicht nur um neue Blitzer und das Baugebiet Cramerstraße/Huntestraße. Auch die Frage nach Baugebieten allgemein sorgte für Diskussionen. Dabei ging es um zwei Anträge von Ratsfrau Eva Sassen (Bürgerforum).
 
Im ersten Antrag plädierte Sassen dafür, dass die Verwaltung aktiv Bauwillige in denselben Baugebieten zusammenbringen sollte. Die Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg) könne sich darum kümmern. Marianne Huismann (Grüne) gefiel der Antrag, da auch viele ältere Menschen, die in kleinere Wohnungen umziehen wollen, so Kontakt zueinander aufnehmen könnten.
 

Verwaltung ohne Ressourcen für Vorschlag

Detlef Roß (SPD) merkte dagegen an, dass der Ausschuss nicht die Aufgaben der Bauträger übernehmen könne. Fritz Brünjes, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr, ergänzte, dass die Verwaltung selbst für die Aufgabe nicht die Ressourcen habe. Die dwfg könne die Aufgabe aber übernehmen.
 
Vielleicht auch wegen der Bedenken sprachen sich vier Politiker für und genauso viele gegen den Vorschlag aus. Damit wurde er abgelehnt.
 

Sassen für Übersichtskarte mit Baulücken

Sassens zweiter Antrag zielte dagegen auf eine Übersicht dazu ab, wo in der Stadt überall gebaut werden darf. Dabei hatte sie nicht nur die Baulücken im Kopf, die schon im Baulückenkataster aufgeführt sind. Auch Hintergrundstücke wollte sie gern auf einer Übersichtskarte verzeichnet sehen.
 
Dagegen sprach sich Dr. Yvonne Ingenbleek vom Nabu aus, weil das Baulückenkataster nicht die Flächen freier Grundstücke verzeichne. Zudem gäbe es schon Potenziale in kommenden Baugebieten, darunter auf dem Ex-Grundstück der Delmod, die darin nicht aufgeführt sind. Außerdem sei das Kataster zuletzt 2014 aktualisiert worden.
 

Stadtbaurätin: Arbeitsumfang zu groß

Auch die Verwaltung zeigte sich nicht begeistert von Sassens Idee. So hob Stadtbaurätin Bianca Urban hervor, dass auch Grundstücke unter den Antrag vielen, die eine geringere Nutzung als möglich haben. Und die Flächen von Bebauungsplänen, wo auch gebaut werden dürfe. „Das alles vorzustellen, wo Bauen möglich wäre, ist nicht möglich“, erklärte sie. Und verwies auf die Wohnungsmarktstrategie, die gerade aktualisiert würde.
 
Brünjes ergänzte, dass sich die Baulücken kaum auf einer Karte abbilden ließen, weil viele klein seien und über die Stadt verstreut lägen.
 

Noch 600 Baulücken im Kataster aufgeführt

Ulrich Ihm, Leiter des Fachdienstes Stadtplanung, ergänzte, dass im Baulückenkataster aktuell 600 Freiflächen eingetragen seien. Seit 2014 sei die Zahl der Baulücken im Innenstadt-Bereich um ein Viertel gesenkt worden. „Das Kataster ist nicht so wirksam wie gehofft, aber ein Rückgang um 20 Prozent ist sehr gut“, fand er.
 
Bauwillige Bürger könnten einen Termin bei der Verwaltung vereinbaren und sich dazu beraten lassen. Ein einzelner Termin dauere allerdings ein bis zwei Stunden.
 
Vier Ja-Stimmen reichten am Ende nicht gegen die Mehrheit, die auch Sassens zweiten Antrag zum Thema Bauen ablehnte.
 
Symbolbild oben: Die Baulücken in der Innenstadt waren gestern Thema im Bauausschuss.
 
Foto unten: Stadtbaurätin Bianca Urban fand, dass eine Zusammenstellung aller möglichen Bauplätze in der Stadt ein zu großer Arbeitsaufwand für die Verwaltung sei.
 

 

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