Bauausschuss stimmt für Kita an Westfalenstraße – Standort Am Wollepark abgelehnt – Weitere Kita an Schreberstraße geplant

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Weiterhin einen hohen Bedarf gibt es nach Kitaplätzen an der Delme. Um dem zu realisieren, beriet der Bauausschuss gestern (7. Mai) über einen Innenstadt-Standort für eine Kita. Dabei stimmten die Mitglieder für den Standort an der Westfalenstraße 8 – obwohl die Verwaltung aus vielen Gründen die Brachfläche Am Wollepark 1 bis 5 bevorzugt. Zu einem anderen Standort herrschte dagegen Einigkeit.
 
Zunächst ergriff Fritz Brünjes, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr, das Wort. Auf Antrag der Politik hatte die Verwaltung Alternativen zum von ihr favorisierten Standort in der Innenstadt geprüft. Dort ist nach Ansicht der Verwaltung der Kitabedarf hoch. Am besten zur Deckung des Bedarfs geeignet sei nach wie vor die Brachfläche Am Wollepark 1 bis 5/der Stedinger Straße.
 

Jenseits der Stedinger Straße drohen Mehrkosten ab einer halben Million Euro

In ihrem Antrag legt die Verwaltung nahe, warum sie weiterhin für die Brachfläche bevorzugt. Dort sei der Bebauungsplan zur Festsetzung als Gemeindebedarfsfläche beschlossen worden. Ohne eine solche Änderung – die für andere Standorte noch durchgeführt werden müsse – habe die Stadt den vollen Bodenpreis für ein Baugrundstück zahlen. Das wären für geschätzt 4.000 Quadratmeter 500.000 bis 800.000 Euro.
 
Gleichzeitig bliebe noch ein bedeutendes Stück der Brachfläche übrig, da die Kita nicht die ganze Fläche einnehmen würde. Das soll laut Rahmenplan zu einer „urbanen mischgenutzten Fläche“ für den Gemeindebedarf und Wohnhäuser genutzt werden. Bei der Kita könnte auf das Erdgeschoss ein Obergeschoss für weitere Wohnungen gebaut werden. Ein zweigeschossiges Gebäude an der Stedinger als Schallschutz für die dahinter liegende Kita sei empfehlenswert.
 

Am Wollepark guter Anschluss ans Verkehrsnetz

Gleichzeitig wäre die Kita Am Wollepark gut ans Verkehrsnetz angeschlossen. Und könnte zur Aufwertung des nahen Wohnquartiers beitragen, heißt es weiter von der Verwaltung. Die Stedinger könne den Zusatzverkehr stemmen. Eine Vollkreuzung an der entsprechenden Abbiegung wäre laut Verwaltung zwar schön, koste aber eine halbe Million Euro. Und würde die Umsetzung weiter hinauszögern.
 

Viele Faktoren in Westfalenstraße 8 noch unbekannt

Anders sieht die Verwaltung die Lage in der Westfalenstraße 8. Die sei der einzige andere innerstädtische Standort, der ebenfalls wegen der Größe des Baus und der Lage in Frage käme. Zudem befindet sich das Haus seit letzten August im städtischen Besitz und soll abgerissen werden. Allein auf dem Grundstück des Hauses sei eine Kita wegen des Flächenbedarfs aber nicht realisierbar. Das nahe Grundstück mit dem Haus Westfalenstraße 6, ebenfalls in städtischer Hand, könne dafür mit genutzt werden.
 
Das bedinge allerdings zumindest den zeitweisen Umzug des dortigen Nachbarschaftszentrums. Dies wurde mit Städtebaufördermitteln umgebaut. Und die bedingen eine 30-jährige Nutzung. „Ein vorheriger Abriss könnte die Rückforderung der Fördermittel zur Folge haben“, warnt die Verwaltung daher in ihrem Antrag. Wie hoch die Rückforderung ausfallen könnte, ließ sie offen. Zudem müsste der Bebauungsplan für das Gebiet geändert werden und das Nachbarschaftszentrum zumindest zeitweise Ersatzräume erhalten. Auch wäre die Verkehrsanbindung schlechter.
 

Verwaltung möchte neue Kita bis 2022 umsetzen

Bau und Eröffnung der Kita sind bis 2021 oder 22 geplant. Wegen der vielen Unbekannten an der Westfalenstraße wäre der Standort dort „sehr ambitioniert“.
 

Politiker nicht von Verwaltung überzeugt

Trotz der vielen Gründe, die von Verwaltungsseite für den Standort an der Stedinger Straße aufgeführt wurden, hatten die Politiker im Ausschuss andere Pläne. So bekräftige Detlef Roß (SPD), dass seine Partei für den Standort Westfalenstraße sei. Murat Kalmis (FDP) schloss sich ihm an. In der Westfalenstraße gäbe es weniger Verkehr. Auch CDU-Ratsherr Heinrich-Karl Albers sprach sich für diese Variante aus.
 
Hartmut Rosch (Linke) dagegen stimmte der Verwaltung zu. Deren Vorschlag sei besser. Am Ende erhielt der Standort Westfalenstraße mit acht Ja- und zwei Neinstimmen die Mehrheit. Der Verwaltungsausschuss heute und Stadtrat kommende Woche treffen die endgültige Entscheidung.
 

Zweite neue Innenstadt-Kita denkbar

Auch, wenn Verwaltungsausschuss und Stadtrat der Ausschussempfehlung folgen, könnte die Brachfläche an der Stedinger noch nicht vom Tisch sein. Denn die Verwaltung sieht durchaus Bedarf für zwei neue Kitas in der Innenstadt. Und wenn eine in der Westfalenstraße gebaut wird, bliebe nur noch die Brachfläche übrig.
 

Bebauungsplan für Kita Schreberstraße beschlossen

Bei einer anderen, geplanten Kita waren sich Verwaltung und Politik dagegen einig: am Standort südlich der Schreberstraße. Eine entsprechende Bebauungsplanänderung wurde ohne Diskussion einstimmig beschlossen. Wenn die Planungen weitergehen wie von der Verwaltung gewünscht, soll das Haus dort bis 2021 gebaut und eröffnet werden.
 
Eine weitere Idee für einen Kita-Standort brachte Antje Beilemann (SPD) ins Spiel: die Hotelwiese. Genau wie am ehemaligen Josef-Hospital hatte die Verwaltung das Grundstück aus nicht näher erläuterten „rechtlichen, zeitlichen und städtebaulichen Gründen“ ausgeschlossen. Beilemann schlug vor, bei der Hotelwiese eine Kita-Nutzung zumindest in Betracht zu ziehen. Der Ausschuss stimmte der Idee einstimmig zu.
 
Foto oben: Auf der Brachfläche Am Wollepark 1 bis 5 möchte die Verwaltung unter anderem eine neue Kita verwirklichen. Die Politik spricht sich hingegen für die Westfalenstraße 8 aus.
 
Foto unten: Eine mögliche Nutzung für einen Kita-Neubau sieht der Bauausschuss auf der Hotelwiese. Konkrete Pläne dazu gibt es aber noch nicht.
 

 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert