Bau des neuen Kursbeckens in Grafttherme schreitet voran – Sportbad wegen Revisionsarbeiten gesperrt – Jahresdefizit 2018 in erwarteter Höhe

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Angesichts der gegenwärtigen Sommertemperaturen ist die Grafttherme bei vielen Delmenhorstern wieder ein beliebtes Ausflugsziel. Dort werden zurzeit zwei Bauprojekte durchgeführt. Zum einen entsteht ein zweites Kursbecken. Zum anderen wird im Sportbad gerade die Innenrevision durchgeführt. Wir konnten uns einen Überblick verschaffen.
 
Wie ein an einer Ecke abgeschrägtes Rechteck sieht das neue Kursbecken aus. 72 Quadratmeter groß und 1,10 bis 1,30 Meter tief ist es. Das alte Sportbecken misst 80 Quadratmeter. Einen beweglichen Boden wird das neue Becken nicht bekommen.
 

Nachfrage nach Schwimmkursen hoch

Für Guido Becker, den Geschäftsführer des Bades, ist der Bau trotz der Kosten von 1,8 Millionen Euro gerechtfertigt. Denn die Kurse im alten Becken seien fast alle ausgebucht. Kunden müssten daher warten, bis sie einen Platz erhalten. Der Auslastung von 98 Prozent durch Schwimmkurse will Becker mit dem neuen Becken entgegenkommen. Von Anfängern bis zu Fortgeschrittenen sollen dort alle Erfahrungsstufen unterkommen.
 
Aktuell sind die Wände des Beckens und die umgebenden Mauern bereits fertig gestellt. Das Dach fehlt noch. Auch eine Testfüllung mit Wasser, um die Dichtigkeit des Beckens zu prüfen, steht noch auf dem Terminplan. Die dauert zwei Wochen. Geplant ist die Fertigstellung weiterhin für das erste Quartal 2020. „Das Wetter war gut dieses Jahr“, meint Michael Rausch, Technischer Leiter des Bades, zum Bau.
 

Fliesen im Sportbad werden ausgetauscht

Seit dem 6. Juli wird im Sportbad außerdem die Revision durchgeführt. Dabei tauschen Arbeiter auch die Fliesen aus. Dafür musste das Becken entleert werden. Das dauert schon zweieinhalb Tage. 4.500 alte Fliesen kommen aus dem 250 Quadratmeter großen Becken raus. Einige davon lassen sich leicht entfernen. Andere sitzen laut Rausch so fest, dass mehr Aufwand nötig ist. Daher wurde die Revision auch um zwei Wochen verlängert.
 
Dass die Arbeiten ausgerechnet in den Sommerferien stattfinden, verteidigt Becker: „Das ist die einzige Zeit ohne Termindruck.“ Im übrigen Jahr würden Schulen das Becken stark nachfragen. Gleichzeitig müsse langsam gearbeitet werden, damit Temperaturunterschiede nicht zu Schäden am Becken führen. Ein grünes Schutznetz unter dem lichtdurchlässigen Dach sorgt dafür, dass es den Arbeitern im Becken nicht zu heiß wird. Am 12. August soll das Sportbad wieder öffnen.
 

Defizit für 2018 ist 2,3 Millionen Euro hoch

Inzwischen liegt auch der Jahresabschluss für 2018 vor. Etwa 400.000 Besucher konnte die Therme begrüßen. Becker: „Wir haben ein bisschen mehr geplant.“ Und zwar 420.000. Das Defizit lag mit 2,3 Millionen im unteren Spektrum dessen, was Becker für die Therme erwartet. Bis zu 2,5 Millionen Euro Verlust seien im Bad jährlich zu erwarten.
 
Allein die Fixkosten für Abschreibungen, Zinsen, Heizung – die betriebsbereiten Becken müssen (zumindest in kühlen) Nächten durchgehend beheizt werden – und Personal würden eine schwarze Null unwahrscheinlich machen. Ein kommunales Bad, dem dies gelinge, gäbe es in Deutschland nicht. „Das Bad möchte ich sehen“, meint Becker. 2017 lag das Defizit bei 2,04 Millionen Euro.
 

2019 wohl mehr Besucher als 2018

Dieses Jahr werden vermutlich mehr Besucher als 2018 ins Bad kommen. Das erste Halbjahr erinnere eher an 2017, wo etwa 408.000 Menschen ins Bad kamen, meint Becker. Mögliche Gründe seien vielfältig. War 2018 erst kalt und dann durchgehend heiß, sei dieses Jahr ausgeglichener.
 
Auch das andere Freibäder in der Umgebung geschlossen sind – gemeint ist jenes in Ganderkesee, dass umgebaut wird – könne zu den guten Zahlen beitragen. Wellness und Sauna seien beliebte Bereiche. „Die brauchen wir“, betont der Geschäftsführer.
 

Neue Kinderdusche am Spielplatz

Während in den Becken noch gearbeitet wird, gibt es eine kleine Neuerung vor dem Kinderspielplatz neben dem Außenbecken. Dort wurde eine Dusche installiert und am 23. Juli in Betrieb genommen. Unter der können die Kleinen Sand vom Spielplatz abwaschen. Anders als die Schraube oben auf der Dusche vermuten lässt, kann sie bequem mit Schaltern auf Hüfthöhe aktiviert werden.
 
Auf die Kosten angesprochen, spricht Becker von 5.000 bis 6.000 Euro. Und hebt hervor: „Für uns war es eine Investition.“ Und die lohne sich. Zumal die Dusche auch individuell als großer, bunter Wasserhahn entworfen wurde. Solche Kleinigkeiten seien genauso wichtig, wie ein neues Becken für viel mehr Geld.
 
Foto oben: Am neuen Kursbecken arbeiten gerade die Handwerker in der Grafttherme. Eröffnet wird es wohl Anfang kommenden Jahres.
 
Fotos unten: Das Sportbad (Bild zwei und drei) ist wegen Revisionsarbeiten bis Anfang August gesperrt. Dafür gibt es seit heute eine neue Außendusche am Kinderspielplatz.
 


 

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