AWO plant Migrationscoaches – Sozialausschuss stimmt dafür – Bundesförderung noch unklar

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Migration und Integration neuer Bürger sind gerade in Delmenhorst mit seiner langen Einwanderungsgeschichte wichtige Schlagwörter. Daher will die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Delmenhorst mit Migrationscoaches beim Thema am Ball bleiben. Zwar nahm das Projekt mit der Zustimmung des Sozialausschusses gestern (4. Juni) einen wichtigen Schritt. Doch noch bleiben Unsicherheiten.
 
Insgesamt 168.450 Euro will die Stadt zum Projekt in den nächsten vier Jahren dazugeben. Für dieses Jahr sind 26.215 Euro eingeplant, nächstes Jahr 52.600 Euro. Neben einem Eigenanteil der AWO von 11.690 Euro soll vor allem der Bund mit 210.000 Euro für das 36-monatige Vorhaben aufkommen.
 

Nach einem Jahr noch keine Entscheidung vom Bund

Und da liegt die Schwierigkeit. Denn der Förderantrag wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) noch nicht beschlossen. Dabei reichte die AWO ihn schon am 30. Mai letzten Jahres ein. Erst diesen Mai erhielt die AWO die Nachricht, dass ihr Interesse erfolgreich eingereicht worden sei. Ob der Antrag die Zustimmung vom Bundesamt erhält, bleibt somit vorerst offen.
 
Die Migrationscoaches sollen den Integrationsassistenten folgen, die von Juli 2017 bis Ende letzten Jahres aktiv waren. Zeitgleich endeten auch die Integrationsassistenten im Stadtteil (Start Dezember 2017). Als Coaches agierten drei Frauen aus den häufigsten Zuwanderergruppen in der Sozialarbeit. Durch ihre Herkunft haben sie einen leichteren Zugang zu Neubürgern in der Stadt. Die Coaches waren vorher bereits als Integrationslotsen aktiv.
 

Mehrkosten wegen Tarifsteigerung erwartet

Aktuell läuft seit Februar schon ein anderes Projekt mit Migrationscoaches bis Jahresende mit Landesmitteln. Drei der sechs Integrationsassistenten machen da mit. Das neue Projekt soll auch die übrigen drei mit ins Boot holen. Die noch fehlenden Teammitglieder sollen ab dem 1. Juli dazu stoßen.
 
Da das Projekt durch die ausstehende Entscheidung des BAMF teurer wird – wegen Tarifsteigerungen -, müsste die Stadt für die entstandene Differenz aufkommen. Die AWO rechnet mit Mehrkosten von 15.890 Euro.
 

Integrationsarbeit heute mit anderen Schwerpunkten

Die Migrationscoaches sind dabei nicht als direkte Fortsetzung der Integrationsassistenten zu sehen, betonten Verwaltungsmitarbeiter im Ausschuss. Heute kämen nicht mehr täglich neue Flüchtlinge in der Stadt an und müssten erstmal eine Begrüßung und Orientierung erhalten. Vielmehr sei Delmenhorst seit dem Stopp der Zuweisungen vom Land Niedersachsen das Ziel von Neubürgern aus dem Umland, die ihren Wohnort frei bestimmen dürften.
 
Die wiederum würden sich zwar beim Einwohnermeldeamt registrieren lassen, die städtischen Fachstellen für Migration so aber erst verspätet von ihrer Ankunft erfahren. Die neuen Coaches sollen daher nicht mehr in erster Hilfe bei der ersten Orientierung, sondern vor allem der mittel- und langfristigen Integration bieten.
 

Ausschuss stimmt für AWO-Projekt

Der Ausschuss stimmte für die Teilkostenübernahme des Projekts durch die Stadt – aber nur, falls die Bundesfinanzierung ebenfalls bewilligt wird. Zudem müssen auch der nicht öffentliche Verwaltungsausschuss und der Stadtrat am 3. Juli noch zustimmen.
 
Auch in einem anderen Fall beschäftigte sich der Sozialausschuss gestern mit Neubürgern. Dabei ging es um die Zwischenbilanz zur Gesundheitskarte für Flüchtlinge.
 
Foto: Bürger mit vielen verschiedenen Herkunftsländern leben neben langjährigen Einwohner an der Delme. Migrationscoaches sollen beim friedlichen Zusammenleben der Gruppen helfen.
 

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