Auch 2018 weniger Straftaten in Delmenhorst – Gewalttaten angestiegen

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Auch 2018 setzte sich ein Trend fort: Der Rückgang von Straftaten in Delmenhorst und dem Umland. Das geht aus der Kriminalstatistik der Polizei hervor, die am heutigen Mittwoch, 13. März, vorgestellt wurde. Doch Nachbesserungsbedarf gibt es noch bei den Rohheitsdelikten.
Demnach gab es im gesamten Gebiet der Polizeiinspektion (PI) Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch 16.531 Straftaten. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl um 508 Fälle (2,98 Prozent). Die Aufklärungsquote lag bei 64,71 Prozent (vorher 63,98). „Das sind mal gute Rahmenbedingungen“, freut sich PI-Leiter Jörn Stilke.

Gut 6.000 Straftaten in Delmenhorst

In Delmenhorst ereigneten sich 6.038 Straftaten. Die Zahl ging somit um 103 Taten und 1,68 Prozent zurück. Die Aufklärungsquote lag mit 63,61 Prozent etwas unter dem PI-Durchschnitt, aber um 0,66 Prozent besser als im Vorjahr. Von den 2.758 Tatverdächtigen leben 1.867 an der Delme. Weiterhin kommen viele Täter von Außerhalb, aus Bremen etwa 6,89 Prozent (2018 noch 7,8).

Mehr Ausländer straffällig

77.521 Menschen lebten letztes Jahr in der Stadt, darunter 17,33 Prozent Minderjährige, 28,21 Menschen über 60 und 14,64 Ausländer. Unter den Tatverdächtigen waren 933 Nichtdeutsche (plus 103), 75 Kinder (Vorjahr 72) und 279 Jugendliche (237). Bei den Ausländern werden auch Vergehen gezählt, die Deutsche nicht betreffen, wie Verstöße gegen ihr Aufenthaltsrecht.
Dass nicht mehr Ausländer straffällig wurden, führt Stilke auch auf die Präventionsarbeit verschiedener Organisationen zurück. Dass unter anderem die KAUSA Servicestelle doch fortgeführt werde, trage dazu bei, Ausländer zu integrieren. „Integration ist die beste Prävention“, hob der Polizeichef hervor. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es nur so geht.“ Stilke hatte letztes Jahr vor einem Ende verschiedener Einrichtungen in diesem Bereich gewarnt.

Anstieg bei Rohheitsdelikten

Allerdings gab es nicht in allen Deliktbereichen einen Rückgang. So stiegen die Rohheitsdelikte – Körperverletzung, Raub, Bedrohung und so weiter – auf 898 Taten (von 783). Dafür wurden auch 91,43 Prozent davon aufgeklärt (plus 2,66 Prozent). Körperverletzungen bildeten dabei mit 660 Fällen (im Vorjahr 571) den Löwenanteil. Änderungen gab es auch bei Straftaten, bei denen ein Messer zum Einsatz kam. Hier sank die Zahl von 50 auf 39. Einmal versuchten Täter zudem, einen anderen Menschen zu töten.
Die Diebstähle sanken dafür von 2.303 auf 2.145 Taten. Bei den Einbrüchen stieg die Zahl hingegen auf 200 (vorher 188). Fast jeder zweite davon (41 Prozent) blieb ein Versuch, bei dem die Täter nicht ins Haus gelangten. Entsprechend rät Stilke dazu, die eigene Wohnung abzusichern. Sicherungsmaßnahmen könnten viele Einbrecher verschrecken. Obwohl nur gut ein Viertel (24 Prozent) der Einbrüche aufgeklärt wurden, sei das immer noch eine vergleichsweise gute Quote.

Mehr Gewalt gegen Polizeibeamte

Eine Zunahme gab es auch bei der Gewalt gegen Polizeibeamte: von 25 auf 27 Fälle. Wegen einer Gesetzesänderung wird der Großteil davon (19) jetzt als tätlicher Angriff auf Polizisten gewertet. Dabei seien das schon mehr als Schubser und dergleichen, hebt Stilke hervor: „Sie müssen sich ganz schön was gefallen lassen.“

Bahnhof weiter im Fokus

Weiterhin im Fokus der Beamten bleibt der Bahnhof in der Innenstadt. Diesen hatte die Polizei zu einem „verrufenen Ort“ erklärt. Das erlaubt unter andere raschere Kontrollen von Passanten. Grund dafür waren Beschwerden und Hinweise von Besuchern, die sich dort nicht sicher fühlten. Jetzt führt die Polizei Einzelkontrollen und gelegentlich Großeinsätze durch, zusammen mit der Bundespolizei. Kontrollen gibt es auch gemeinsam mit den Bremer Kollegen, da viele Täter vor der Landesgrenze nicht Halt machen.
So konnte die Zahl der registrierten Drogendelikte am Bahnhof – viele Kunden und Dealer passieren ihn – auf 439 gesteigert werden (52,96 Prozent mehr). Versuche der Täter, auf die Innenstadt oder die Graft auszuweichen, habe die Polizei vereitelt, so Stilke. Am Bahnhof sei wegen der vielen Passanten eine vollkommene Unterdrückung von Straftaten nicht möglich. Abgesehen vom Wollepark sind der Polizei bisher übrigens keine weitere Kriminalitätsschwerpunkte bekannt.

Rückgang setzt sich fort

Damit setzt sich ein Trend der letzten Jahre fort: die registrierten Straftaten gehen zurück. Schon in der letzten Kriminalstatistik für 2017 verzeichnete die Polizei gut 500 Straftaten weniger als noch 2016. Da viele Fälle erst im Folgejahr bearbeitet und somit in der Statistik berücksichtigt werden, stimmt die Übersicht jedoch nicht zu 100 Prozent mit den in einem Jahr registrierten Fällen überein.
Foto oben (v.l.): Jörn Stilke (Leiter PI Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch), Oliver Lenz (Leiter Zentraler Kriminaldienst) und Gerke Stüven (Leiterin Polizeikommissariat Wildeshausen) freuen sich über die gesunkenen Straftaten in Delmenhorst, dem Oldenburger Land und der Wesermarsch.

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