Arbeitsmarkt in Delmenhorst bleibt stabil – weitere Arbeitsmarktprogramme geplant

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Die Zahl der arbeitslosen Kunden des Jobcenters hat sich 2016 kaum verändert. Dies teilte die Behörde auf ihrer Pressekonferenz zur Jahresbilanz mit. Damit wirkte sich der Rückgang gemeldeter Stellen kaum auf die Zahl der Leistungsempfänger aus. Für diese musste das Jobcenter vergangenes Jahr gut 27 Millionen Euro ausgeben. Das ist etwa eine halbe Million weniger als geplant.
 
2016 registrierten die Agentur für Arbeit und das Jobcenter 1.106 Stelen, was einem Rückgang von 4,6 Prozent entspricht. Trotzdem sank die Zahl der arbeitslosen Kunden des Jobcenters von 3.395 im September 2015 auf 3.218 im letzten September (Minus 4,3 Prozent). Dies ist vor allem Beschaffungsmaßnahmen zu verdanken. Im Juli 2016 wurden diese für 4.550 Personen umgesetzt. Ein Jahr vorher waren es 156 weniger gewesen. 4.978 Leistungsbezieher konnten wieder in Arbeit gebracht werden – etwas weniger, als die Behörde kalkuliert hatte.
 

Hartz-Vier-Bezieher oft ohne Berufsabschluss

Besonders schwierig ist die Lage für Bezieher von Arbeitslosengeld zwei, umgangssprachlich Hartz vier. 71 Prozent davon besitzen keinen Berufsabschluss, und 55 Prozent befinden sich in so genannten marktfernen Profillagen. Das bedeutet, dass eine Arbeitsaufnahme innerhalb eines Jahres unwahrscheinlich ist. Darunter sind insgesamt 1.049 Alleinerziehende – nur 34 weniger als im Vorjahr.
 
Gut 7.500 Leistungsbezieher sind arbeitsfähig. 5.000 davon haben seit längerer Zeit keine Arbeit, davon sogar 3.300 seit über vier Jahren. Ein Drittel ist älter als 50 Jahre. Der Ausländeranteil liegt mit 2.290 über 30 Prozent. Zudem kommen auf 10.000 Einwohner in Delmenhorst 96 Migranten in Arbeitssuche. Das ist der zweithöchste Wert in Niedersachsen. Hierbei handelt es sich vor allem um Syrer (533) und Iraker (186). „Ich glaube, Flüchtlinge werden Schwerpunkt für dieses Jahr werden“, erklärte Frank Münkewarf, Leiter des Jobcenters.
 

Verschiedene Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit

Um die Zahl der Arbeitslosen zu senken, setzt das Jobcenter verschiedene Maßnahmen um. Zum einen sollen schon die Kinder von Leistungsbeziehern mit 15 Jahren über Berufsperspektiven informiert und betreut werden. „Wir gehen offensiv auf junge Menschen zu“, sagte Münkewarf. Zum andern gibt es Ein-Euro-Jobs, mobiles Coaching für Bezieher zu Hause und das Programm Zukunftsstarter (früher Spätstarter). Letzteres soll junge Erwachsene zwischen 25 und 35 in Ausbildungen bringen.
 
Auch das „Netzwerk Aktivierung, Beratung und Chancen“ zur intensiveren Betreuung der Bezieher bleibt bestehen. Für Flüchtlinge soll die Betreuung vor, während und nach Integrations-Kursen bestehen bleiben. Trotz der Probleme empfindet Münkewarf seinen Beruf offenbar eher als Herausforderung denn Belastung: „Das spannende an der Stelle ist: was geht alles.“
 
Foto: Frank Münkewarf, Leiter des Jobcenters Delmenhorst, ist mit den Arbeitsmarktzahlen 2016 zufrieden.
 

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