Arbeit des Hygieneteams zahlt sich aus – JHD erhält goldenes Zertifikat der Aktion Saubere Hände

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Nachdem in der vergangenen Woche kein einziger Corona-Patient die Intensivstation im Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) in Anspruch nehmen musste, hat sich die Situation wieder deutlich verschlechtert. Dazu äußerten sich die Verantwortlichen heute (5. Mai) beim wöchentlichen Pressegespräch per Zoom-Meeting. Anlass zur Freude bot am Welthändehygienetag, dass das Krankenhaus mit dem Zertifikat in Gold der Aktion Saubere Hände (ASH) ausgezeichnet wurde.
 
„Heute haben wir 16 Corona-Patienten auf Station und drei auf der Intensivstation. Somit sind 19 Covid-Patienten im Haus“, teilt Dr. Christian Peters, Klinikleiter des JHD, mit. Er erinnert an die Vorwoche, in der sich die Kombination aus normalen Patienten sowie Intensivpatienten, die eine Infektion mit dem Coronavirus aufweisen, auf dem geringsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie vor über einem Jahr befand. „Das zeigt, dass es sich bei der Pandemie um ein hochkomplexes und dynamisches Geschehen handelt“, befindet Dr. Peters.
 

Vorsicht bei Erleichterungen walten lassen

Tatsächlich können sich die Verantwortlichen am JHD diesen Tiefststand in der vergangenen Woche nicht erklären. Mit der neuerlichen Zunahme werden nun wieder Werte aus der vorletzten Woche erreicht. Sein Bedauern darüber bringt der Klinikleiter zum Ausdruck: „Es ist schade, dass wir das Niveau aus der letzten Woche nicht gehalten haben.“

Im Hinblick auf aktuelle Diskussionen über Rückgewährung von Freiheiten für Geimpfte und Genesene sowie zusätzliche Öffnungsschritte warnt er: „Es ist höchste Wachsamkeit für alle geboten.“ Die Lage im Krankenhaus schätzt Dr. Peters als beherrschbar ein und versichert, dass die Versorgung der Patienten gewährleistet ist.

„Wir sitzen relativ weit hinten in der Kette“, weist Dr. Klaus Gutberlet, Chefarzt für Innere Medizin und Leiter des Hygieneteams am JHD, auf einen Umstand hin. Tagesaktuell veröffentlichen zwar das Robert-Koch Institut (RKI), die Gesundheitsministerien und Gesundheitsämter die Anzahl der Neuinfektionen, aber im Krankenhaus kommen neu erkrankte Menschen erst 14 Tage später an. Auf Nachfrage bestätigt er, dass weiterhin der Trend zunehmend jüngerer Patienten anhält.
 

Neben einer Intensivstation für Corona-Patienten steht eine weitere bereit

Nach Dr. Gutberlets Angaben ist die Mehrheit der aktuellen Corona-Patienten im Haus keine 60 Jahre alt. So gut wie alle haben demnach das 20. Lebensjahr überschritten. Bei ihnen wurde vornehmlich die britische Variante B.1.1.7 festgestellt. Ob vermehrt Patienten aus sozial benachteiligten Stadtteilen im JHD mit einer Corona-Erkrankung behandelt werden müssen, ist Dr. Gutberlet nicht bekannt.

Er sagt dazu: „Ich gucke nicht darauf, zumal wir auch noch Patienten außerhalb von Delmenhorst aufnehmen.“ Zur Frage der Betten auf der Intensivstation erwähnt Dr. Gutberlet, dass ständig zwei Intensivstationen betrieben werden. Während der Hochphase im vergangenen Jahr waren es sogar drei. Allerdings erfolgt die Versorgung von Corona-Patienten ausschließlich auf einer Station.

„Logistisch ist das ein hohes Spiel“, ist sich Dr. Gutberlet bewusst. Dem Hygieneteam, welches von ihm geleitet wird, gehören Silke Fülster, Mareike Seifert und Mareike Sudbrink an. Jahrelang gute Arbeit, die in Corona-Zeiten noch intensiviert worden ist, bescheinigt er ihnen. Grund zu langfristiger Freude hängt laut Dr. Peters mit den Bemühungen des Hygieneteams zusammen, denn dem JHD wurde das goldene Zertifikat der ASH verliehen.
 

Belegschaft wird in puncto Händehygiene beobachtet

Seit 2008 läuft diese Kampagne, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Beachtung und Einhaltung der Händedesinfektion in den Gesundheitseinrichtungen hierzulande zu verbessern. Das JHD beteiligt sich seit geraumer Zeit daran und bekam bereits vor Jahren das bronzene Zertifikat. Sudbrink berichtet: „Seit vier Jahren schmücken wir uns mit dem silbernen Zertifikat.“

Wesentliche Bedeutung kommt dabei dem Verbrauch von Desinfektionsmittel zu. „Wir haben uns um ausreichende Spender gekümmert und darum, dass diese an den richtigen Stellen angebracht sind“, schildert Sudbrink. Zu den Aufgaben des Hygieneteams gehört es nach ihrer Aussage ebenfalls, das Personal dahingehend zu schulen, auf welche Weise und zu welchem Zeitpunkt es am besten seine Hände desinfiziert.

Die Befolgung der Händehygiene durch Kollegen wird gewissermaßen überwacht. Mitarbeiter stehen bei der Versorgung von Patienten unter Aufsicht, wobei auch das Tragen von Handschuhen in Augenschein genommen wird. „Händewaschen schädigt mehr als desinfizieren“, lässt Sudbrink verlauten. Sie gibt zu bedenken, dass fünf Merkmale für die Händedesinfektion existieren. Erfasst wird demnach auch die Rate der vorgenommenen Desinfektionen.
 

Mehr als vier Fünftel sämtlicher Übertragungen gehen von den Händen aus

In der Vergangenheit konnte das Zertifikat in Gold Sudbrink zufolge vor allem aufgrund von wenigen ungenutzten Millilitern nicht erlangt werden. Von ihr wird darauf hingewiesen, dass bloß eine einstellige Zahl von Krankenhäusern in Niedersachsen im Besitz des goldenen Zertifikats ist. Bundesweit trifft das laut Auskunft des Klinikleiters auf 1.900 Krankenhäuser zu.

Vor Ort kommt niemand zu Besuch, der Kontrollen durchführt, sondern die Nachweise müssen an die entsprechende Stelle geschickt werden. Um teilnehmen zu dürfen, wird vorausgesetzt, dass ein Einführungskurs in Berlin belegt wird. Zusätzliche Fortbildungsangebote stehen zur Verfügung. Sudbrink kann sich vorstellen, dass Händehygiene „einigen zum Hals raushängt.“

Ihrerseits beteuert sie, dass sich alle Mitarbeiter darüber im Klaren sind. „Über 80 Prozent aller Übertragungen finden über die Hände statt“, offenbart Sudbrink. Permanentes Erinnern helfe aus ihrer Sicht dabei, es zu verinnerlichen. Sie hält fest: „Händehygiene ist im Krankenhaus mit das wichtigste Thema.“ Jeder einzelne Bereich im JHD wurde laut Sudbrink mit einer Urkunde vom goldenen Zertifikat der ASH ausgestattet.
 
Bild: Cornelia Steins (v. l.), Claudia Renken-Kerner, Timo Klöker, Kathleen Brüß, Christa Ibelings, Sandra Brandenberg, Gertrud Schröder, Timo Greiner, Anne Sanden und Petra Imhoff vom JHD zeigen das goldene Zertifikat der Aktion Saubere Hände. Bildquelle: Mareike Seifert

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