Anwalt: „Fall Niels H. könnte sich überall wiederholen“

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Am heutigen Freitag fand eine Pressekonferenz zu den mutmaßlichen Klinikmorden in Delmenhorst statt. Den Fragen der Journalisten stellten sich die Geschäftsführerin Sonja G. Drumm und der Anwalt des Klinikums Erich Joester.

 
Zu Beginn der Konferenz verlas Sonja G. Drumm sichtlich bewegt eine Erklärung des Klinikums. Die Erklärung war mit der Versicherung des Hauses abgestimmt worden. Darin sprach Drumm auch den Angehörigen und Familien ihr aufrichtiges Beileid aus. Im Anschluss stellten Journalisten kritische Fragen zum Zugang zu dem besagten Arzneimittel Gilurytmal und dazu, wie der Bestellvorgang abgelaufen war. Die heutige Pressekonferenz war der erste Dialog mit der Presse seit Bekanntwerden des Falls. Zuvor hatte es zwei Pressemeldungen gegeben. Geschäftsführerin Sonja G. Drumm sagte, dass es um Aufklärung gehe, nicht darum, etwas zu vertuschen.
 

Entschädigung, falls sich Schuld herausstellt

Sowohl Drumm als auch Joester betonten auf Nachfrage, dass, sollte sich herausstellen, dass das Klinikum Mitschuld trage an den Geschehnissen, das Haus die Opfer finanziell entschädigen werde. Die Kosten würden durch die Versicherung des Klinikums übernommen.
 

„Weitere Todesfälle verhindern“

Ein düsteres Bild, dass das Vertrauen von Krankenhauspatienten nachhaltig erschüttern dürfte, zeichnete derweil Erich Joester. Er sagte, dass Fälle von Serientötungen auf Intensivstationen und in der Pflege kein Einzelfall seien. Sie könnten sich in ganz Deutschland jederzeit wiederholen, ist er überzeugt. Joester betonte, dass seit 1997 bekannt sei, dass die Taten von Serientätern auf Intensivstationen stetig zunehmen. Gegenmaßnahmen habe es bislang aber nirgends gegeben. Als Gegenmaßnahme schlug er einen Austausch des Personals alle fünf Jahre vor, die kontinuierliche Auswertung der Sterbestatistik sowie eine externe Kontrolle. „Wir müssen neue Todesfälle verhindern“, sagte Joester.
 

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