Antje Beilemann gibt Bürgermeisteramt auf – Enno Konukiewitz wird Nachfolger

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In der Fraktionssitzung der Delmenhorster SPD hat am Montagabend Bürgermeisterin Antje Beilemann auf Druck ihrer Fraktion ihren Posten im Verwaltungsausschuss aufgegeben. Dieser Posten ist Voraussetzung für das Amt als Bürgermeister/in. Zum Nachfolger wählte die Fraktion mit großer Mehrheit Enno Konukiewitz. Die Bürgermeisterin verließ die Sitzung, noch bevor ihr Nachfolger gewählt worden war.
Der Tagesordnungspunkt der Fraktionssitzung am Montagabend lautete „Umbesetzung von Ausschüssen und Gremien“ und war nötig geworden, da SPD-Ratsherr Gerhard Berger aus gesundheitlichen Gründen aus dem Stadtrat ausscheidet und Robert Gabriel für ihn nachrückt. Gabriel wollte, wie ein Sitzungsteilnehmer berichtet, als Neuling nicht direkt Bergers Amt des stellvertretenden VA-Mitglieds übernehmen. Im Zuge der Diskussion wurde dann über alle VA-Sitze gesprochen.
Differenzen zwischen Fraktion und Bürgermeisterin
Schon länger hatte es Differenzen zwischen der Stadtratsfraktion und der ihr ebenfalls angehörenden Bürgermeisterin Antje Beilemann gegeben. „Es gab Kritik seitens  der Fraktion wegen des Amts der Patientenfürsprecherin, das Frau Beilemann abgegeben hat, ohne uns darüber zu informieren. Wir haben aus der Zeitung davon erfahren“, sagt die Fraktionsvorsitzende Bettina Oestermann. Auch dass es Defizite bei der Amtsausführung gab,  habe die Fraktion aus den Medien erfahren müssen.
Fehlendes Vertrauen – Chatprotokoll weitergegeben
Doch dies war nicht der einzige Kritikpunkt: „Es hat an Vertrauen gefehlt, und an dem Glauben, dass es eine Loyalität der Fraktion gegenüber gibt“, sagt Bettina Oestermann. Dazu trug auch die Weitergabe eines fraktionsinternen WhatsApps-Chats durch Beilemann an andere Parteimitglieder bei, der letztendlich seinen Weg in die Presse fand.
Schwächung des Groth-Flügels
Es ist kein Geheimnis, dass Antje Beilemann als Anhängerin des sogenannten „Groth-Flügels“ in der SPD gilt, der auch kurz als „die Baumstraße“ bezeichnet wird. In der SPD scheint es eine Emanzipationsbewegung weg von jener Art der Machtpolitik zu geben, für den Harald Groth und Roswitha Ahrens-Groth in den vergangenen Jahrzehnten standen. Die aktuell in der SPD tätigen Akteure scheinen stattdessen eher an Real- als an Machtpolitik interessiert zu sein.
 „Guter Austausch zwischen Fraktion“ und Partei“
Der Zwist zwischen Unterbezirksvorstand und der Fraktion, der noch vor Wochen geherrscht hatte, scheint inzwischen beigelegt zu sein. Bettina Oestermann sagt auf Nachfrage: „Der Austausch und die Zusammenarbeit mit dem Interimsunterbezirksvorsitzenden Hasan Bicerik funktioniert gut.“ In den kommenden Tagen soll es eine gemeinsame Presseerklärung von Fraktion und Partei zu der Causa Beilemann geben.
Überragende Mehrheit für Enno Konukiewitz
Dass die Fraktion den Rücktritt Beilemanns begrüßt, zeigt sich im deutlichen Abstimmungsergebnis für ihren Nachfolger. Enno Konukiewitz wurde mit 10 von 12 Stimmen in geheimer Abstimmung gewählt. Es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Gegenstimme bzw. Enthaltung kamen nicht von Antje Beilemann, denn sie hatte zu dem Zeitpunkt die Sitzung bereits verlassen. Wer ihre Nachfolge als Ratsvorsitzende antritt, ist bislang noch unklar.
Beilemann verlässt Sitzung
Wie die Zusammenarbeit zwischen Beilemann und der SPD-Fraktion weitergeht, ist offen. Am Montagabend hat sie die laufende Sitzung verlassen, bereits im Vorfeld gab es Kritik, dass sie bei Fraktionssitzungen früher ging oder später kam.  Antje Beilemann war für uns auf telefonische Nachfrage bisher nicht zu erreichen.
Foto: Antje Beilemann (SPD) hat ihr Amt als Bürgermeisterin aufgegeben.

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