AfD fordert Denkmal für Flüchtlinge – Linke: Flüchtlinge brauchen Unterstützung, keine Denkmäler

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Die AfD-Fraktion hat sich mit einem Antrag für die Errichtung eines Denkmals auf der sogenannten Hotelwiese zwischen Hans-Böckler-Platz und Graft ausgesprochen. Damit soll allen Flüchtlingen weltweit gedacht werden. Die Linke fordert statt Denkmälern Unterstützung für Flüchtlinge.
 
Da nach AfD-Meinung zurzeit 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht sind, solle die Stadt für diese ein Denkmal bauen. Und zwar auf der Hotelwiese. „Auch Delmenhorst hat an diesem Schicksal dieser Menschen einen Anteil“, heißt es im Antrag. „Haben doch Rat und Stadtverwaltung in der nahen Vergangenheit gezeigt wie man in einer Stadt mit einem sehr hohen sozialen Anspruch an die Kommune noch ein Stück enger zusammenrücken kann, um Platz für Hilfesuchende zu schaffen.“
 

AfD: „Wir können nicht jedem helfen“

Gleichzeitig schränkt die Partei diese Aussage sofort ein: „Aber es ist uns allen klar: Wir können nicht jedem helfen, auch wenn wir es wollten!“ Entworfen werden solle das Denkmal von Delmenhorster Künstlern. Mit dem Antrag wolle sich die AfD dem Gedanken anschließen, dass das ehemalige Hotel auf der Wiese 2006 von den Delmenhorster Bürgern aufgekauft worden war, um damit die Errichtung eines Neonazi-Schulungszentrums zu verhindern. Inzwischen liegt das Gelände brach.
 

Linke: AfD verfehlt Thema

Für die Linke geht der AfD-Vorschlag am Thema vorbei. „Es gibt keine Verbindung zwischen der Hotelwiese und dem Gedenken an Flucht und Vertreibung“, sagte Ratsfrau Edith Belz. „Der damalige ‚Kampf‘ gegen Jürgen Rieger und ein geplantes Nazihotel hatte damit absolut nichts zu tun.“ Falls überhaupt ein Denkmal auf der Wiese angebracht sei, dann eines, dass an Zusammenhalt und Widerstand gegen das Schulungszentrum erinnern solle. Über zehn Jahre später auf Emotionen und Erinnerungen zu setzen, um damit populistische Anträge zu stellen, sei eine Beleidigung für die Delmenhorster.
 
„Damals bildete sich auch keine ‚Delgida‘ oder ‚Alternative für Delmenhorst‘, um gegen rechtes Gedankengut aufzustehen“, fügte Linken-Kreissprecher Manuel Paschke zur Situation 2006 hinzu. Lothar Mandalka, heute Mitglied der AfD-Ratsfraktion und damals für die Unabhängigen Delmenhorster im Stadtrat, habe nach dem Kauf des Geländes die Entscheidung, das Bieterverfahren für eine Nachnutzung scheitern zu lassen, maßgeblich mitgetragen. Statt über Denkmäler würden sich Flüchtlinge über Unterstützung und Solidarität freuen. Angesichts der Hetze der AfD gegen Flüchtlinge in sozialen Netzwerken sei der Antrag „der blanke Hohn“.
 
Foto: Ein von der AfD auf der Hotelwiese gefordertes Denkmal für Flüchtlinge wird von der Linken abgelehnt.
 

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