ADG leistet Beitrag zur Klimamusterstadt – Müllwagen in Delmenhorst nun mit „Klima-Diesel“unterwegs
Seit dem 01. August 2023 nutzen die Abfallwirtschaft Delmenhorst (ADG) und das Entsorgungsunternehmen Nehlsen für ihre Fuhrparks den Biokraftstoff HVO 100. Der aus alten Speisefetten bestehende Treibstoff spart 85 Prozent CO2 ein.
„Wir sind stolz Vorreiter in Delmenhorst zu sein“, verkündet Hans-Ulrich Salmen, Geschäftsführer der StadtWerkegruppe Delmenhorst. Am 1. August wurde die gesamte Dieselflotte des ADG Fuhrparks auf den sogenannten HVO100 Kraftstoff umgestellt. Insgesamt 25 Fahrzeuge der StadtWerkegruppe, darunter alle Müllwagen, sind somit zu 85 Prozent CO2–frei und damit nahezu klimaneutral unterwegs. Die restlichen Fahrzeuge des Fuhrparks sind elektrisch betrieben. Die Abkürzung HVO100 steht dabei für „Hydrotreated Vegetable Oil“. Demnach besteht der „Klima-Diesel“ aus hydriertem Restspeisefetten beziehungsweise –ölen. Im Vergleich zur gelben Diesel-Farbe, ist HVO100 klar wie Wasser und auch im Geruch wesentlich angenehmer.
Kraftstoff 15 Cent pro Liter teurer
Laut Matthias Bode von der Firma Hoyer, Lieferant des neuen Kraftstoffs, ist HVO100 ein Recyclingprodukt aus biologischen Abfallstoffen, welche zum Beispiel in der Gastronomie übrig blieben. Er versichert: „Als Lieferant sind wir soweit aufgestellt, dass wir in jedem Fall lieferfähig sind.“ Da der synthetische und hochreine Ersatzkraftstoff die gleichen Eigenschaften wie Diesel hat, kann er problemlos für Dieselfahrzeuge getankt werden. Davon ist auch Salmen überzeugt: „Unsere Fahrer waren zunächst skeptisch, aber es gab bisher keinerlei Aussetzer bei den Fahrzeugen. Der Spritersatz funktioniert hervorragend.“ Der „Klima-Diesel“ sei zwar mit 15 Cent pro Liter ein wenig teurer, was Salmen zugunsten der Nachhaltigkeit jedoch gerne in Kauf nehme.
Auch Lutz Siewek, Prokurist des Entsorgungsunternehmens Nehlsen setzt bei 20 Fahrzeugen auf die klimafreundlichere Alternative. Das Unternehmen ist bereits seit einigen Jahren geschäftlich mit den Stadtwerken verzahnt und tankt dessen Fahrzeuge ebenfalls bei der ADG. Auf ein Jahr gesehen ersetzen beide Firmen somit rund 500.000 Liter des konventionellen Dieselkraftstoffs durch HVO100. Salmen betont stolz: „Damit führen wir unseren Anspruch auf Nachhaltigkeit konsequent fort und setzen Elektroautos und HVO100 als Übergang zum Wasserstoff ein.“ Des Weiteren leiste das Unternehmen damit einen weiteren großen Beitrag zur Klimamusterstadt. Auch Nehlsen erreiche mit der Treibstoff-Umstellung Ziele des Projekts Pro Klima II.
Foto oben:
Hans-Ulrich Salmen, Lutz Siewek und Matthias Bode (v. l.) an einer der privaten Zapfsäulen der ADG, an der HVO 100 getankt wird.
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