99 Planquadrate: Hendrik Ritskes fotografiert alle Straßen in Delmenhorst
Hendrik Ritskes war von Beruf Buchhalter. Kein Wunder, dass der 64-jährige gebürtige Niederländer Dinge gern einteilt. Die Stadt Delmenhorst hat er in 99 Planquadrate aufgeteilt und macht mit seiner Handykamera regelmäßig Fotos der verschiedenen Straßen.
Hendrik Ritskes hat einen charmanten niederländischen Akzent. Der gebürtige 64-Jährige lebt inzwischen seit 2006 in Delmenhorst. Die Liebe zu seiner Frau Inge hat ihn in die Stadt an der Delme geführt.
Das Smartphone als Auslöser
Los ging es mit seinen Aufnahmen im Jahr 2020, als er sich ein Smartphone gekauft hatte, „mit dem man schöne Bilder machen kann.“ Fortan konnte Ritskes bei seinen regelmäßigen Touren durch die Stadt mit dem Fahrrad Fotos schießen. Zunächst hat er Bilder von und im Wasser gemacht, zum Beispiel in der Graft mit Gummistiefeln. „Später waren es ein paar Straßen, das hat sich entwickelt“, sagt Ritskes.
Stadtteilserie war Impulsgeber
Auf die Idee, alle Straßen in Delmenhorst zu fotografieren, brachte ihn eine Stadtteilserie in einem Stadtmagazin im Jahr 2012. Die dort vorhandenen zehn Teile teilte er wiederum in jeweils zehn Teile auf, woraus also insgesamt 100 Planquadrate entstanden. Genau genommen sind es nur 99 Teile, denn die Stadtmitte bekam lediglich nur neun Teile. Den 100. Teil hat sich Ritskes für das Umland aufbewahrt.
Bilder in Facebookgruppe einsehbar
Und wo sieht man die Bilder nun? Ritskes hat seine Bilder auf Facebook hochgeladen. Allerdings nicht auf einer Seite, sondern in der privaten Gruppe „100 % Delmenhorst in Bildern“. Wer sie einsehen will, muss erst Mitglied der Gruppe werden. Bislang hat die Gruppe 244 Mitglieder. Doch das Interesse dürfte vermutlich noch wachsen. Denn wer will nicht gern mal den eigenen Stadtteil und die eigene Straße aus dem Blickwinkel eines neutralen Beobachters sehen?
Traum von der eigenen Website
Auch wenn Hendrik Ritskes bereits in nahezu allen Delmenhorster Straßen mit seiner Handykamera war, ein paar fehlen ihm noch, wie er zugibt. So hat er die Leester Straße, die er in einem Delmenhorster Straßenverzeichnis gefunden hat, noch nicht entdeckt. Für die Zukunft hat er noch einen kleinen Traum. „Eine Website wäre schön“, sagt Ritskes. Doch kosten soll sie nach Möglichkeit nichts und zu kompliziert zu bedienen sein darf sie auch nicht.
Die Liebe zur Heimatstadt
Warum macht der Hobbyfotograf überhaupt seine Fotodoku? „Ich liebe meine neue Heimatstadt“, sagt er. Das Image sei nicht gut, „ich möchte das in freundlichem Licht darstellen.“
Übrigens fotografiert Ritskes nicht auschließlich die Straßen. Auch die überflutete Graft besucht er regelmäßig und postet unter anderem aktuelle Bilder in der Facebook-Gruppe „Rettet die Delmenhorster Graft“. Auch auf künftigen Veranstaltungen im Stadtgebiet will er künftig fotografieren.
Darüber hinaus scheint Hendrik Ritskes ohnehin einen Hang zu Landschaftsbildern zu haben. So hat er neben einer Postartensammlung über Orte in den Niederlanden auch eine gut sortierte Sammlung von Postkarten von Orten und Städten in Deutschland, die rund 30.000 Exemplare umfasst. Mal sehen, wie viele Bilder Hendrik Ritskes derweil insgesamt noch von Delmenhorst machen wird.
Bild oben: Hendrik Ritskes fotografiert alle Delmenhorster Straßen.
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