Wohnen in Delmenhorst weiterhin gefragt – Erschließung der Randgebiete umstritten

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Im gestrigen Bauausschuss (10. April) ging es nicht nur um einen Bauantrag für ein Gemeindezentrum. Auch der halb fertige Wohnungsmarktbericht 2018 kam zur Sprache. Dieser prognostiziert einen hohen Bedarf nach Wohnungen in Delmenhorst. Umstritten bleibt die Erschließung von Baugebieten am Stadtrand.
 
„Mit dem Bevölkerungsanstieg in 2016 und 2017 ist weiterhin ein großer Bedarf nach zusätzlichem Wohnraum in Delmenhorst und der Region vorhanden“, schreibt die Verwaltung. Damit sind kleine, barrierefreie oder Barriere arme Wohnungen für Rentner und Single-Haushalte gemeint. Auch Familien und Pendler zählten zu Interessenten.
 

Niedrigzinsen und Altersvorsorge sorgen für hohe Nachfrage

Weiter schreibt die Verwaltung: „Die allgemeinen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, von niedrigen Zinsen bei Hypothekendarlehen auf der einen Seite und dem Ziel der Eigentumsbildung zur Gestaltung der Altersvorsorge auf der anderen Seite, erhöhen derzeit den Nachfragedruck zusätzlich.“ Deutliche Erfolge seien in den letzten Jahren im Bau von Mehrfamilienhäusern in der Stadt erzielt worden.
 
Dafür sei die Bautätigkeit bei Ein- und Zweifamilienhäusern zurückgegangen. Das Potenzial durch vorhandene Baulücken hätten Grundstückseigentümer nicht ausgeschöpft, weil diese die Grundstücke kaum auf dem Markt angeboten hätten. Damit der Preisdruck auf interessierte Neubürger nicht steige, sollten laut Verwaltung weitere Angebote auf dem Wohnungsmarkt geschaffen werden. „Aus diesem Grunde sind zur Befriedigung der Nachfrage kurzfristig neue Bauflächen erforderlich“, heißt es im Zwischenbericht.
 
Besonders Menschen mit höheren Einkommen könnten sonst in das Umland abwandern. Die bisherige Zielsetzung, von Seiten der Stadt jährlich mindestens 200 neue Wohneinheiten zu schaffen, bleibt daher bestehen.
 

Nabu gegen Außenerschließung

Umstritten bleibt die Frage, wo die neuen Wohnungen und Häuser geschaffen werden sollen. Während die Verwaltung auch Baugebiete in den Randbereichen der Stadt im Auge hat, sprach sich der Nabu dagegen aus. Yvonne Ingenbleek (Nabu) störte sich an der geplanten Versiegelung weiterer Wiesen und Felder für deren Bebauung.
 
Zudem merkte Ingenbleek an: „Ohne die Flüchtlinge wäre Delmenhorst eine schrumpfende Stadt.“ Der demographische Wandel würde künftig dazu führen, dass viele Häuser frei werden. Zudem könne die Stadt ihr Baulückenkataster offensiver vermarkten – so wie es bereits beim Geschäftskataster der Fall sei.
 

Bürgerinitiative weiter gegen Baugebiete am Stadtrand

Ähnlich äußerte sich Jürgen Zimmermann von der Bürgerinitiative gegen die Bebauung im Außenbereich. Bauland sei schon im Innenbereich verfügbar, beispielsweise am Wollepark. Dass die Politiker sich nicht nach der Übergabe von 1.000 Unterschriften gegen Außenerschließungen geäußert hatten, störte ihn ebenfalls. Michael Nolte von derselben Initiative ergänzte: „Bitte nehmen Sie ernst, was die Menschen fordern.“
 
Der fertige Wohnungsmarktbericht soll im 2. Halbjahr dieses Jahres veröffentlicht werden.
 
Symbolbild: Die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern in Delmenhorst ist weiterhin groß.
 

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