Vortrag im Lafu klärt über Gesundheitsschutz in Innenräumen auf

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Viele Verbraucher sind sich nicht im Klaren darüber, wie viele Giftstoffe in Innenräumen vorhanden sind. Auch deren Zusammenspiel birgt große Gesundheits-Risiken. Darüber klären die Volkshochschule Delmenhorst (VHS) und das Labor für chemische und mikrobiologische Analytik (Lafu) mit einem Vortag im Wollelager 8 am Freitag, 27 Januar 2017, auf. Der Beginn ist um 18 und das Ende um 20.15 Uhr. Der Eintritt kostet neun Euro.
 
Damit setzen VHS und Lafu ihre gemeinsame Zusammenarbeit fort. Inzwischen ist es bereits der 14. Vortrag, der zum Thema Gesundheit abgehalten wird. Vorangegangene Veranstaltungen thematisierten unter anderem die Gesundheitsgefahren durch das Reaktorunglück von Tschernobyl. „Wir haben etwa 70 bis 100 Teilnehmer bei jedem Vortrag“, sagt Gary Zörner. Er ist Geschäftsführer des Lafu.
 
Martin Westphal, Leiter der VHS, lobt die Zusammenarbeit ebenfalls: „Es geht um die Umwelt zu Hause, Umwelt draußen und Textilien. Wir als VHS sehen das als unseren Auftrag, über solche Themen zu informieren.“
 

Vorträge sollen informieren und unterhalten

Das jeweilige Vortragsthema soll verständlich rübergebracht werden. Damit das am 27. klappt, hat Zörner Dr. Hermann Kruse eingeladen. Kruse hat für die Gemeinde Ganderkesee ein Gutachten zur geplanten Deponiegutumlagerung auf der Deponie Bookholzberg verfasst. Dabei ist er nicht nur Experte für Schadstoffe in Innenräumen und deren Zusammenwirken, sondern nach Zörners eigener Erfahrung auch ein unterhaltsamer Redner.
 
Für Zörner ist Unterhaltung genauso wichtig wie die Fachkompetenz: „Wir machen alles nicht so trocken langweilig, nicht so theoretisch, sondern mit Beispielen aus dem prallen Leben.“ Zudem verspricht er für die Teilnehmer mindestens eine kleine Überraschung. Auch die nächsten Vorträge sind bereits eingeplant. So wird Zörner zusammen mit seiner Kollegin Renate Seyfert am 19. Mai einen weiteren Vortag zu chemischen Belastungen in Gebäuden halten. Und am 16. Juni folgt „Gefährliche Chemie in Textilien, Outdoor-Produkten und weiteren Materialien“ mit Manfred Santen, dem Chemie-Experten von Greenpeace.
 

Grenzwerte gelten nur für einzelne Substanzen

Zwar gelten für giftige Substanzen – darunter Schwermetalle wie Chrom und Nickel, PCB oder Konservierungsmittel – bestimmte Grenzwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Diese haben in den Augen von Zörner aber zwei Probleme: Zum einen würden sie immer viel zu spät an neue Erkenntnisse oder nach Vorfällen angepasst. Zum andern können durch das Zusammenwirken verschiedener Giftstoffe neue Gifte entstehen, die viel schlimmer als die Ausgangsstoffe auf den Körper wirken. Daher sieht er eine „Grenzenlosigkeit der Grenzwerte“.
 
Dass Wohngifte alles andere als harmlos sind, zeigt ein Blick auf die möglichen Erkrankungen. Diese umfassen neben lästigen Schlafstörungen, Gedächtnisschwächen und Hyperaktivität auch direkt lebensbedrohliche Folgen wie Nierenschäden. Außerdem können sie Unverträglichkeiten hervorrufen. Der Betroffene ist dann nicht in der Lage, auch nur kleine Menschen chemischer Stoffe zu ertragen. So hatte Zörner den Fall einer Frau, die in einem Büro nach einer Viertelstunde kollabierte, weil eine Kollegin mit Parfüm hereingekommen war.
 

Elektro-Unverträglichkeit bei elektronischen Geräten

Auch Elektro-Unverträglichkeit kommt vor. Die Opfer reagieren sehr anfällig auf die Ausstrahlungen elektronischer Geräte. Dies geht teilweise so weit, dass schon ein Telefon in der Nachbarwohnung Beschwerden hervorruft. Um dieses Risiko einzudämmen, rät Zörner: „Alle Telefone an die Schnur, kein WLAN, nicht an einer Hochspannungsleitung wohnen.“ Bei Giften in Möbeln oder sonstiger Wohnungseinrichtungen sollten diese nach der Feststellung so rasch wie möglich entfernt werden.
 
Wer die Vermutung hat, Giftstoffen ausgesetzt zu sein, kann sich an das Lafu wenden: Lafu
 
Foto: Gary Zörner, Geschäftsführer des Lafu, setzt sich für ein giftfreies Europa ein – und verweist auf das Buch von Hiltrud Breyer zum Thema.
 

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