Vorplatzchaos mit System – ZOB am Bahnhof Shared Space – Zugänge diskutiert

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Wer das erste Mal aus dem Delmenhorster Bahnhof kommt und Richtung Innenstadt geht, schaut am ZOB verwundert drein: Kein Schild weist auf Vorfahrten hin, Zebrastreifen auf dem ZOB gibt es nicht. Passanten gehen einfach über die Busspuren. Die Zugänge zum ZOB erfolgen über Ampeln – und hier wiederum scheiden sich die Geister, wie nützlich die sind.
 
Das Konzept, das auf dem ZOB umgesetzt wird, heißt Shared Space. Statt mit Schildern eindeutig vorzuschreiben, wer wann was wo wie tun darf, wird es den Beteiligten selbst überlassen, wie sie sich verhalten. Vorfahrten werden nicht geregelt und die Straße zum Bewegungsraum, den Fußgänger an jeder Stelle überqueren dürfen. Lediglich die Geschwindigkeit von PKW wird bei 20 Stundenkilometern festgeschrieben und deren Parkmöglichkeiten genau ausgeschildert. Besonders in Innenstädten findet das Konzept zunehmend Anwendung. Beispiele finden sich in Hamburg am Weidenbaumweg, Konstanz am Bahnhof und der Gurstigstraße in Keitum auf Sylt.
 

Keine Probleme auf dem ZOB

Angesichts der Tatsache, dass am ZOB die Busse langfahren und viele Passanten zum Bahnhof hetzen, stellt sich die Frage, ob das Konzept Probleme bereitet. „Wir haben keine Kundenbeschwerden“, erklärt Delbus-Geschäftsführer Carsten Hoffmann. Seit über 20 Jahren habe es keinen Unfall dort gegeben. „Es gibt eine richtige Regelungswut in Deutschland. Das ist ein gutes Beispiel dagegen.“ Busfahrer und Fußgänger würden aufeinander Acht geben. Ähnlich äußert sich Timo Frers, Stadtsprecher von Delmenhorst. Die Errichtung eines Zebrastreifens sei nicht geplant. Auf der ZOB-Fläche müssten sich die Nutzer dagegen verständigen.
 
Auch die Polizei registriert vor Ort kaum Probleme mit der Verkehrsführung. Die gegenseitige Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer funktioniere gut. „Für uns ist das kein Unfallschwerpunkt“, sagt Désirée Krikkis, Pressesprecherin der Delmenhorster Polizei. Daher gibt es an den umlaufenden Straßen zwar gelegentlich, aber nicht verstärkt Geschwindigkeitskontrollen.
 

Zugänge diskutiert

Bezüglich der Zugänge über Wittekindstraße und Koppelstraße verweist Frers auf die Ampeln und damit verbundene Zebrastreifen. Zudem gelte dort Tempo 30. Ob die Maßnahmen ausreichen, wird von den Facebook-Usern von Delmenews kontrovers diskutiert. Viele Nutzer finden die Ampeln und das Tempolimit ausreichend. Nur halten sich nach Meinung vieler Leser viele Fußgänger und Autofahrer kaum daran. Gerade etliche Eltern mit Kindern würden die Ampeln ignorieren. Ein reiner Zebrastreifen wird abgelehnt, da dies dazu führen könnte, dass Autofahrer gar nicht mehr am Bahnhof langfahren können, da ständig Fußgänger unterwegs wären.
 
Auch die Erfindung eines Blitzers für Fußgängers wird vorgeschlagen. Für Autos werden bereits ab und zu Kontrollen vor Ort durchgeführt.
 
Foto: Während auf dem ZOB der Verkehr nicht geregelt wird, erfolgen die Zugänge über Ampeln. Die Kombination findet nicht bei allen unseren Lesern Zustimmung.
 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert