Verkehrsunfälle in Delmenhorst und Umland 2017 leicht gestiegen – Starker Anstieg der Unfallfluchten

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Die Zahl der Verkehrsunfälle steigt. Das ist die Bilanz der Verkehrsunfallstatistik 2017, die die Polizeiinspektion (PI) Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch heute (20. März) für Delmenhorst und das PI-Gesamtgebiet veröffentlicht hat. So registrierte die Polizei letztes Jahr 421 mehr Unfälle und kam auf eine Gesamtzahl von 8.268 gestiegen, davon 1.499 zu 1.476 in 2016 in Delmenhorst selbst. Dafür sank die Zahl schwer verletzter Beteiligter von 310 auf 273 (40 in der Stadt, im Vorjahr 49).
 
Als Grund für die gestiegene Unfallzahl vermutet die Polizei unsere hiesigen Baustellen auf den Autobahnen. Auch die erhöhte Zahl zugelassener Fahrzeuge (257.868 gegenüber 253.059) in der PI spielte nach ihrer Meinung eine Rolle. Denn mehr Fahrzeuge würden auch die Wahrscheinlichkeit von Unfällen erhöhen. Für den Rückgang der schwer Verletzten macht die Polizei intensive Präventionsmaßnahmen verantwortlich.
 

Zwei Tote weniger als 2016

Die Zahl der Toten nahm ebenfalls ab, wenn auch nur um zwei auf 20 Personen (null in unserer Stadt gegenüber einer 2016). Darunter fanden sich auch zwei Jungen. Ein 13-Jähriger starb letzten März als Mitfahrer in einem Auto auf der BAB1 bei Emstek. Und ein 14-Jähriger fuhr in Munderloh im Juni auf die linke Fahrbahnseite, wo ihn ein überholender PKW erfasste. Unter den Schwerverletzten befanden sich 18 Kinder – so viele wie 2016.
 
Zwei Risikogruppen überwacht die Polizei besonders genau. Einmal handelt es sich um die „Jungen Fahrer“ (18 bis 24 Jahre alt). Von denen kamen 3 ums Leben, 51 erlitten schwere Verletzungen (19 Prozent weniger als im Vorjahr). Die andere Gruppe bilden Senioren (ab 65 Jahre). Davon erlitten 45 schwere Verletzungen, 4 verloren gar ihr Leben. 2016 waren noch 8 ums Leben gekommen. Auch die Zahl der schwer verletzten Senioren ging zurück, und zwar um 16 Prozent zurück.
 

Unfallfluchten auf 10-Jahres-Hoch

Nicht zurück, sondern auf ein 10-Jahres-Hoch stieg die Zahl der Verkehrsunfallfluchten. Registrierte die PI 2016 noch 1.498 Fälle, waren es letztes Jahr bereits 1.637. In 99 davon kamen Personen zu Schaden. Nach Meinung der Polizei sei vielen Unfallflüchtigen offenbar nicht bewusst, dass schon das Davonfahren nach einem vermeintlich harmlosen Parkplatz-Zwischenfall als Straftat gilt. Neben einem Entzug der Fahrerlaubnis droht oft eine Selbstzahlung des Schadens, da Versicherungen dann die Zahlung für ihre Klienten verweigern.
 

Zahl der Radunfälle leicht gestiegen

Keine großen Änderungen gab es bei den Fahrradunfällen. Bei 465 Unfällen waren letztes Jahr Radfahrer beteiligt (447 in 2016), in unserer Stadt 182. Dabei kamen 45 schwer verletzt in Krankenhäuser (im Vorjahr 42, in der Stadt 18). Für die hohe Zahl von Radunfällen macht die Polizei leichtfertiges, teils sogar rücksichtsloses Fahren der Radfahrer einerseits (wie Fahren auf Radwegen entgegen der Fahrtrichtung) und andererseits Fehleinschätzungen von motorisierten Verkehrsteilnehmern verantwortlich. Bei Kollisionen mit Stürzen seien Verletzungen für Radfahrer praktisch unvermeidlich.
 
Etwa 127 Unfälle geschahen unter Alkoholeinfluss (im Vorjahr 139). Dazu kommen noch Fälle, in denen die Polizei betrunkene Fahrer durch Kontrollen überführte. Diese sind in der Unfallstatistik nicht aufgeführt. Auch vor der Benutzung von Handys während der Fahrt rät die Polizei ab. Hier drohen Bußgelder zwischen 60 und 200 Euro ebenso wie Punkte im Flensburger Fahreignungsregister.
 
Symbolbild: Die Zahl der Radunfälle und Fahrerfluchten ist letztes Jahr in Delmenhorst und dem Umland gestiegen.
 

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