Umweltausschuss diskutiert Zukunft der Graft – Discgolfanlagen-Prüfung und Erstellung eines Graftkonzeptes vertagt

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Gestern Abend, 7. März, kam der Delmenhorster Umweltausschuss zusammen. Im Fokus stand die Zukunft der Graft. Die Abgeordneten und Experten waren sich am Ende einig, dass sie sich nicht einig sind. Und Vorlagen erstmal zur weiteren Beratung zurückgestellt werden.
 
Schon das eher harmlose Thema Discgolfanlage in der Graft sorgte für Streit. Stadtbaurätin Bianca Urban stellte klar, dass es der Verwaltung mit dem entsprechenden Vorschlag erstmal darum geht, die Möglichkeiten diesbezüglich zu prüfen – und nicht bereits um den Bau eines solchen Platzes.
 

Nicht jedem Trend hinterher laufen

Dagegen äußerte sich Prof. Dr. Gerd Turowski, der als Berater den NABU im Ausschuss vertritt, dass Moden heute sehr schnell wechseln würden. „Muss man jedem Trend folgen?“, fragte er kritisch. Zudem sei eine entsprechende Anlage mit einem Größenbedarf von 200 Meter pro Bahn und neun bis 18 Bahnen sehr flächenintensiv. An den Abwurfstellen könne es durch das Getrampel der Nutzer zu Erosion kommen, während die Metallteile Diebe anlocken könnten. Falls Privatleute diesen Sport ausüben wollten, könnten sie ihn gern auf ihren Privatgrundstücken spielen.
 
Jürgen Waßer von der CDU sagte, dass die Stadt erstmal abwarten solle, ob sich ein Discgolfverein gründet. Dieser könne bei Bedarf einen Antrag stellen und gleich die Baukosten übernehmen. Anders sah es Murat Kalmis von der FDP: „Ich finde, wir sollten den Antrag ernstnehmen. Wir sollten nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen.“ Damit meinte er, dass die Möglichkeit erstmal geprüft werden sollte. Detlef Roß von der SPD stimmte dem zu: „Wenn ich nichts anbiete, kann sich nichts entwickeln.“ Ein breites Freizeitangebot sei für die Attraktivität der Stadt aber wichtig. Wegen Beratungsbedarf wurde eine Entscheidung vertagt.
 

Parkpflege- und Entwicklungskonzept-Planung umstritten

Über eine Einzelmaßnahme hinaus geht ein weiterer Antrag der Verwaltung, ein Parkpflege- und Entwicklungskonzept für die Graft zu erstellen. Fritz Brünjes, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt, Landwirtschaft und Verkehr der Stadt, erklärte, dass es wichtig sei, zu entscheiden, wie die verschiedenen Flächen genutzt werden sollen. Darum würde es in dem Konzept gehen. So würde sich beispielsweise ein Waldstück auf die Möglichkeiten, eine Discgolf-Anlage zu bauen, auswirken. Daher sei das Konzept als Grundlage zur Weiterentwicklung der Grünanlage dringend notwendig. „Es geht um die Zukunft der Graft“, fügte Urban hinzu. „Es ist eine Betrachtung: Was leistet dieser Raum?“
 
Dr. Michael Adam (CDU) meinte zur Verwaltung: „Sagen sie uns, wie sie das machen wollen. Wir wollen ein vernünftiges Konzept.“ Kalmis dagegen fand, „die Vorlage ist ohne Inhalt“. Detlef Roß (SPD) verwies auf einen früheren Ratsbeschluss, wonach die Graft zur Trinkwassergewinnung vorgesehen ist. Zwar gäbe es dort neue Brunnen, doch seien diese nur zehn Meter tief. Für Trinkwasser müssten sie aber 40 Meter erreichen. „Ich habe den Eindruck einer Ruhigstellung der Politik durch die Verwaltung“, beschwerte er sich. Erst sollte die Trinkwassergewinnung sichergestellt werden, bevor die Verwaltung ein Konzept erstellt. Wenn das Konzept noch in diesem Jahr fertig werden soll, sollten die Stadtwerke eben schneller arbeiten.
 
Eva Sassen vom Bürgerforum regte an, die Bürger an der Konzepterstellung teilhaben zu lassen. Auch über diese Vorlage wurde wegen Beratungsbedarf nicht abgestimmt.
 

Rundweg an Milli gesperrt

Außerdem bildete der Rundweg an der Milli einen Tagesordnungspunkt. Hier mussten im Februar mehrere Pappeln gefällt werden, die innen hohl waren. Weitere, weniger hohle Pappeln wurden stehen gelassen, da zahlreiche Tiere dort ein Zuhause finden. Damit diese beim Umfallen keine Spaziergänger erschlagen, wurde der Rundweg gesperrt. Eva Sassen vom Bürgerforum regte an, einen neuen Rundweg anzulegen. Dieser müsse nicht unbedingt am Wasser langführen.
 
Diesen Vorschlag sah Brünjes kritisch: „Es ist fraglich, ob so ein Weg so angenommen wird, wie gehofft. Das wäre nicht der große Wurf.“ Zumal die Umgebung jenseits der Bäume rund um die Milli lediglich aus Feldern bestehe. So wurde der Antrag des Bürgerforums für einen neuen Rundweg abgelehnt. Dagegen bleibt der alte Weg bis auf weiteres geschlossen.
 
Foto: Die Zukunft der Graft stand im Mittelpunkt der gestrigen Sitzung des Umweltausschusses. Hier ein Bild von einer Wiese in der Grünanlage.
 

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