Stadtwerke erneuern Filter im Wasserwerk – Braunes Wasser ungiftig

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Die Stadtwerke Delmenhorst erneuern zurzeit ihre Wasserfilter im Wasserwerk Annenheide. Das sind keine kleinen Arbeiten: Vier Meter hoch und im Durchmesser breit ist jeder einzelne davon. Durch den Austausch kann es vereinzelt zu braunem Wasser kommen. Dieses ist aber nicht gesundheitsschädlich.
 
„Das sind Arbeiten, die einmalig im Jahrzehnt sind“, meint Peter Meyer, der bei den Stadtwerken den Bereich Versorgung leitet. Bei den Filtern handelt es sich um die Eisenfilter. Diese wurden 2010 bei der Erweiterung des Werkes eingebaut. Nach sieben bis acht Jahren wird es Zeit, sie zu ersetzen, da ihre Filterleistung dann nachlässt. Und dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen.
 

Quarzsand im Filter

Die Filter bestehen aus Quarzsand. In den kleinen Zwischenräumen zwischen den Körpern bleibt das Eisen haften. Ohne die Maßnahme käme braunes Wasser aus dem Wasserhahn. Das würde der Gesundheit zwar nichts ausmachen. Dafür könnten sich Fliesen, Zäune und dergleichen bei Kontakt braun verfärben, wenn sie damit gereinigt werden. Meyer sagt: „Deswegen müssen diese Bestandteile raus.“
 
Obwohl die Filter regelmäßig durchgespült und anschließend desinfiziert werden, sind die kleinen Zwischenräume, wo das Eisen stecken bleibt, jetzt voll. Daher sind neue Filter nötig. Und diese müssen auf die speziellen Gegebenheiten des Delmenhorster Trinkwassers angepasst werden. Dieses enthält mit 12 Gramm pro Kubikmeter Wasser einen sehr hohen Eigen- und Mangananteil. Die Trinkwasserverordnung erlaubt höchstens 0,2 Gramm. „Wir liegen bei 0,01 Gramm“, stellt Meyer zufrieden fest. Die Manganfilter halten übrigens hoch, da hier Bakterien das Übergangsmetall aus dem Wasser holen. Und die wachsen nach.
 

 

Wasserverbrauch im Frühjahr geringer

Für den Wechsel der drei riesigen Filter muss immer einer davon ausgeschaltet werden. Da die Filterleistung dadurch zurückgeht, kann vereinzelt das braune Wasser aus dem Hahn kommen. Wenn das passiert, sollen sich Verbraucher bei den Stadtwerken melden, damit diese die Leitungen durchspülen können. Weil der Wasserverbrauch ab April ansteigt, haben die Stadtwerke den Zeitraum Januar bis März für den Filterwechsel ausgewählt.
 
Die neuen Filter kosten 100.000 Euro. Bei der Wasserleitung im Werk sind das aber nur 0,4 Cent pro Kubikmeter. So werden hier jährlich 3,2 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert. In den acht Jahren, wo die alten Filter drin saßen, macht das 25,6 Millionen Kubikmeter. Durch jeden alten Filter flossen in dieser Zeit 8,5 Millionen Kubikmeter – genug, um eine vierköpfige Familie über 42.000 Jahre lang zu versorgen. Daraus sammelten sich 100.000 Kilogramm – oder 100 Tonnen – Eisenschlamm an. Der wird von einer Firma in Biogasanlagen zur Entschwefelung eingesetzt. Geld verdienen die Stadtwerke damit nicht.
 
Foto oben: Peter Meyer, Leiter im Bereich Versorgung der Stadtwerke, zeigt ein Modell der alten Wasserfilter, die gerade ausgetauscht werden. Die neuen haben nur noch eine Filterschicht und sollen Wasser einsparen.
 
Foto Mitte (v.l.): Thorsten Prüß, Gruppenleiter Wasserversorgung, Wassermeister Simon Kreidefuß und Peter Meyer stehen vor den großen Filtern im Wasserwerk Annenheide.
 
Foto unten: Ein Mitarbeiter wechselt die Filterdüsen im Filterbehälter aus.
 

 

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