Stadt ehrt sechs Bürger für Zivilcourage – Ein Menschenleben gerettet

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Um Delmenhorster Bürger für geleistete Zivilcourage zu ehren, vergibt die Stadt einen Preis. Gestern, 13. März, war es wieder soweit. Sechs couragierte Einwohner konnten sich über die Auszeichnung freuen. In einem Fall wurde von ihnen sogar ein Menschenleben gerettet.
 
„Ich freue mich, dass so viele Menschen gekommen sind“, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) zur Begrüßung des Publikums im Sitzungssaal im Rathaus. Dieser war fast vollständig mit Zuschauern belegt. Über den Preis sagte er: „Das ist ein wichtiger Baustein für unsere Präventionsarbeit. Die Stadt hat ein schönes, soziales Gesicht.“
 

Polizei: „Hinschauen und nicht wegsehen“

Markus Scharf, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes in Delmenhorst, meldete sich zu Wort. Zwar seien die Straftaten letztes Jahr laut der kürzlich veröffentlichten Kriminalstatistik um 500 Fälle gegenüber 2016 gesunken. Er ergänzte: „Aber hinter jeder Zahl steht ein beeinträchtigtes, menschliches Schicksal.“ Daher müsse das Motto lauten: „Hinschauen und nicht wegsehen.“ Das sei die erste Stufe der Zivilcourage.
 
Scharf beklagte, dass der Blick für Mitmenschen im Alltag oft verloren gehe. Die Preisträger hätten vorbildlich gehandelt und seien tragende Säulen der Gesellschaft. „Dafür spreche ich ihnen meinen herzlichsten Dank aus“, erklärte er.
 

Hilfloser schlägt um sich

Nach den Ansprachen wurden die Preise vergeben. In einem Fall hatten Gerda Hirschfeld und Christa Mundt einen Menschen während eines Krampfanfalls gesehen und leisteten Hilfe. Doch plötzlich griff der Fremde die beiden an – vermutlich aus Verwirrtheit – und verletzte Hirschfeld so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste. Dabei kam Ersin Ildeniz den beiden Frauen zu Hilfe, verteidigte sie und brachte sie in ein sicheres Haus. Der Fremde verschwand.
 
In einem anderen Fall rettete Gemüsehändler Luer Meinke einem Mann das Leben. Dieser erlitt plötzlich einen Herzinfarkt. Meinke setzte nicht nur einen Notruf ab, sondern konnte mit einer Wiederbelebung auch das Opfer ins Leben zurückholen. Im dritten Fall wiederum bemerkte Nicole Böttcher, wie einer Supermarkt-Kundin die Geldbörse entwendet wurde. Auf ihre Ansprache hin ließ die Diebin diese fallen. Nadine Wilsmann hielt die Fremde trotz Gegenwehr fest, sodass sie nicht fliehen und verhaftet werden konnte.
 

Meinke: Jeder sollte Erste-Hilfe-Kurs machen

Meinke meinte, die Entscheidung zu helfen sei ihm nicht leicht gefallen. Immerhin musste er zu meinem Marktstand. „Man bereut es, wenn man nichts getan hätte“, ist er sich sicher. Und fügte nachdenklich hinzu: „Wäre ich nicht dagewesen, wäre ein Mensch gestorben.“ Er riet allen Bürgern, einen Erste-Hilfe-Kurs mitzumachen. Ähnlich äußerte sich Wilsmann: „Ich hab einfach gehandelt.“ Zwar könne sie verstehen, wenn Leute wegen Hemmungen nicht aktiv einschreiten. „Aber es gibt Menschen, die können das.“ Und die könnten im Ernstfall um Hilfe gebeten werden.
 
Der Preis für Zivilcourage wird vom Kommunalen Präventionsrat der Stadt seit 2001 vergeben, um couragiertes Handeln von Bürgern zu ehren. Er ist mit einem Preisgeld von 250 Euro verbunden. Letztes Jahr hatten drei Bürger die Auszeichnung erhalten.
 
Foto (v.l.): Oberbürgermeister Axel Jahnz (hinten links) und Markus Scharf, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, (hinten rechts) zeichneten dieses Jahr Nadine Wilsmann, Nicole Böttcher, Gerda Hirschfeld, Christa Mundt, Ersin Ildeniz und Luer Meinke mit dem Preis aus.
 

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