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Spielplatz nach Kinderwünschen am Wollepark in Planung – mit Bildern des Entwurfs

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Nicht nur die Erwachsenen blicken neugierig auf den Bereich Am Wollepark, wo die alten Wohnhäuser bald abgerissen werden. Auch die Kinder haben ein Auge darauf, schließlich gibt es dort einen Spielplatz. Auch der wird neu gebaut. Dafür holten die Planer Kinder der umliegenden Kindergärten, der Parkschule und deren Eltern und Erzieher mit ins Boot. Heute am 21. Februar präsentierten sie die vorläufigen Planungen.
 
Dazu versammelten sich die dritten Klassen der Parkschule als Vertreter der Zielgruppe in der Sporthalle Schule. Dort begrüßte sie Stadtbaurätin Bianca Urban. „Das ist eine ganz tolle Sache, weil früher Erwachsene Kinderspielplätze geplant haben“, sagte sie hinsichtlich der Vorgehensweise zu den Kindern. „Ihr seid Experten im Spielen.“
 

Kinder haben Recht, sich zu beteiligen

Dann begann das Planungsbüro „Naturspielraum“, dass die Beteiligung durchgeführt hatte, mit der Präsentation. Passenderweise heißen die beiden Verantwortlichen für das Projekt dort Sabine und Michael Kinder. „Wir haben die Beteiligung nicht aus ’schur-schan-dudel‘ gemacht, sondern weil es euer Recht ist“, erläuterte Michael Kinder. Dann fügte er eine kleine Einschränkung hinzu: „Nicht alles, was ihr euch wünscht, muss umgesetzt werden.“
 
Dabei sammelten die beiden auch Probleme, die Kindern den Spielplatzbesuch madig machen können: Streit mit anderen Kindern, Müll und Dreck, Naturgewalten wie Regen oder Dunkelheit. Und die Verkleinerung der neuen Spielfläche, weil auf einem Teil davon ein neues Haus gebaut werden soll.
 
„Wie kann man aus der Fülle der Ideen Hauptrichtlinien finden?“, fasste Sabine Kinder ein Problem zum Vorgehen zusammen. Die Lösung: Die Ideen wurden zur besseren Übersicht in vier Kategorien eingeordnet. In jeder wurde abgestimmt und die drei am besten bewerteten Vorschläge flossen in die Pläne ein. Separate Wahlen gab es für die Eltern und Erzieher. Insgesamt beteiligten sich über 250 Menschen – darunter die dritten Klassen der Parkschule – am Prozess.
 

Kein Teich auf dem Spielplatz

So wünschen sich die Jungs beim Bewegungsspiel ein Klettergestell, Drehscheibe und Karussell, die Mädchen dagegen Rutsche und Klettergestell. Die Kindergarten-Eltern und Erzieher entschieden sich für Klettergestell und Rutsche. Dazu kam eine Balancierfläche und bei den Eltern eine Seilbahn. Über die Seilbahn zeigte sich Michael Kinder überrascht, hätte er bei Kindergarten-Eltern doch nicht damit gerechnet.
 
Eine weitere Kategorie bildet Naturspiel mit Kletterbäumen, Versteckmöglichkeiten und Wasserspielen. Hier wird es keinen Teich oder Schwimmbecken geben, wie Architekt Marek Schreckenberg von der Atelier Schreckenberg Planungsgesellschaft erläuterte: „Wasser auf dem Spielplatz ist immer schwierig, da es ja irgendwo her kommen muss.“ Stattdessen ist eine Wasserpumpe geplant. Unter Kulissenspiel fallen Bauten wie ein Baumhaus, Burg und Höhle. Zuletzt deckt die zusätzliche Ausstattung alles ab, was nicht in die anderen Bereiche passt. Dazu gehören ein Trinkbrunnen und Unterstände. Die Erwachsenen entschieden sich für Sitzbänke.
 
Die neue Spielfläche wird 50 mal 50 Meter messen. Laut Schreckenberg entspricht dies einem halben Fußballfeld. Daher wird es auch keinen kompletten Fußballplatz geben. Aber eine Rasenfläche mit Toren. An die Planungen geht er mit den Kollegen seiner Firma mit einem besonderen Ansatz ran: „Wir haben lange überlegt: Wie können wir eure Ideen in eine Geschichte umpacken?“ Dafür orientiert er sich an der nahen Nordwolle. So soll sich der Aufbau der Spielgeräte an der Herstellung von Textilien aus Wolle orientieren.
 

Planungen noch nicht endgültig

Die Entwürfe sind noch lange nicht endgültig. Zunächst sollen sie im April im Fachausschuss der Stadt und im Mai im Rat besprochen werden. Als Kostenrahmen hat die Stadt 180.000 Euro veranschlagt. „Wir wissen noch nicht, wo wir landen werden“, erklärte Claudia Schulze vom Fachdienst Stadtplanung auf Nachfrage. Ein Teil davon wird aus dem Programm „Soziale Stadt“ vom Bund und dem Land Niedersachsen kommen.
 
für den jetzigen Prozess kann die Stadt auf Erfahrungen von vor zehn Jahren zurückgreifen. Damals hatte sie zur Umgestaltung des Jugendhauses Sachsenstraße schon einmal minderjährige Betroffene direkt in die Planungen einbezogen. Damals handelte es sich um Jugendliche.
 
Foto oben: Michael und Sabine Kinder (links) vom Planungsbüro „Naturspielraum“ stellten den Kindern der Parkschule zusammen mit Architekt Marek Schreckenberg (Mitte) die Entwürfe für den neuen Spielplatz vor.
 
Bilder unten von Marek Schreckenberg: Diese Auszüge stammen aus den vorläufen Plänen. Der Aufbau kann sich daher noch ändern.
 

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