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Psychotropische Landschaften in der Kunstgalerie – Eröffnung morgen – Galerie

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Am morgigen Freitag, 13. April, öffnen in der Städtischen Galerie im Haus Coburg um 20 Uhr wieder zwei neue Ausstellungen. Während im Haupthaus Werke der Künstlerin Isa Melsheimer zu sehen sind, zeigen 20 ihrer Studenten in der Remise ihre eigenen Werke. Wir konnten schon einen kleinen Voreinblick gewinnen.
 
„Isa Melsheimer: Psychotropische Landschaften“ ist der Titel der Haupthaus-Ausstellung. Unter den dortigen Werken fallen vor allem Melsheimers Keramiken auf. Damit wirkt das Haus wieder ganz anders als zur letzten Ausstellung „The Juggler“.
 

Walherz nachgebaut

So gibt es Fliesen, die sie nach dem Vorbild von Bakterien für einen Wettbewerb für die Bundestagskantine gestaltete. Melsheimer gewann zwar nicht, bekam aber einen eigens gestalteten Sonderpreis. Besonders auffällig ist ein in Lebensgröße nachgebautes Walherz. Für die Künstlerin war dessen organische Struktur eine Herausforderung, geht sie doch eher wie eine Architektin zu Werke. Die Vorlage stammt von einem vor Neufundland gestrandeten Blauwal und liegt jetzt präpariert in einem Museum in Toronto.
 
„Das Handwerk selber ist mir wichtig“, meint Melsheimer. Daher stellt sie fast alle ihre Werke auch eigenhändig her. Sie probiert gern neue Materialien aus. 2013 begann sie mit Keramik. Auch Glas und Beton verarbeitete sie schon. Galerie-Leiterin Annett Reckert ist zufrieden: „Mir ist das eine große Freude, was wir hier zeigen können.“
 

Reibung zwischen zwei Sarah Connors Grundlage der Ausstellung

Der Titel „psychotropische Landschaften“ spielt darauf an, dass Kunst die Wahrnehmung beeinflussen könne. Zudem gäbe es in der Science-Fiction-Literatur psychotropische Häuser, die auf ihre Besitzer reagieren – und Melsheimer ist Fan dieses Genres, ebenso wie von Howard Phillips Lovecraft, Schöpfer des Cthulhu-Mythos.
 
Diese Vorliebe ist laut Melsheimer auch eine Grundlage der Ausstellung. So habe sie, als sie von Delmenhorst hörte, bei Sarah Connor nicht an die Sängerin gedacht, sondern eine Figur aus den Terminator-Filmen. Die Reibung zwischen beiden Figuren sei dann eine Grundlage der Ausstellung geworden.
 

Junge Studenten stellen in Remise aus

Die Remise wiederum vereint gut 30 Werke von Melsheimers Studenten unter dem Motto „Something Old, something New, something Borrowed, something Blue“. Gleich am Eingang sind ein bearbeiteter Dummy und mehrere beschriebene, zusammen gefaltete Kartons von Nico Pachali zu sehen. Er nennt diese Arbeit Spacings, abgeleitet von Spacing für die Raumaufteilung beim Basketball. „Da ist Spannung, weil es keinen Abstand zwischen den Werken gibt“, findet er. „In meiner Kunst geht es darum, wie ich oder meine Werke sich im Raum verhalten.“ So ließen sich die Einzelteile beliebig neu zusammenstellen, sein Werk sei somit im ständigen Fluss.
 
Einige seiner Kollegen stellen ihre Arbeiten im Freien aus. So fertigt Marie Maurer eine Zeichnung auf der Mauer der Delme neben dem Haus Coburg an – und steigt dafür sogar in den Bach. Änderungen ihres Werks durch das Wetter und den Wasserpegel sind gewollt. Jonas Habrich zeigt seine Werke – drei Koffer mit der Aufschrift „Go bad go“ – draußen neben dem Eingangstor. „Bring mit, was in den Koffer passt“, habe jemand zu ihm gesagt. „Da sind mir die Koffer in meinem Keller aufgefallen.“
 

Ausstellungen bis 10. Juni zu sehen

Für Reckert sind die Werke der Studenten daher auch lebendige, junge Kunst. Dass diese in ihrem Haus zu sehen ist, macht erst die Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stiftung Niedersachsen und durch die Firma Wehrhahn möglich. Die Studenten werden zudem von der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig mit Studienqualitätsmitteln unterstützt.
 
Zu sehen sind die Werke ab morgen und dann bis zum 10. Juni.
 
Foto oben: Isa Melsheimer zeigt hier zwei ihrer Werke, die vom Aussehen von Bakterien inspiriert sind.
 


 

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