Neue Tablets für Delmenhorster Kitas – Mobiles Lernen wird ausgeweitet

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Es ist eine Erfolgsgeschichte in Delmenhorst: Letzten Mai starteten zehn Kitas ein Pilotprojekt mit Tablets. Jetzt wird es auf zwölf weitere Kitas ausgeweitet, die ihre Tablets heute (22. März) erhalten. Das Ziel: Sprachförderung und Medienkompetenz für den Nachwuchs.
 
Was zunächst nach einer technischen Spielerei klingt, ist nach Ansicht der Beteiligten von Stadt, Lebenshilfe und dem Lions Club Delmenhorst-Burggraf ein wichtiges Hilfsmittel. Übersetzungs-Apps erleichterten dem Umgang mit Eltern und Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Zudem könnten die Kinder selbst kleine Projekte wie eigene Bücher erstellen. Das stärke ihre Sprach-und Medienkompetenz.
 

Erfahrungsaustausch der Erzieher wichtig

35 Tabletts stehen bereit, verteilt auf 22 der aktuell 23 Kitas in der Stadt. Sie sollen klassische Lernmethoden nicht ersetzen, sondern ergänzen. Das Bewegungsspiel oder Bilderbücher stünden bei den Kindern weiterhin hoch im Kurs. „Es geht nicht um die Ersetzung“, hält denn auch Nils Lion von der Lebenshilfe fest. Papier sei weiterhin in den Kitas im Gebrauch. Auch Basteln und Bewegungsspiel bleiben im Kita-Programm verankert.
 
Damit das Projekt seine Ziele erreicht, ist der Erfahrungsaustauschtausch der beteiligten Erzieher wichtig. Viermal jährlich treffen sie sich. Dabei werden auch die Geräte auf den neuen Technikstand gebracht. Apps werden vor dem Einsatz ausgewählt, um damit in den Kitas zu arbeiten. „Es gibt eine unglaubliche Flut von Apps“, erklärt Edith Aschenbrenner von der Lebenshilfe. Ihre Organisation übernimmt die Betreuung des Projekts auf technischer Ebene. So erlaube eine davon, mit den Kindern eigene Bilderbücher zu erstellen – mit selbst aufgenommenen Videos, Fotos und Tonaufnahmen.
 

Weltwissen nebenbei vermitteln

Ebenso wichtig ist allen Beteiligten der gezielte Einsatz der Geräte. Zu bestimmten Zeiten können die Erzieher damit Projekte durchführen. Auch zum Nachschlagen sind die Tabletts geeignet. So konnte Gabi Bavendiek von der Kita Süd einem Kind, das noch nie eine Schlange gesehen hatte, per App ein Bild zeigen. Das Tolle: Die App zeigt jedes Mal ein anderes Exemplar des entsprechenden Tiers. Sie findet: „Das ist eine tolle Sache, weil die Kinder selbst beteiligt sind.“ Zugleich könne so Weltwissen nebenbei vermittelt werden.
 

Möglich dank Lions Club

Für die Schulungen der Erzieher kommt die Stadt mit 16.000 Euro auf, die hauptsächlich aus Landesmitteln für Sprachförderung stammen. Das nötige Geld für die Anschaffung der Geräte und das Gerätemanagement hat wiederum der Lions Club Delmenhorst-Burggraf gespendet. 17.000 Euro stellen die Mitglieder bereit. Laut Wolfgang Etrich, Mitglied des Clubs, sei dies wahrscheinlich die bisher größte Einzelspende der Lions in Delmenhorst. Warum der Club sich so für Bildung einsetzt, erklärt er so: Es gehe darum, dass alle Kinder die Chance erhielten, ihre Stärken ausspielen zu können. „Ein Engpass ist sicher das Thema Sprache“, findet Etrich. Ohne Sprachkenntnisse gehe fast nichts.
 
Sein Kollege Michael Müller ergänzt, dass sein Club schon seit über zehn Jahren Verbindungen zur ersten Projekt-Kita – der Kita Süd – unterhält. Ihm und seinen Club-Kollegen war wichtig, dass die Geräte nicht nur angeschafft, sondern auch die Erzieher für den Umgang damit geschult werden. „Das ist ein Programm, das es so ganz selten gibt“, meint er stolz. Bisherige Bemühungen auf Bundesebene, über den Digitalpakt 2015 neue Hardware für digitales Lernen in Schulen zu fördern, sieht er kritisch. Da die Lehrer nicht strukturiert auf deren Einsatz vorbereitet wurden, hätte das Programm nichts gebracht.
 
Foto (v.l.): Claudia Goertz und Gabi Bavendiek (Kita Süd), Heidelies Idem und Nils Lion (Lebenshilfe) präsentieren die neuen Tabletts. Weitere Beteiligte (hinten) sind Edith Aschenbrenner (Lebenshilfe), Michael Müller (Lions Club Delmenhorst-Burggraf), Claudia Müller (Fachdienst Jugendarbeit) und Wolfgang Etrich (ebenfalls Lions Club).
 

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