Nachgewiesene Mordfälle von Niels Högel für Marbach nur Spitze des Eisbergs

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Nachdem die Staatsanwaltschaft Oldenburg heute, 9. November, Ergebnisse ihrer Untersuchung von Verdachtsfällen im Fall der Mordserie von Niels Högel vorstellte, zeigt sich der Hinterbliebene Christian Marbach in seinen jahrelangen Vorwürfen bestätigt. Zudem kritisierte er die Behörde samt der im Fall zuständigen Oberstaatsanwältin Daniela Schiereck-Bohlmann für ihre bisherige Arbeit.
 
Marbach hat durch Högel selbst einen Angehörigen verloren und vertritt auch die anderen Angehörigen von Mordopfern. Für ihn sind die nun nachgewiesenen Todesfälle lediglich die Spitze des Eisbergs. „Insgesamt gehen wir aufgrund der hohen Dunkelziffer weiterhin von über 200 Morden durch Niels Högel aus“, schreibt Marbach in einer Stellungnahme. Grund für die Dunkelziffer seien unter anderem Einäscherungen Verstorbener und die Tötung mit nicht nachweisbaren Medikamenten.
 

Kein Verständnis für Vorgehen der Staatsanwaltschaft

„Diese Größenordnung haben wir als Angehörige der Polizei bereits 2005 mitgeteilt und sie waren von Anfang an die Basis der polizeilichen Ermittlungen, die jedoch von der Staatsanwaltschaft Oldenburg über zehn Jahre aktiv verhindert wurden“, wirft Marbach der Behörde vor.
 
Durch die neuen Ergebnisse sieht er seine jahrelangen Forderungen nach „vollumfänglicher Ermittlung“ bestätigt. Oberstaatsanwältin Daniela Schiereck-Bohlmann, die schon im letzten Prozess gegen Högel 2014 mit dem Fall betreut war, kritisierte er dafür, dass sie nur eine Handvoll Opfer zum Prozess zugelassen hatte. „Wir fordern deshalb das Justizministerium auf, den nun kommenden Prozess durch neutrale Prozessbeobachter intensiv und kritisch im Sinne der Opfer und Angehörigen zu begleiten“, schließt Marbach seine Erklärung ab.
 
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
 
Archivbild: Christian Marbach, Sprecher der Hinterbliebenen, kritisiert das Vorgehen der Staatsanwaltschaft Oldenburg im Fall von Niels Högel.
 

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