Mut Tour legt ersten Stopp in Delmenhorst ein

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Mit der „Mut Tour“ möchten an Depression leidende Menschen auf diese stark stigmatisierte Krankheit aufmerksam machen. Auf der Tandemetappe von Bremen nach Mönchengladbach sollen andere Betroffene ermutigt werden, sich Hilfe zu suchen. Auch ihren Angehörigen und Freunden soll die nötige Unterstützung geboten werden. Den ersten Stopp legte das Team in Delmenhorst ein.
 
Nachdem eine Freundin an Depression erkrankte, begann sich Sebastian Burger intensiv mit dem Thema Depression auseinanderzusetzen und rief die Mut Tour ins Leben. „Ich habe schon früher Tandemtouren auf sozialer Basis geleitet, dann ist eine Freundin an Depression erkrankt und ich habe mich mit der Stigmatisierung dieses Themas beschäftigt. Ich fand es ein Unding, dass man sich für eine seelische Krankheit schämen muss.“
 

Weg aus Depression aufzeigen

Mit der Tour soll gezeigt werden, dass man entgegen aller Empfindungen nicht alleine gelassen wird. „Wir wollen zeigen, dass es einen Weg aus der Depression gibt“, sagt Paula Pukka aus Hannover, die schon lange mit ihrer Depression zu kämpfen hat. „Das Projekt vereint Gemeinschaft, Struktur und Bewegung. Wir wollen Vorbilder für andere sein. Dafür muss man sich aber erst einmal selbst outen. Für mich bedeutet die Teilnahme an Mut-Tour Erleichterung. Man ist mit Menschen zusammen die wissen, was man durchlebt.“
 

Depression ist noch immer mit Vorurteilen beladen

Noch immer verschweigen viele an Depression leidende Menschen ihren Arbeitgebern die Krankheit. Sie müssen befürchten, als arbeitsunwillig oder nicht belastbar abgestempelt zu werden. „Ich würde mir wünschen, dass Depression auf der Arbeit wie andere körperlich-chronische Erkrankungen behandelt würden“, sagt Doris Schulten, Rentnerin aus Berlin. Lange Zeit habe sie sich nicht getraut ihre Krankheit zu offenbaren. Erst nach ihrer Pensionierung Anfang 2017 nahm sie Hilfe in Anspruch.
 
„Es ist uns wichtig zu zeigen, dass es Menschen mit Depressionen gibt, die tätig sein können und sich nicht verkriechen“, fährt Schulten fort. „Es ist eine Krankheit, die behandelbar ist. Man muss nicht darin stecken bleiben. Wenn man mit verschiedenen Menschen aus verschiedenen Orten zusammenkommt und darüber redet, hilft das.“
 

Ziel: Mönchengladbach

Als nächstes geht es für die Tandemfahrer weiter nach Wildeshausen und von dort nach Cloppenburg. Endgültiges Ziel ist Mönchengladbach. Dort angekommen, haben die Teilnehmer der Mut-Tour dieses Jahr insgesamt bereits 1.411 km für die Enttabuisierung von Depression erradelt.
 
Foto (v.l.): Lisa Meyer, Bettie de Vries, Dietmar Reinberger, Sebastian Burger, Paula Pukka und Doris Schulten radeln gemeinsam gegen die Stigmatisierung von Depressionen an.
 

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