Mittag besucht Linoleumwerk – Naturnaher Werkstoff wieder gefragt

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Heute, 4. August, hat Delmenhorsts Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag (SPD) das Linoleumwerk der DLW Flooring besucht. „Mir war DLW schon lebenslang präsent“, sagte die ehemalige Polizistin aus Delmenhorst.
 
Für die DLW waren die letzten Jahre turbulent. 1998 übernahm die Armstrong World Industries das Unternehmen, 2015 kam die Firma an die Fields Group. „Vor meiner Arbeit hatte ich die letzte Berührung mit Linoleum in der Schule“, gab Hans-Norbert Topp zu. Seit März ist er Vorsitzender der Geschäftsführung. In der Schule habe er Linoleum-Schnitte hergestellt. Jetzt ist er nicht nur für das Delmenhorster Werk, sondern auch die anderen Fabriken der DLW verantwortlich.
 

Urban: Teil der Delmenhorster Geschichte

„Linoleum ist in die Jahre gekommen“, fand Topp. Künstliche Bodenbeläge wie PVC hätten es mit Billigpreisen und grellen Farben in den 50er Jahren vom Markt verdrängt. Jetzt gibt es nur noch drei Werke weltweit, die das Produkt herstellen – darunter auch jenes in Delmenhorst. Obwohl die DLW auch andere Bodenbeläge herstellt, hält die Firma weiterhin am Linoleum fest. Für Stadtbaurätin Bianca Urban ist das Werk Teil der Delmenhorster Geschichte. „Wir haben großes Interesse, das Werk weiterzuentwickeln und in der Stadt zu halten“, gab sie die Meinung der Verwaltung wieder.
 
Seit 1882 wird in Delmenhorst Linoleum produziert. 1926 schlossen sich mehrere deutsche Hersteller zu den Deutschen Linoleum Werken, kurz DLW, zusammen. Die Probleme von Linoleum hätten in den 1950er Jahren begonnen, erklärte Geschäftsführer Stephan Lührs. Neue Bodenbeläge wie PVC hätten damals mit günstigen und grellen Farben – die bei Linoleum damals nicht möglich waren – den Werkstoff fast komplett verdrängt.
 

Bremer Rathaus mit Bodenbelag

Als PVC in den 90er Jahren als gesundheitsgefährdend erkannt wurde, habe es eine kleine Renaissance des Linoleums gegeben. „Linoleum ist nicht mehr top-modern, wird aber in vielen Fällen verlegt“, sagte Topp. So wurde das Bremer Rathaus 2003 mit einem designten Bodenbelag der DLW aus dem Material versehen. Zu seiner Ernennung als Weltkulturerbe ein Jahr später dürfte dieser ebenfalls beigetragen haben.
 
Auch in Turnhallen, Supermärkten und Krankenhäusern käme Linoleum wegen seiner Elastizität, dem Aussehen und seiner antibakteriellen Eigenschaften zum Einsatz. Besonders Verbraucher in Skandinavien und Holland würden das umweltfreundliche Material schätzen, dessen Geruch laut Lührs schon seine Natürlichkeit verrate. Diese Ansicht bestätigte Mittag: „Der Werkstoff ist hochattraktiv.“ Zusammen mit Urban, Axel Langnau von der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg) und Deniz Kurku, SPD-Kandidat für die Landtagswahl 2018, verschaffte sie sich bei einer Werksführung noch einen Überblick über die Produktion.
 
Foto (v.r.): Stadtbaurätin Bianca Urban, SPD-Landtagskandidat Deniz Kurku, Susanne Mittag (Bundestagsabgeordnete SPD) und Axel Langnau von der dwfg (3. v.l.) ließen sich von Frank Heyna vom Betriebsrat, Hans-Norbert Topp, dem Vorsitzender der Geschäftsführung, und Stephan Lührs in die Welt des Linoleums einführen.
 

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