Mini-Jobs: Gewerkschaften kritisieren „Niedriglohn-Schicht“

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In Delmenhorst seien 38 Prozent der Vollzeitstellen, allerdings 76 Prozent der Mini-Jobs mit Frauen besetzt, kritisieren übereinstimmend die Gewerkschaften ver.di und NGG. Sie befürchten die Etablierung einer Niedriglohnschicht von Frauen, die vom fair bezahlten Arbeitsmarkt abgekoppelt werde.

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In Delmenhorst haben Frauen die schlechteren und die schlechter bezahlten Jobs, kritisieren die Gewerkschaften ver.di und NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätten). 38 Prozent aller Vollzeitstellen in Delmenhorst seien mit Frauen besetzt, während aber 76 Prozent der Mini-Jobs von ihnen erledigt würden. Die beiden Gewerkschaften beziehen sich auf Zahlen des Pestel-Instituts in Hannover, welches sie mit der Beurteilung der regionalen Arbeitsmarktsituation beauftragt haben.
 

Lohn der Frauen oft weit unter 8,50 Euro

„Frauen machen immerhin rund 6.960 Mini-Jobs in Delmenhorst. Gerade hier ist das Niedriglohn-Risiko am höchsten: Zwei von drei der Mini-Jobs werden mit weniger als 8,50 Euro pro Stunde bezahlt. Oft liegen sie sogar weit darunter“, sagt Jürgen Humer, Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Weser-Ems.
 

Abkopplung der „Niedriglohn-Schicht“

Humer spricht von einer „Niedriglohn-Schicht“, die vom „fair bezahlten und damit anständigen Arbeitsmarkt“ mehr und mehr abgekoppelt werde. „Gerade Frauen werden als billige Arbeitskräfte von Teilen der heimischen Wirtschaft regelrecht ausgenutzt“, konstatiert Humer. Sie würden in Teilzeit- und Mini-Jobs gedrängt. Demnach habe die Zahl der Mini-Jobs in den vergangenen zehn Jahren um 47 Prozent zugenommen. „Mini-Jobber sind moderne Tagelöhner – mies bezahlt mit wenig Schutz“, sagt Dieter Nickel, Geschäftsführer der NGG-Region Bremen-Weser-Elbe

 

Übersichtskarte

Gemeinsam mit ver.di übt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) heftige Kritik an der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Delmenhorst. Arbeitsplätze, von denen man leben könne, würden systematisch abgebaut. Auf der Seite www.dumpinglohnmelder.de erstellen die Gewerkschaften mithilfe von gemeldeten Daten eine „Deutschland-Billiglohn-Landkarte“. Schon jetzt zeichne sich dabei ab, dass „die Armut ganz oft weiblich ist“, so ver.di und NGG.
 

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