Polizei warnt: Falsche Polizisten erleichtern Senioren per Telefon – Kenntnis der Masche schützt potenzielle Opfer

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Mit einem gemeinen Trick sind in Delmenhorst weiterhin Betrüger unterwegs. Als falsche Polizisten getarnt rufen sie Senioren an und erleichtern sie um hohe Bargeldbeträge und Wertgegenstände, die diese im guten Glauben bereitwillig vor die Tür legen.
Diese Nummer ist echt mies: Betrüger, die sich als Polizisten ausgeben, rufen bei Senioren an und geben vor, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei. Die Polizei sei den Tätern auf der Spur, sagen sie, und die Senioren sollen ihre Wertsachen gut verstecken. Später im Gespräch heißt es, das Verstecken sei doch zu unsicher.
Foto: Polizeioberkommissar Reginald Thießen (li.) und Kriminalhauptkommissar Wolfgang Schröter kämpfen derzeit gegen Betrüger, die per Telefon Senioren finanziell erleichtern
 
Nun sollen die Angerufenen ihre Wertsachen in eine Tüte packen und vor die Haustür legen, in Kürze werde ein Polizist sie abholen und in Sicherheit bringen. Um kein Aufsehen zu erregen, sollen sich die Senioren zudem unauffällig verhalten und vom Fenster wegbleiben.

Falsche Nummer im Display – 00110

Ist dies alles geschehen, holen die Betrüger (in Zivil) ihre Beute ab. Besonders mies: Durch eine technische Manipulation wird dem Angerufenen im Display seines Telefons die Nummer 00110 angezeigt. Er glaubt also, und so argumentieren auch die Täter, es sei die 110 der Polizei. Auch die Nummer 001559 wird verwendet. Sie ähnelt der echten Nummer der Delmenhorster Polizei 04221/15590. Polizeioberkommissar Reginald Thießen und Kriminalhauptkommissar Wolfgang Schröter (Foto) haben heute in einem Pressegespräch noch einmal auf den Trick aufmerksam gemacht, der bereits seit Anfang August hier zum Einsatz kommt.

17 Fälle in dieser Woche

Allein in dieser Woche hat es bereits 17 versuchte Fälle gegeben, zwei waren erfolgreich. Thießen und Schröter betonen, dass es wichtig ist, dass auch jüngere Menschen über diesen Trick Bescheid wissen und Senioren in ihrem Umfeld informieren, etwa die Oma oder den älteren Nachbarn. Denn da viele Menschen eine gewisse Scham verspüren, gibt es vermutlich eine hohe Dunkelziffer, vermutet die Polizei.
 
Merkliste bei dubiosen Anrufen:
– sich von Anrufern niemals unter Druck setzen lassen
– im Zweifel bei der Polizei anrufen und nachfragen, ob der Anrufer tatsächlich dort arbeitet und nachfragen, ob er soeben angerufen hat
– Menschen im Umfeld (Familie, Nachbarn, Bekannte) um Rat fragen
– niemals einem Unbekannten sein komplettes Bargeld und/oder Wertgegenstände aushändigen oder vor die Tür legen
– niemals Geld von der Bank abholen, um es Fremden auszuhändigen
– niemals jemandem die EC-Karte (und/oder Geheimzahl!) aushändigen
– Die Telefonnummern 00110 und 001559 gehören nicht der Polizei
– Die Polizei meldet sich (sofern kein Verfahren läuft) gewöhnlich nicht telefonisch

Wenn man bereits geschädigt wurde:
– die Polizei informieren
– Verwandte informieren
– eine hohe Schamgrenze schützt nur die Täter!
– Man ist nicht allein Opfer geworden, auch andere sind bereits darauf hereingefallen

Infos und weiterführende Links:
Tel: 04221/1559-305 (polizeiliche Beratungsstelle)
www.polizei-beratung.de
www.pfiffige-senioren.de
 

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