Landeskonferenz gegen Gewalt an Frauen morgen – Auch Geburtshilfe Thema

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Am morgigen Dienstag, 14. November, trifft sich die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros (lag) zu ihrer Landeskonferenz in Delmenhorst. Dabei werden die gut 90 Teilnehmer vor allem über zwei Themen sprechen: Gewalt gegen Frauen und Geburtshilfe.
 
Lag ist seit 1989 der Zusammenschluss kommunaler Gleichstellungsbeauftragter in Niedersachsen. 250 Mitglieder vertreten dort ihre Gemeinden und beraten über Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter. Zweimal im Jahr treffen sie sich, davon einmal in Hannover und das andere Mal in wechselnden Städten.
 
Dieses Jahr ist Delmenhorst Austragungsort. „90 Teilnehmer ist schon ein toller Schnitt“, findet Anne Behrens vom Landkreis Stade. Zugleich sieht sie die morgige Konferenz als Signal an die künftige Landesregierung, die Themen der Konferenz nicht zu ignorieren.
 

Opfer häuslicher Gewalt meist Frauen

Für Karin Jahns von der Stadt Hildesheim ist es kein Wunder, dass Gewalt gegen Frauen auf der Konferenz besprochen wird. Immerhin sei der Monat November diesem Thema gewidmet, mit dem „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ am 25. November als Höhepunkt. „Das Thema muss mit Leben gefüllt werden“, findet sie. Zumal etwa jede 3. Frau in Europa Gewalterfahrungen macht.
 
Laut Petra Borrmann, Gleichstellungsbeauftragte von Delmenhorst, sind über 90 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt in Delmenhorst weiblich. 2016 wurden 374 Fälle angezeigt. Die Zahlen würden seit Jahren steigen, da Frauen sich heute weniger gefallen ließen.
 

Zwei Vorträge gegen Frauengewalt

Morgen wird Heike Rabe vom Institut für Menschenrechte zu den Auswirkungen der Istanbul-Konvention sprechen. Diese fordert eine Verankerung der Gleichberechtigung der Geschlechter in der Verfassung, verbesserte Hilfsangebote für Frauen und offensiv gegen Gewalt gegen Frauen vorzugehen. Deutschland hat die Vereinbarung am 12. Oktober ratifiziert. Zudem berichtet Andrea Frenzel-Heiduk vom Niedersächsischen Sozialministerium darüber, wie das Land gegen Gewalt an Frauen vorgeht.
 

Geburtshilfe chronisch unterbesetzt

Zweites Thema beim morgigen Treffen bildet die Geburtshilfe. Besonders auf dem Land sei der Mangel an Hebammen sehr stark, findet Jahns. Frauen, die nicht früh ihre Schwangerschaft feststellen und sich eine Hebamme suchen, hätten Probleme, Hilfe zu bekommen. „Unser Vorschlag ist, da einen Landesaktionsplan zu entwickeln“, erklärt Jahns. An der Akademisierung und Verbesserung der Ausbildungsbedingungen müsse das Land ebenfalls arbeiten – auch aufgrund einer entsprechenden EU-Richtlinie.
 
Foto: Delmenhorst Gleichstellungsbeauftrage Petra Borrmann (vorn schwarzhaarig) begrüßt morgen zahlreiche Kolleginnen zur Landeskonferenz gegen Frauengewalt in Delmenhorst – hier schon mal eine Auswahl.
 

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