Kontroverse um finanzielle Unterstützung für Stars for Kids – „Hilfe ja, aber nicht so“

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Knapp 20.000 Euro Verlust hat der gemeinnützige Verein „Stars for Kids“ beim Kinderstadtfest im August 2016 eingefahren. Grund sind die Kosten für Stromanschlüsse, Wasser, den Sicherheitsdienst, Toiletten eine Fehleinschätzung bei den Standgebühren sowie eine Bombendrohung im Vorfeld des Festes. Obwohl Ratspolitiker fraktionsübergreifend dem Verein bereits im Sommer eine Übernahme der besagten Restkosten in Aussicht gestellt hatten, läuft das Antragsverfahren bisher nicht reibungslos. Ein entsprechender Antrag wurde inzwischen von der Tagesordnung des zuständigen Ausschusses genommen.
 
Die gute Nachricht zuerst: Alle Rechnungen sind bezahlt. Stars for Kids hat sich mit dem 1. Delmenhorster Kinderstadtfest zwar ein kräftiges Minus von19.987,84 Euro eingehandelt, doch der Verein ist deswegen nicht zahlungsunfähig. Und Spendengelder wurden dafür auch nicht zweckentfremdet, das haben die Vereinsvorsitzende Britta Burke und Vorstandsmitglied Franz-Josef Franke sowie Schatzmeisterin Tanja Berger gestern mehrfach betont. Der Verein hat die Finanzierung des Festes durch Sponsoren gestemmt und zudem hatte Stars for Kids noch Rücklagen gebildet durch Spenden, die nicht zweckgebunden für den Kindermittagstisch waren.
 

Bombendrohung und fehlende Standgelder

Die Kosten sind einerseits durch Posten wie Toilettenwagen, Elektrotechnik und Ähnliches so hoch ausgefallen. „Allein die Stromverkabelung ist fünfstellig“, sagt Britta Burke. Doch sie gibt auch zu, dass es ein Fehler gewesen sei, mit den Schaustellern keine festen Standgebühren vertraglich zu vereinbaren, sondern stattdessen freiwillige Spenden zu erbeten – die entsprechend geringer ausfielen als erhofft. Und da es darüber hinaus vor dem Fest eine Bombendrohung für das Kinderstadtfest gab, wie Britta Burke berichtet, musste demnach auch beim Sicherheitskonzept noch nachjustiert werden.
 

„Über den Stress bin ich irritiert“

Der Verein hat die besagten Kosten selbst bezahlt, hat damit allerdings seine finanziellen Rücklagen ziemlich aufgebraucht. Vertreter verschiedener Fraktionen, so berichteten es Britta Burke und Franz-Josef-Franke gestern einstimmig im Pressegespräch, hatten den Vereinsverantwortlichen signalisiert, sie sollten bei der Stadtverwaltung einen Antrag auf Erstattung der Kosten stellen – mit Aussicht auf einen positiven Bescheid. Dies haben Burke und Franke, der sich aufgrund seines Berufs als Chef der Diakonie in Delmenhorst mit solchen Anträgen auskennt, auch getan – und beide sind verwundert, dass es so ein großes Echo gefunden hat. „Über den Stress bin ich irritiert“, sagt Franke.
 

„Es geht um das Wie“

Gemeint ist die ablehnende Haltung gegenüber dem Antrag durch Bürgermeisterin Antje Beilemann. In ihrer Funktion als Ausschussvorsitzende des zuständigen Jugendhilfeausschuss hatte sie sich gegen den Antrag ausgesprochen. Sie ärgert, dass der Punkt ohne ihr Wissen durch die Verwaltung auf die Tagesordnung der kommednen Sitzung gesetzt worden sei. Es sei üblich, dass die Tagesordnung im Vorfeld mit der/dem Ausschussvorsitzenden besprochen werde. Noch schlimmer jedoch: „Wenn wir dem Antrag zustimmen, schaffen wir einen Präzedenzfall.“ Andere Vereine könnten demnach ebenfalls Forderungen stellen und auch private Partyveranstalter könnten in Zukunft bei der Stadt anklingeln, wenn es am Ende ein Defizit gibt. „Der Verein Stars for Kids, bei dem ich selbst auch Mitglied bin, hat mit dem Kinderstadtfest etwas Tolles auf die Beine gestellt“.
 

Thema von der Tagesordnung genommen

So konnten sich beim Kinderstadtfest auch Kinder jener Familien auf Hüpfburgen und Co. vergnügen, die sich sonst einen Kirmesbesuch nicht leisten können. Beilemann ist zwar gegen den gestellten Antrag, nicht jedoch gegen eine finanzielle Unterstützung des Vereins. „Hilfe ja, aber nicht so“, sagt sie. „Bei der Unterstützung geht es nur um das Wie, nur darum.“ Derzeit arbeite sie an einer guten Lösung für beide Seiten, „für die Stadt und den Verein“, wie Beilemann sagt. Doch wie die konkret aussehen könnte, will sie derzeit nicht sprechen, da sie ihren Vorschlag auch noch mit ihrer Fraktion und den Ausschusskollegen besprechen muss. Derzeit ist der Punkt jedenfalls von der Tagesordnung runter, sodass am kommenden Dienstag nicht über das Thema gesprochen wird.
 
Foto oben:
Müssen derzeit abwarten, ob sie Unterstützung bei den Kosten bekommen: Die Stars-for-Kids-Vereinsvorsitzende Britta Burke mit den Vorstandsmitgliedern Tanja Berger und Franz-Josef Franke

 

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