Klimaschutzmanager Pade unzufrieden mit Unterstützung durch Stadt – Stelle läuft zum Jahresende aus

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Seit zwei Jahren gibt es schon den Klimaschutzmanager in der Stadt. Doch Christian Pade, der den Posten übernommen hat, beklagte im Umweltausschuss am gestrigen Dienstag, 13. Februar, mangelnde Unterstützung durch die Stadt. Dies habe eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen zu Nichte gemacht.
 
Grundlage für Pades Arbeit sind 54 Maßnahmen, die bei der Umsetzung des 2014 gestarteten Delmenhorster Klimaschutzmanagements helfen sollten. Doch davon konnte Pade nach eigener Aussage nur wenige Punkte umsetzen. So hatte er letztes Jahr ein Elektromobilitätskonzept erstellt, dass ebenso wie die Einführung eines Energiesparmobiles für die Grundschulen nicht realisiert wurde. Dasselbe galt für ein neues Energiemanagementkonzept.
 

Pade: Redezeit mit Jahnz fünf Minuten

Wer Pades Ausführungen gestern im Ausschuss lauschte, konnte den Eindruck gewinnen, er hätte in den letzten zwei Jahren nur eine Alibifunktion für die Stadt ausgeübt. Neben zu wenigen Ressourcen kritisierte er auch mangelnde Unterstützung. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass vielen Delmenhorstern der Klimaschutz wichtig ist, aber nur selten in entsprechenden Aktivitäten angegangen wird.“ Mit Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) habe er nur fünf Minuten sprechen können – und das bei seiner Einführung. Auch an Beratungen der Fachbereichsleiter habe er nicht teilnehmen dürfen. Und sein Team aus Energiemanagern aus der Verwaltung sei nach und nach aufgelöst worden.
 
Entsprechend pessimistisch beurteilte Pade selbst seine Erfolge. So seien die städtischen Emissionen nicht gesunken, sondern bestenfalls gleich geblieben: „Der Kurs Richtung Klimaschutz war nur bedingt erfolgreich, da ich allein ohne Unterstützung tätig war.“ Auch das Fehlen eines Energienetzwerkes, das alle Akteure an einen Tisch bringt, fand er schlecht. Die Konkurrenz zwischen den Stadtwerken und EWE habe die Erstellung eines solchen Netzwerkes zusätzlich erschwert.
 
Da Pades Stelle für den Nachtragshaushalt zur Rettung des Krankenhauses gestrichen wurde, wird er spätestens Ende 2018 seinen Posten räumen.
 

Waßer: Klimaschutzmanagement nicht erfolgreich

Dass ihnen Klimaschutz wichtig ist, bekundeten mehrere Ausschussmitglieder. „Die Stadt muss was für die Klimaschutz tun“, fand etwa Harald Schneewind (Grüne). Dem stimmte Hartmut Rosch (Linke) zu. Auch Gerd Turowski, Vertreter des Nabu, sprach sich dafür aus. Nur in den Gemeinden ließe sich Klimaschutz umsetzen. „Das ist ein Eingeständnis“ der Stadt, dass sie unfähig sind, einen Beitrag zum Klimaschutz beizubringen“, sagte er bezüglich Pades Beschäftigungsendes.
 
Anders beurteilte Jürgen Waßer (CDU) Pades Arbeit: „Was wurde erreicht? Haben wir Elektrobusse oder Erdgasautos in der Verwaltung? Im Ergebnis ist wenig bis gar nichts heraus gekommen.“ Für den Ratsherrn, der nach eigener Aussage selbst zwei Erdgasautos sein Eigen nennt, wären mehr Elektro- und Erdgastankstellen eine Möglichkeit gewesen, den Klimaschutz in der Stadt voran zu bringen.
 

Urban: Klimaschutz geht weiter

Für die Verwaltung ergriff Stadtbaurätin Bianca Urban das Wort. Für sie sei Klimaschutz „das Thema“. „In der Verwaltung gibt es an vielen Stellen Engpässe“, erklärte sie die Probleme bei der Umsetzung. Die Einsparungen der letzten Jahre und des kürzlich vorgelegten Nachtragshaushaltes nannte sie schmerzhaft. „Wir werden auch ohne Pade weitermachen.“ Dass Pade nach eigener Auskunft nur zweimal mit ihr gesprochen habe, ließ sie unkommentiert.
 

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