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Kauder besucht Erzbischof Aydin – Aydin bittet um vollen Schutzstatus für christliche Flüchtlinge -Galerie

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Heute stattete Volker Kauder (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Mor Julis Hanna Aydin, dem Erzbischof der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in Delmenhorst, einen Besuch ab. Dabei kam auch das schwierige Thema christlicher Flüchtlinge aus dem Nahen Osten zur Sprache.
 
Neben dem Erzbischof nahmen auch gut 200 Gemeindemitglieder die Chance war, Kauder willkommen zu heißen. Mit ihm statteten auch die Landtagsabgeordnete Annette Schwarz und die Bundestagsabgeordnete Astrid Grotelüschen (beide CDU) der Gemeinde einen Besuch ab. Zunächst führte Aydin Kauder durch die prachtvolle Kirche, inklusive Altar und Taufbecken. Dann ging es in den Gemeindesaal, um bei Kaffee und Kuchen einen Gedankenaustausch vorzunehmen.
 

Grotelüschen: Miteinander vor Ort wichtig

„Ihr Erscheinen hat unsere Herzen mit Freude erfüllt“, sagte Gemeindevorsitzende Celo Celik. Er sei froh, in Deutschland integriert zu sein, wo Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Demokratie und Emanzipation gelten. Auch Grotelüschen hob diesen Aspekt hervor: „Ganz wichtig ist, dass wir hier vor Ort zusammenfinden. Ich bin mir sicher, dass wir auf einem guten Weg sind.“
 

Aydin: Subsidiärer Schutzstatus reicht nicht

Dann wandte sich Erzbischof Aydin selbst an seinen Berliner Gast: „Wir alle haben eine Verbindung über das Christentum, nur der Blickwinkel auf Gott ist manchmal unterschiedlich.“ Gemeinsames diskutieren und Einlassen auf das Gegenüber würde ein Miteinander ermöglichen. Die Leute sollten „mit freiem Herzen aufeinander zugehen und sich öffnen“.
 
Dann kam er auf seine Glaubensbrüder im Nahen Osten zu sprechen, wo seine Kirche ihren Ursprung hat. Dort würden immer noch Christen von der muslimischen Mehrheit bedroht. „Das Schicksal der durch Isis verfolgten Christen ist uns wichtig“, sagte er über die Terror-Organisation. Der subsidiäre Schutz, der vielen, auch christlichen, Flüchtlingen in Deutschland zuteilwürde, sei nicht ausreichend. Denn auch nach ihrer Rückkehr nach Syrien, Irak oder in andere Länder drohe seinen Glaubensbrüdern Verfolgung. „Bitte überdenken Sie noch einmal die Entscheidung, und geben sie den vollen Schutzstatus an Flüchtlinge.“
 
Auch der Schutz christlicher Friedhöfe und Kirche liege ihm am Herzen, ergänzte Aydin. Besonders in der Türkei würden immer mehr davon von der muslimischen Mehrheit und der Regierung in Beschlag genommen.
 

Kauder: Nur Verfolgung zählt für Asyl

Kauder wiederum erklärte, er kenne Aydin schon seit Jahren. „Von ihm habe ich auch zum ersten Mal detaillierte Informationen über die Situation in Aleppo erfahren“, sagte er über die syrische Stadt, die vom Bürgerkrieg schwer gezeichnet ist. „Es ist grässlich, was Kinder und ältere Menschen in Aleppo erleben mussten.“
 
Trotzdem dürften Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, nicht nach ihrer Religion befragt werden. Sondern nur danach, ob sie verfolgt werden. Davon allein hänge ab, ob sie Asyl erhalten. Er sicherte zu: „Niemand wird nach Syrien geschickt, solange man nicht sicher sein kann, als Christ im Orient zu leben.“ Das Leben inmitten der muslimischen Mehrheit sei für viele Christen eine Herausforderung.
 

Kloster Mor Gabriel schützen

Schließ sprach er über das Kloster Mor Gabriel, ebenfalls zur Kirche von Aydin gehörig. Dieses liegt in der Türkei und würde immer mehr seiner Fläche an umliegende, muslimische Gemeinden verlieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bereits mehrfach darauf angesprochen. Doch zurzeit seien die Gesprächsmöglichkeiten mit Erdoğan sehr schlecht. „Ich werde nach der Bundestagswahl auf jeden Fall das Kloster besuchen“, versprach Kauder – und erntete Applaus von den Gemeindemitgliedern. „Das Schicksal von Mor Gabriel ist uns in Deutschland nicht egal.“
 
Zum Abschied erhielt Kauder ein prachtvolles Evangelium von Aydin. Und die Einladung, den gegenseitigen Dialog künftig zu vertiefen.
 
Foto: Volker Kauder (rechts) und Erzbischof Julis Hanna Aydin (Bildmitte) trafen sich vor der Kirche der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in Delmenhorst.
 


 

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