Josef-Hospital Geschäftsführer Delker: Tief betroffen über Mordfälle im Fall Niels Högel – Oldenburger Klinikum bedauert Vertuschung ehemaliger Verantwortlicher

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Nachdem die Polizei heute bekanntgegeben hat, dass Ex-Krankenpfleger Niels Högel für wesentlich mehr Mordfälle verantwortlich ist als bisher vermutet, zeigt sich Ralf Delker, neuer Geschäftsführer des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) in einer Pressemitteilung bestürzt: „Wir sind zu tiefst betroffen über die erschreckenden aktuellen Ermittlungsergebnisse und die bekannt gewordene, deutlich höhere Opferzahl.“ Auch das Klinikum Oldenburg zeigt sich betroffen.
 
„Für die bis zum Jahr 2005 stattgefundenen, entsetzlichen Taten von Niels Högel und das den Angehörigen damit zugefügte unerträgliche Leid, lassen sich keine passenden Worte finden“, meint Delker. Zugleich gibt er sich zuversichtlich: „Ich bin mir jedoch sicher, dass kein Krankenhaus sensibilisierter ist, als unser Krankenhaus, und kein Krankenhaus mehr Vorkehrungen für ein Höchstmaß an Patientensicherheit getroffen hat, als das unsere. Daher bin ich davon überzeugt, dass ein Fall Niels Högel in unserem heutigen Haus nie mehr stattfinden wird.“
 

Oldenburger über Ausmaß erschüttert

Das Oldenburger Klinikum teilten schriftlich mit: „Die veröffentlichten Opferzahlen zeigen leider, dass die Taten des Herrn Högel noch umfangreicher sind, als in der Vergangenheit ans Tageslicht kam. Wir sind über das Ausmaß erschüttert.“ Das Mitgefühl der Mitarbeiter sei bei den Angehörigen. Zudem wolle das Klinikum aktiv auf Angehörige von noch nicht identifizierten Opfern im Haus zugehen. Daher habe man die Staatsanwaltschaft um die Namen der weiteren Opfer gebeten. Trotz der schwierigen Ergebnisse danke das Haus der Sonderkommission Kardio, dass sie die schwierigen Ermittlungen so professionell durchgeführt habe.
 
Die Ergebnisse der Kardio deckten sich mit internen Untersuchungen, die im Klinikum 2014 durchgeführt worden seien. Aber die Polizei habe weitreichendere Möglichkeiten und somit auch Ergebnisse. „Warum die seinerzeit Verantwortlichen die Ermittlungsbehörden nicht eingeschaltet haben, können wir nicht nachvollziehen“, heißt es weiter. „Wir halten deren Einschätzung aus heutiger Sicht für falsch.“
 
Ob die Verantwortlichen schuldhaft gehandelt hätten, würden die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft klären. Diese unterstütze das Klinikum bei der Wahrheitssuche. Inzwischen seien Maßnahmen zur verbesserten Patientensicherheit umgesetzt worden, um künftige Fälle dieser Art zu verhindert.
 

Högel tötete jahrelang

Högel arbeitete von 1999 bis 2002 im Oldenburger Klinikum. Bereits dort soll der ehemalige Krankenpfleger von seinen Vorgesetzten mit zahlreichen ungeklärten Todesfällen in Verbindung gebracht worden sein. Trotzdem konnte er 2002 ins Delmenhorster Klinikum wechseln, das heute zum JHD gehört. Dort flog er erst 2005 auf. Bis dahin hatte er über 100 Menschen getötet. Er wurde inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilt.
 
Foto von Nonstop News: Niels Högel (hier im Gerichtssaal) arbeitete jahrelang im JHD und dem Klinikum Oldenburg. Diese bedauern seine Mordserie und wollen dafür Sorge tragen, dass ein solcher Fall nie wieder passieren kann.
 

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