JHD: 130 Mitarbeiter erhalten Kündigung am Freitag – Interview mit Florian Friedel [LIVE-VIDEO]

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Am morgigen Freitag  (9.3.) erfahren 130 Mitarbeiter des JHD, dass ihnen gekündigt wird. Betroffen sind Mitarbeiter aus allen Bereichen, vor allem aus der Küche. Da bereits mehr Ärzte als gewünscht gekündigt haben, erhält niemand aus dieser Berufsgruppe die Entlassungspapiere.
„Wir haben Regelungen gefunden, die gut und vernünftig sind“, sagte Florian Friedel heute gegenüber der Presse. Für die Beschäftigten des JHD sind es momentan zwei schwere Tage. „Wir werden morgen die Kündigungen aussprechen“, so Friedel. Bereits heute sind die betroffenen Mitarbeiter telefonisch für einen Gesprächstermin morgen kontaktiert worden.
Unter den 130 gekündigten Mitarbeitern, die sich auf 120 Vollzeitstellen verteilen, befinden sich laut Friedel auch Mitarbeiter, die schon Jahre nicht mehr im Haus waren, etwa Langzeitkranke, die schon seit 2008 erkrankt sind oder auch Kollegen, die sich schon lange in Sonderurlaub befinden. Bei der Geschäftsführung und dem Betriebsrat gab es eine Liste, auf die man sich setzen lassen konnte, um sich kündigen zu lassen – etwa weil man ohnehin selbst kündigen wollte, weil man sich beruflich umorientieren wollte. Nichtsdestotrotz wird der allergrößte Teil der 130 Mitarbeiter wohl unfreiwillig das JHD verlassen. Zuvor hatten bereits 70 Mitarbeiter das JHD freiwillig verlassen, sodass nun insgesamt 200 Stellen wegfallen.
Küche am stärksten betroffen
Überproportional betroffen sind Mitarbeiter aus der Küche. Durch eine Umstrukturierung der Betriebsabläufe konnte dort Personal eingespart werden. Manche Mitarbeiter konnten für andere Tätigkeiten eingesetzt werden, etwa die Essensausgabe auf den Stationen, aber eben nicht alle.
Kündigungen nach Insolvenzrecht
Die Kündigungen erfolgen nach Insolvenzrecht, was sich laut Florian Friedel auf die Höhe der Abfindungen auswirkt. Die Kündigungsfrist betrage drei Monate. Wer lange im JHD dabei ist, ist übrigens nicht auf der sicheren Seite: „Eine langjährige Betriebszugehörigkeit schützt nicht“, betroffen seien zudem alle Altersklassen.
„Kröte, die zu schlucken war“
Den gekündigten Mitarbeitern wird allerdings ein Wiedereinstellungsvorrecht eingeräumt. Sollte das JHD wieder Personal suchen, genießen diejenigen unter den Bewerbern, die jetzt gekündigt haben, ein Vorrecht auf Wiedereinstellung. „Als Kröte, die zu schlucken war“, bezeichnete der Betriebsratsvorsitzende Gert Prahm heute die Entlassungen.
Standortfrage des Neubaus ungewiss
Am Freitag hatte Oberbürgermeister Axel Jahnz den Kaufvertrag für den Rückkauf des Krankenhauses unterschrieben. „Ich bin davon überzeugt, dass die Übernahme der Klinik durch die Stadt ein wichtiger und richtiger Schritt für Delmenhorst ist“, hatte Jahnz am Freitag gesagt.
Heute wurde bekannt, dass der Standort Westerstraße für das JHD doch noch nicht zu 100 Prozent als gesetzt gilt. Aufgrund des ungewissen Zugriffs der Stadt auf die Krankenhausfläche in der Innenstadt, aufgrund der erheblichen Höhe des Brandscchadens sowie auch wegen der Insolvenz der Stiftung St. Josef Stift es eine „Ausnahmesituation“, wie Axel Jahnz in einer Mitteilung äußerte.
Daher werde momentan zwischen Politik, Verwaltung und der JHD-Geschäftsführung beraten, diesen Ausnahmezustand bei den Fördermittelgebern Land und Bund vorzutragen, um nach einer Lösung zu suchen. „Eine Kontaktaufnahme zum Ministerium ist bereits erfolgt“, sagt Jahnz.
 
Interview mit JHD-Geschäftsführer Florian Friedel zum Thema Kündigungen:

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