Hofreiter besucht Gegner von B212 Neubau in Delmenhorst – Hofreiter: Pläne nicht zeitgemäß

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Prominenten Besuch erhielten gestern, 23. August, die Gegner des Neubaus der B212. Anton Hofreiter, einer der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, informierte sich am Gärtnerhof Sandhausen über die Pläne. Hofbesitzer Martin Clausen, einer der Sprecher der Initiative „IGB 212 freies Deich- und Sandhausen“, stellte diese vor. Dabei begleiteten zahlreiche Mitglieder des Kreisverbandes der Grünen die beiden.
 
Ein Problem des Projektes sieht Clausen darin, dass sich Niedersachsen und Bremen auf konkrete Pläne einigen müssten. Immerhin solle die überarbeitete Bundesstraße den Wesertunnel verkehrstechnisch an die Wesermarsch anbinden. „Alle Varianten beschädigen Naturschutzgebiete“, meinte er mit Blick auf geplante Streckenverläufe. In der Nähe seines Hofes im Delmenhorster Norden nahe der Sandhauser Brake, einem Naturschutzgebiet, sei ein Autobahndreieck zur Anbindung an die Delmenhorster Straßen geplant. Dies würde den Verkehr auf der Stedinger Landstraße von etwa 8.500 bis 9.000 Fahrzeuge auf geschätzt 23.000 steigern – und das pro Tag.
 

Gegner: Projekt unsinnig

Erst durch den neuen, bundesdeutschen Verkehrswegeplan sei das Projekt wieder aktuell geworden. „Es gibt wenig Bereitschaft, über die Notwendigkeit zu diskutieren“, sagte Clausen mit Blick auf die aktuelle Bundesregierung. Zwar gäbe es mit Blick in die Wesermarsch einige unglückliche Abschnitte der jetzigen B212. Diese ließen sich aber mit „planerischer Intelligenz“ und kleinteiligen Lösungen lösen.
 
Auch Christina-Johanne Schröder, Bundestagskandidatin der Grünen im Delmenhorster Wahlkreis, findet wenig Gefallen an den Neubauplänen: „Das Projekt kostet viele Flächen.“ Bodenpreise in Berne würfen deshalb ansteigen und Landwirten Probleme bereiten. „Das ist ein Riesenproblem, wie das geplant wurde.“ Angesichts zu erwartender Mobilitätsänderungen in den nächsten Jahren plädiert sie für einen Breitband- statt Straßenausbau.
 

Hofreiter: „Kenne viele solcher Projekte“

Hofreiter zeigte sich wenig überrascht: „Ich kenne Projekte, die seit den 50er Jahren geplant werden und die Leute nerven.“ Viele Projekte im Bundesverkehrswegeplan hätten einen fraglichen Nutzen. Zudem würden absehbare Mobilitätsänderungen in der Zukunft nicht berücksichtigt.
 
Hofreiter kenne viele Mitarbeiter der Autoindustrie, die lieber einen Ausbau des Mobilfunknetzes sehen würden, um so teilautonom fahrende Autos zu ermöglichen. „Das wäre die Infrastruktur, die sie bräuchten.“ Und eine Investition in die Zukunft. So erfülle der Bund nur wieder ein altbekanntes Muster: „Der Bund bescheißt sich selbst. Oder erlebt eine Ideenpleite.“
 
Foto oben: Martin Clausen (links) zeigte Anton Hofreiter, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Grünen, Susanne Menge, Landtagsabgeordnete der Partei, Bundestagskandidatin Christina-Johanne Schröder und zahlreichen weiteren Mitgliedern der Grünen die geplante Trassenführung der neuen B212 an der nördlichen Stadtgrenze von Delmenhorst.
 


 

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