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Gregor Gysi in der Divarena – Halle ausverkauft – mit Video

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Gestern, 14.12.2016, sprach Gregor Gysi in der Divarena. Dabei ging es nicht nur um sein neuestes Buch „Ausstieg links? – Eine Bilanz“, sondern auch um das politische Leben des Politikers selbst und seine Meinung zu zahlreichen aktuellen Themen.
 
Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken sieht den Wandel seiner Partei vom Protest zur konstruktiven Politik positiv. „In allen westeuropäischen Staaten war eine Partei links von den Sozialdemokraten normal“, sagte er. Nur in Deutschland sei das anders gewesen. Seine Partei habe dazu beigetragen, das politische Spektrum zu erweitern. Die Fragen an Gregor Gysi stellte Borgmeier-Media-Redaktionsdirektor Steffen Peschges.
 

Einseitiges Muslimbild im Fernsehen verbreitet

Der Aufstieg der Rechtspopulisten in Europa und besonders in Deutschland bereitet Gysi Sorgen. Er sieht drei Gründe für den Aufstieg der AfD in Deutschland: Die DDR hatte eine isolierte Gesellschaft, die vor der Wiedervereinigung kaum Ausländer beinhaltete. Die Wende wiederum vernichtete viele Existenzen. „Es sind ja Millionen arbeitslos geworden 1990/91“, sagte er. „Und viele davon haben nie wieder einen Job bekommen.“
 
Zudem verbreite das Fernsehen vor allem einseitige Rollenbilder von Muslimen: „Ich kenne nur zwei Muslime im Fernsehen: Der eine ruft so laut nach Allah, dass einem ganz komisch wird. Und der andere sprengt sich gerade in die Luft.“ Hier wünscht er sich eine differenziertere Betrachtung, zum Beispiel einen Beitrag über einen Muslim als Familienmenschen. Als ihm ein Chefredakteur dazu einmal entgegnet habe, dass dies keine Nachricht sei, antwortete Gysi: „Das ist im Augenblick die wichtigste Nachricht.“
 

Zukunft in Europa gesucht

Nachdem Gysi den Fraktiosnvorsitz der Linken aufgegeben hat, sucht er neue Aufgaben. So trägt sich Gysi mit dem Gedanken, für den Vorsitz der europäischen Linken-Fraktion im EU-Parlament zu kandidieren. Auch der Posten als Alterspräsident des Bundestages reizt ihn. „Ich habe es verdient, dass die CDU und CSU für mich aufsteht“, erklärte er launig den Grund seines Interesses. Zudem gebe es für die Eröffnungsrede des Bundestages durch den Alterspräsidenten keine Zeitbegrenzung. „Ich rede die in Grund und Boden“, meinte er in Hinblik auf die anderen Abgeordneten.
 
Auch bei weiteren Gelegenheiten ließ Gysi seinen Humor durchblicken. So antwortete er auf Peschges‘ Frage nach Vorwürfen, er habe mit der Stasi zusammen gearbeitet: „Wäre ich bei der CDU oder der SPD gewesen, wäre der Fall nach dem ersten Prozess erledigt gewesen.“ Das Publikum dankte ihm nicht nur mit Applaus, sondern auch mit vielen Käufen seines Buches.
 
Foto: Gregor Gysi (links) im Gespräch mit Steffen Peschges (rechts).
 
Hier ein Ausschnitt vom Auftritt von Gregor Gysi:
 

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