Gegner weiter gegen Parkdeck Am Vorwerk – Weigmann: Mehr Parkplätze allein locken keine neuen Kunden

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Die Gegner eines möglichen Parkdecks Am Vorwerk sind weiterhin gegen das von Hertie-Entwickler Werner Uhde gewünschte Bauvorhaben. Dies erklärten sie heute, 29. August, auf einer Pressekonferenz vor Ort. Dabei wurde deutlich, dass der Rückhalt der Kaufleute für den Bau nicht so breit aufgestellt ist, wie Kaufleute-Vertreter Christian Wüstner in der Vergangenheit darstellte.
 
Den Zusicherungen, dass ein Parkdeck vor Ort mit wenig Baumfällungen auskommen könne, lässt Elke Glöckner von der Bürgerinitiative „Anti-Parkdeck Am Vorwerk“ nicht gelten: „Wenn erstmal mit einem Baum angefangen und das Grundwasser abgesenkt wird, kommen auch die restlichen Bäume weg.“ Dabei würden gerade diese dazu beitragen, Leute hierher und in den Rest der östlichen Innenstadt zu locken.
 

Glöckner: „Ratsherren werden über den Tisch gezogen“

Da eine Entscheidung über einen Grundsatzbeschluss zur Schaffung eines Parkdecks schon zweimal vertag wurde – zuletzt im Stadtrat am 21. Juni -, sehe sie das Prinzip „Regenwurm“ im Stadtrat am Werk: „Wenn etwas ans Licht kommt, winden sie sich.“ Sie fürchtet, dass im Fall, dass der Grundsatzbeschluss auf der nächsten Ratssitzung am 12. September beschlossen wird, die Stadt letztendlich das Parkdeck in Eigenregie errichten und betreiben müsse. „Die Ratsherren werden wieder über den Tisch gezogen“, ist sie überzeugt.
 

Unger fürchtet Parkgebühren an den Graftwiesen

Ähnliches fürchtet Axel Unger, Ratsherr für die SPD, der anders als die Mehrheit seiner Fraktion ebenfalls gegen ein Parkdeck ist: „Ich bin der Ansicht, dass wir genügend Parkplätze in Delmenhorst haben.“ Er habe mit zwei Ärzten in der östlichen Innenstadt gesprochen. Deren Patienten würden immer einen Parkplatz finden. Und der Orthopäde, dessen Patienten nicht gut zu Fuß waren, sei schon vor drei Jahren an eine andere Adresse umgezogen.
 
Zudem wären es vom neuen City-Parkhaus, dessen Baubeginn zum Jahresende geplant ist, gerademal 350 Meter bis zum Ex-Hertie-Komplex. Wenn neben diesem Parkhaus noch ein Parkhaus oder -deck Am Vorwerk entstünde, sei es fraglich, ob beide ausgelastet und somit kostendeckend arbeiten könnten. Dann könnte die Stadt Parkgebühren auf den Graftwiesen einführen, um diese kostenlose Konkurrenz auszuschalten. Dabei würden gerade die kostenlosen Parkplätze dort viele Besucher anziehen. Wenn ein neues Parkhaus notwendig sei, dann könne es auf der Fläche des abgerissenen Hertie-Parkhauses an der Bebelstraße entstehen.
 

Weigmann: Parkdeck an Hertie gebunden

Auch Gregor Weigmann, Inhaber eines Brillengeschäfts in der Bahnhofstraße, ist gegen das Parkdeck. „Mir ist der Eindruck sauer aufgestoßen, dass alle Kaufleute das Parkdeck haben wollten“, sagte er in Richtung von Christian Wüstner. Dieser habe als Kaufleute-Sprecher den Eindruck erweckt, dass alle Geschäftebetreiber in der Innenstadt für das Projekt seien. Ein entsprechendes Gespräch über das geplante Parkdeck sei von Bernd Oetken, Geschäftsführer von Inkoop, nur mit Befürwortern des Projektes durchgeführt worden.
 
Auch, dass ein Parkdeck unabhängig von einer Hertie-Wiederbelebung gebraucht würde, lässt Weigmann nicht gelten: „Nur durch ein Parkdeck kommen keine neuen Kunden.“ Zudem würden wegen Zufahrten, Fahrstühlen und weiteren Bauteilen vermutlich nur 70 zusätzliche Parkplätze durch ein Parkdeck Am Vorwerk entstehen. Da dies für Uhdes Pläne zur Hertie-Wiederbelebung vermutlich zu wenig seien, fürchtet er, dass dieser sich vom Projekt zurückziehen und den schwarzen Peter der Stadt zuschieben könne. Oder es müsste mehr als nur eine Parkebene Am Vorwerk gebaut werden. Dazu käme der zusätzliche Verkehr in der östlichen Innenstadt.
 

 

Parkdeck von Uhde gefordert

Werner Uhde von der „Ersten Projektentwicklungsgesellschaft Delmenhorst“ hatte vorgeschlagen, ein Parkdeck am Parkplatz Am Vorwerk zu errichten. So sollten die Parkplätze entstehen, die er brauche, um wichtige Mieter für die Wiederbelebung des leerstehenden Hertie-Gebäudes zu gewinnen. Zwar hatten sich viele Parteien, darunter die SPD, gegen ein Parkhaus dort ausgesprochen. Mit einem Parkdeck könnte Fraktionsvorsitzende Bettina Oestermann (SPD) aber leben – wenn es möglichst umweltverträglich gebaut würde.
 
Foto oben: Ratsherr Axel Unger (SPD), Kaufmann Gregor Weigmann und Elke Glöckner von der Bürgerinitiative „Anti-Parkhaus Am Vorwerk“ kämpfen gegen ein Parkdeck vor Ort.
 
Foto Mitte: Für die Wiederbelebung des leerstehenden Hertie-Gebäudes will Investor Werner Uhde mit einem Parkdeck mehr Parkplätze Am Vorwerk schaffen.
 

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