Gegner des Innenstadt-Hospitals demonstrieren vor Rathaus

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Es ist 18 Uhr am Dienstag, den 8. November 2016. Draußen ist es bitterkalt. Trotzdem haben sich rund 60 Leute vor dem Delmenhorster Rathaus versammelt, um zu demonstrieren. Ihr Anliegen: Das vereinte Hospital soll am Standort Wildeshauser Straße realisiert werden.
 
„Es ist sehr wichtig, dass die neuen Ratsherren wach werden“, ruft Sascha Bernhard, selbst Neuratsmitglied der Freien Wähler Delmenhorst den Leuten zu. Er hat die Demonstration organisiert. „Der Standort Innenstadt passt einfach nicht.“ Er hält nichts davon, dass der Standort Wildeshauser Straße zugunsten des Gebäudes in der Innenstadt aufgegeben werden soll.
 
Ein Demonstrant ruft ihm zu: „Die Innenstadt wurde nur wegen der Miete gewählt!“ Seine Vermutung lautet, dass die katholische Kirche für das Gebäude am Standort Westerstraße Miete kassieren wolle. Aus diesem Grund habe sich der Stadtrat gegen die Wildeshauser Straße gewandt. Dass allerdings 90 Prozent der neuen Krankenhaus-Holding der St. Josef-Stiftung und somit der katholischen Kirche gehören und die Kirche somit an sich selbst Miete zahlen müsste, wird gefllissentlich ausgeblendet.
 
Einen ähnlich fiktiven Grund nennt Bernhard selbst: „Was wäre, wenn jemand eine Bombe hochjagen will und sich sagt: ‚Da vorn ist das Krankenhaus, da könnte ich noch mehr Opfer erwischen‘?“ Er spielt damit auf den vermeintlichen Bombenalarm in einem Regionalzug am 1. November an, der sich am Ende als Fehlalarm entpuppte. Für einen Täter wäre es in seinen Augen leicht, vom Bahnhof zum Hospital-Standort Innenstadt zu gelangen.
 

Weitere Argumente gegen die Innenstadt

Andere Argumente, die vorgetragen werden, klingen derweil sachlicher: So käme es in der Innenstadt zu Verkehrsproblemen, wenn auf einmal alle Besucher und Arbeitskräfte des Hospitals dorthin wollten. Und Parkplätze seien auch zu wenige vorhanden, sobald das alte Hertie-Parkhaus abgerissen wird, lautet ein Vorwurf. Und nach dem Hospitalbrand am Standort Mitte am 16. September müsse dieser Standort komplett neu aufgebaut werden.
 
„Der Standort Wildeshauser Straße hat Erweiterungsmöglichkeiten“, führt Bernhard einen weiteren Grund gegen den City-Standort ins Feld. „Ist ein Zukauf von Gelände in der Innenstadt möglich?“ Warum das Klinikum vielleicht mal erweitert werden muss, lässt er offen.
 

Sachargumente werden ignoriert

Dass das Land Niedersachsen den Bau des neuen Hospitals nur fördert, wenn der Standort Innenstadt gewählt wird, lässt er nicht gelten. Stattdessen will er einen neuen Förderantrag für den von ihm befürworteten Standort einreichen.
 

Keine jungen Leute bei der Demo

Auffällig ist, dass alle Demonstranten der älteren Generation angehören. Junge Leute sind nicht zugegen. Bernhard selbst ist der jüngste Teilnehmer. Als Thomas Breidenbach, der Geschäftsführer des JHD, an der demonstrierenden Menge vorbei ins Rathaus geht, um zu einer Sitzung zum Thema Krankenhaus zu gelangen, wird er ausgepfiffen.
 
Bild oben: Sascha Bernhard im Gespräch mit Demonstranten
 

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1 Kommentar
  1. Sabine sagte:

    Ich kann es einfach nicht fassen: Die totale Ignoranz dieser „Demonstranten“ ist nicht mehr zu überbieten !!! Kein Wunder, dass man überall in der Republik mit Kopfschütteln nach Delmenhorst schaut. Diese Stadt hat doch wahrhaftig Besseres zu bieten als solche Querköppe !!!

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